Langos, Känguruhburger, Currywurst, Paella und vieles mehr
Es gibt schon wieder so viel zu berichten das ich gar nicht weiss wo ich anfangen soll und ich hoffe auch das ich nichts vergesse.
Es ist nun schon ein paar Wochen her das wir in Piteå zum Watercross waren.
Ich meine, Wasserskooter kann ja jeder, aber mit Schneemobilen auf dem Wasser zu fahren, das ist nur was fuer die ganz Verrueckten.
Wie gesagt, man fährt also da mit einem etwas modifizierten Schneemobil auf dem Wasser einen Parcour und wer zuerst ankommt gewinnt, soweit so gut.
Start ist auf dem Land, denn das Problem ist das ein Schneemobil nicht schwimmfähig ist. Und genau dort liegt das Problem, nur mit viel Gas kann man das Schneemobil ueberhaupt ueber Wasser halten, der kleinste Fehler wird bestraft indem man wie ein Stein sinkt.
Das Wetter war an dem Tag nicht so besonders aber es war trotzdem interessant und spannend anzuschauen. Und wenn mal einer seine Maschine versenkt hat wird natuerlich erstmal der Fahrer geborgen und dann kommt eine Spezialkonstruktion zum Einsatz mit deren Hilfe das Schneemobil geborgen wird.
Ja wie gesagt, eine lustige Erfahrung, ich empfehle jedem der die Möglichkeit hat, da mal vorbeizuschauen.
So, nun zu was ganz anderem, dieses Jahr war wirklich ein Fantastisches Pilzjahr. Pilze Pilze ueberall. Und das komische ist, das die meisten Schweden ueberhaupt gar keine Pilze sammeln. Sie kaufen lieber im Supermarkt. Naja, mehr fuer uns.
Dann wollte ich dieses Jahr ja eigentlich keine Marmelade machen und auch sonst nicht viel aber was soll ich sagen……..der Gelierzucker ist alle, ich habe keine leeren Gläser mehr und auch keine leeren Flaschen.
Wir durften dieses Jahr rote Johannisbeeren pfluecken, 10 Eimer haben wir insgesamt gepflueckt. Auch Vogelbeergelee habe ich gemacht. Und selbst den Preiselbeeren konnte ich letztendlich nicht wiederstehen, da haben wir vorgestern auch nen Eimer gepflueckt den ich nun noch zu Marmelade verarbeiten will.
Meine Tomaten tragen wie verrueckt, aber leider werden sie nicht rot, also habe ich nun auch schon aus 5 kg gruene-Tomaten-Marmelade gekocht und auch welche eingelegt und trotzdem habe ich noch jede Menge draussen hängen.
Allerdings wird es jetzt Zeit, die Ernte im Garten voranzutreiben, wir hatten gestern die erste Frostnacht. Aber ausser den Tomaten ist auch nicht mehr viel im Garten, die Bohnen habe ich schon alle abgeerntet und entfernt, die meisten Möhren sind auch schon raus. Nur der Lauch ist noch da aber der verträgt etwas Kälte, ebenso wie die Kohlrabi.
Blaubeeren hätte ich gerne mehr gehabt dieses Jahr aber da gab es nicht so viele und natuerlich spielt auch der Zeitfaktor eine Rolle. Und nicht zuletzt der Platzfaktor, alle Kuehltruhen sind bis oben hin gefuellt.
Ja und nun ist es an der Zeit, letzte Hand anzulegen im Garten, waren gestern in Luleå nochmal Baumaterial fuer neue Beete an der Stuga kaufen, dann soll ja noch der Rhabarber umziehen, die Erdbeeren wollte ich noch umpflanzen (teilweise) und ein Beet hier am Haus soll ja weg. Dann muessen wir auch sehen das wir noch das retsliche Holz gesägt und gehackt bekommen.
Hier ist ja jetzt richtig der Herbst zu gange, die Blätter sind bunt gefärbt und fallen von den Bäumen. Mehr und mehr Zugvögel verlassen uns und in den Nächten wird es schon richtig kalt. Tagsueber aber haben wir richtig tolles Wetter mit bis zu 20 Grad. Nur dauert es eben eine Weile am Morgen bis die Sonne den Nebel vertrieben hat und die Luft aufwärmen kann.
Unsere zwei Jungs entwickeln sich so langsam zu Verkäufern. Nachdem sie neulich erfolgreich Gefrierbeutel in der Nachbarschaft verkauft haben (fuer den Fussballverein) sind sie nun dabei, Weihnachtszeitungen zu verkaufen. Ich denke mal frueher verkaufte man da wirklich nur Zeitungsabos, mittlerweile ist das ein kleiner Katalog mit Buechern, Spielzeug und vielem mehr. Das ist wohl ein recht alter Brauch hier, auf jeden Fall kauft fast jeder wo sie hingehen etwas. Und dann können sie sich je nach Gesamtumsatz Prämien aussuchen oder sogar Geld bekommen. Ich finde das gar nicht so schlecht, es stärkt doch das Selbstbewusstsein der Kinder und sie lernen sich mit Geld umzugehen. Und wer kann schon dem Charme von Kindern widerstehen 🙂
Letztes Samstag waren wir in Boden und Luleå unterwegs.
Zunächst waren wir in Boden Wohnmobile anschauen. Das ist ja unser Wunsch eins zu haben und wir wollten uns mal informieren, welche Modelle denn ueberhaupt fuer uns in Frage kommen. Wir hatten null Ahnung, wussten nur es soll ein Wohnmobil und kein Wohnwagen werden. Also hin zum Händler und erschlagen lassen von der Auswahl. Naja, eigentlich auch wieder nicht. Ich war zunächst ersteinmal geschockt, wie gross diese Fahrzeuge sind. Wenn man sie so vorbeifahren sieht sehen die viel kleiner aus, steht man aber daneben, wirken sie so riessig. Und dann sind wir ja auf der Suche nach einem wo man 4 Schlafplätze hat ohne jedesmal die Essecke umbauen zu muessen. Und das stellte sich doch als Problem heruas. Die meisten Wohnmobile (wenn man nicht gerade so ein busartiges haben möchte) haben nur 2 feste Betten.
Lange Rede kurzer Sinn, es gab eigentlich nur ein einziges was uns gefallen hat und was unsere Kriterien erfuellte und das war nahezu das grösste auf dem Platz.
Und mit 8 Jahren sollte es immernoch 500.000 Kronen kosten. Usch, das war ja mal ne Hausnummer. Aber wir wollen auf keinen Fall eins mit umbauen. Kommt gar nicht in die Tuete. Und dann taten wir etwas was alles nochmal total auf den Kopf stellen sollte: wir schauten uns einen Wohnwagen an. Nur aus Neugier, wenn man schonmal da ist……… und wir waren beide sofort begeistert. Soviel Platz, genau das was wir wollten, aber eben in Wohnwagenform, die wir ja eigentlich total ausgeschlossen hatten. Hm, Gedanken sammeln, nachdenken. Ein Wohnwagen hat auch Vorteile, er ist viel preiswerter im Unterhalt, hat keinen Motor der kaputt gehen kann, Steuern und Versicherung sind deutlich preiswerter und der Preis……..300.000 Kronen, NEU. Mit allem drum und dran, Fussbodenheizung, wassergefuehrte Heizung und und und. Und in Deutschland kostet der sogar noch ca. 80.000 Kronen weniger.
Ja, am selben Tag noch stand die Entscheidung fest welcher es werden sollte. Ich wäre ja am liebsten gleich losgefahren und hätte einen gekauft aber Sven hat ja Recht, dann beginnt ja auch die Garantie jetzt schon zu laufen, wo man ihn ja ueber den Winter gar nicht anwendet. Also lieber doch erst im Fruehjahr kaufen und bis dahin die Vorfreude geniessen.
Danach waren wir wählen. Morgen ist ja hier in Schweden Wahl, aber man hat eine gewisse Zeit im Voraus schon die Möglichkeit an gewissen Stellen im ganzen Land wählen zu gehen. Und das haben wir gemacht. Wir duerfen ja nicht die Landesregierung wählen weil wir keine schwedische Staatsangehörige sind aber kommunal und landsting (die sind zuständing fuer Krankenhäuser und medizinische Versorgung und werden hier auch per Wahl gewählt) duerfen wir wählen.
Im Allgemeinen soll das ja hier auch eine geheime Wahl sein aber oftmals ist es das ja gar nicht. Jede Partei hat nämlich einen eigenen Zettel, welchen man dann in einen Umschlag steckt. Die Zettel nimmt man aber dort wo jeder einen sieht. Es ist eigentlich so gadacht das man einen Zettel von jeder Partei nimmt und dann im Verborgenen den Zettel auswählt den man haben will aber die meisten Schweden nehmen generell nur den Zettel der Partei mit die sie wählen wollen, man weiss also gleich fuer was die Leute wählen. Wir haben also unsere Stimmen abgegeben (die man aber am Wahltag dann trotzdem nochmal ändern kann, fuer den Fall man will seine Entscheidung nochmal ueberdenken).
Danach sind wir weiter nach Luleå gefahren zum internationalen Essensfestival. Das ist so eine Art Wandercirkus der von Stadt zu Stadt wandert. Dort gibt es aus allen Möglichen Ländern Stände wo Gerichte aus den jeweiligen Ländern verkauft werden, zum Beispiel war Spanien unter anderem mit Paella vertreten, Österreich mit Strudel, Holland mit Käse, Frankreich mit Knoblauchpilzen usw. Und dann ist es auch so gedacht das Leute aus den jeweiligen Ländern die Gerichte zubereiten und verkaufen. Der holländische Käse wurde also von Holländern verkauft, die deutsche Bratwurst von Deutschen und so weiter. Natuerlich gab es auch Ausnahmen, die uns wunderten, in der griechischen Taverna sprach man nur deutsch und die deutsche Salami wurde von Engländern verkauft und auch die englischen Suessigkeiten waren wohl in deutscher Hand. Der Österreicher war eigentlich auch aus Muenchen, aber zumindest sein Chef sei Österreicher sagte er uns.
Ja, und so probierten wir uns durch die internationale Kueche, ich weiss gar nicht mehr die Namen aller Gerichte die wir probierten, irgendwas aus Spanien, natuerlich ne Currywurst, Langos aus Ungarn, einen Känguruhburger aus Australien.Holländischer Käse, deutsche Salami, intalienische Schokolade und ein Kirschstrudel aus Österreich fanden den Weg in unsere Einkaufstueten. Eine gelungene Veranstaltung aber natuerlich recht preisintensiv und mir persönlich waren es natuerlich viel zu viele Leute 🙂
Aktuell haben wir einen ungewöhnlichen Gast hier bei uns. Eine Taube, die ständig vor unserer Tuer sitzt. Ich weiss auch nicht was mit ihr nicht in Ordnung ist. Anfassen lässt sie sich nicht, kommt man ihr zu nahe läuft oder fliegt sie davon, aber nie weit und kaum hat man ihr den Ruecken zugedreht sitzt sie wieder vor der Tuer. Die Kinder haben nun angefangen sie zu fuettern, mal sehen wie sich das noch so entwickelt.
So, nun fällt mir erstmal nix mehr ein. Und die Preiselbeeren warten 🙂