Fussball, Anglerfreuden und aus weiss wird schwedenrot
Leif Erik hatte am Wochenende ein grosses Fussballturnier was ueber 3 Tage ging und wo Manschaften aus Nordschweden und Finnland am Start waren. Die Organisation war super, da gab es nix zu meckern. Irgendwie hat sich aber Leif Eriks Mannschaft so gar nicht entwickelt im letzten Jahr. Es war fuer uns einfach nur frustrierend, wenn man jedes Spiel zweistellig und dazu noch meist zu null verliert. Das kuriose: den Kindern hat es super Spass gemacht und auf die Frage ob sie wieder so ein Turnier spielen wollen kam einstimmig und voller Begsieterung ein Ja. Man muss sich wundern. Naja, mal sehen wie die Fussballkarriere so weitergeht. Was ich toll fand, die Trainerinnen haben nach dem letzten Spiel trotzdem eine Medaillen- und Urkundenvergabe gemacht. Da waren die Jungs natuerlich alle stolz.
Nun waren ja meine Eltern zwei Wochen lang hier und mein Vater ist begsisterter Angler. Er isst den Fisch nichtmal aber das Fangen ansich ist eben die Herausforderung. Es verging kaum ein Tag an dem er nicht angeln war.
Am Dienstag hatte ich ihn mitgenommen als ich Leif Erik zum Fussballtraining gefahren habe. Ich hatte da letztes Jahr ein Gewässer mit Hecht drin entdeckt, aber nie Zeit dort zu angeln. Leider entpuppte sich das Gewässer als purer Reinfall, total verkrautet dieses Jahr und so fuhren wir weiter zum Fluss. Mein Vater wirft die Angel aus und hat prompt wieder einen Hänger………..der sich kurz darauf aber als kampffreudiger Kleinhecht herausstellte. Hechtpremiere fuer meinen Vater, der erste Hecht seiner Anglerkarriere. Da er aber doch recht klein war setzten wir ihn wieder zurueck.
Auf der anderen Seite des Flusses probierte er dann auch nochmal sein Glueck. Ich sass im Auto als ich sah wie sich die Angel bog. Ich fragte ob es ein Fisch sei, ein “weiss auch nicht” bekam ich zur Antwort, gefolgt von einem: “ja, das ist ein Fisch, ein Grosser.” Und tatsächlich, wieder ein Hecht und der war ne ganze Nummer grösser, hat kaum in den Kescher gepasst. Und der war so toll das wir beschlossen ihn mitzunehmen. 73 cm mass er.
Ein tolles Erlebnis, zumal mein Vater vor dem Angeln nur meinte: hoffentlich beisst kein Hecht ich habe kein Stahlvorfach dran.
Und am Abend hat er dann sogar noch das Trippel vollgemacht. 3 Hechte an einem Tag.
Aber nicht nur Hechte bissen, auch jede Menge Bleien und Rotfedern und auch Barsche komplettierten das Anglerglueck in den vergangenen Tagen. Die grossen Barsche fanden auch den Weg in unsere Kuehltruhe.
Heute habe ich dann auch mal endlich ein Projekt in Angriff genommen was ich schon seit letztem Sommer vor mir herschiebe. Das Badezimer fuer die Stuga wurde werksseitig nur mit einem weissen Voranstrich geliefert und musste noch gestrichen werden. Aber irgendwie fehlte mir letztes Jahr der Elan. Aber nun sollte es endlich werden, bevor morgen wieder Gäste kommen und dann bis Anfang September voll belegt ist. Denn im September ist es dann in den Nächten im Normalfall schon zu kalt.
Also heute Vormittag die Farbe rausgekramt, die sich erstaunlich gut gehalten hatte, nachdem sie den ganzen Winter ueber im Schuppen stand und dem Frost ausgesetzt war. Und los ging es. Aus weiss wurde schwedenrot und dank fleissiger Helfer ging es auch recht flott.
Darueber, das die Aussentemperatur mit 29 Grad ganze 4 Grad ueber der empfohlenen Maximalverarbeitungstemperatur lag, habe ich mal grosszuegig drueberweggesehen.
Morgen wird dann noch ein zweites Mal drueber gestrichen und dann ist dieses Ewigkeitsprojekt endlich abgehakt.
Dank eines unermuedlichen Bewässerungseinsatzes gedeiht es auch im Garten fleissig vor sich hin, die ersten Möhren sind fertig, die Tomaten tragen, wenn auch gruene, Fruechte, die ersten Bohnen wachsen vor sich hin. Blumenkohl und Kohlrabi wollen dieses Jahr irgendwie nicht so richtig, denen reicht wohl das Wasser was sie von mir bekommen nicht. Thorbens Sonnenblumen sind dieses Jahr wirklich riesig, kann man sich kaum vorstellen das es die gleichen Samen wie immer waren. Auch die Himbeeren sind reif und die Walderdbeeren tragen reichlich.
Im Wald dagegen sieht es mit den Beeren dieses Jahr nicht so rosig aus. Moltebeeren gab es hier fast gar nicht und auch bei den Blaubeeren wird nur etwa 50 Prozent der normalen Menge erwartet. Dies wiederum hat auch seine Vorteile, es streifen kaum Beerenpfluecker durch den Wald. Ich werde die Tage mal wegen Blaubeeren schauen und noch paar gute Stellen anfahren, viele brauche ich eh nicht da ich ja noch reichlich Marmelade habe.
Das Wetter ist einfach nur unglaublich dieses Jahr. Als wir aus den Bergen wiederkamen hat es mal zwei Tage geregnet aber seitdem wieder kein Tropfen mehr, dafuer bis zu 29 Grad. Kaum auszuhalten. Weiter suedlich, in Höhe Uppsala tobt der grösste Waldbrand der modernen Zeit, hunderte Menschen sind schon evakuiert worden und vorhin kam in den Nachrichten das der Brand wohl nicht vor Ende August gelöscht werden kann. 13 Löschhelikopter sind aktuell im Einsatz, sogar Löschflugzeuge aus Italien sind auf dem Weg zur Unterstuetzung. Da kann man wirklich nur hoffen, das sie da unten bald mal Regen bekommen, am besten reichlich.
Ja, nun befinden wir uns in meiner letzten Urlaubswoche, dann ist die schöne Zeit auch schon vorbei. Zum Abschluss habe ich uns fuer Samstag eine Huette auf der Insel Kluntarna gebucht, ohne Strom, ohne Wasser, dafuer aber auch ohne Auto und ohne Internet. Aber mit Sauna, Sandstrand und toller Natur sowie Einsamkeit. Wir fahren am Samstag Vormittag hin und Sonntag abend zurueck.