schwere Entscheidungen

schwere Entscheidungen

Wir haben in den letzten Tagen zwei unheimlich schwere Entscheidungen getroffen.
Schon letzte Woche haben wir beschlossen, das wir doch vorerst keinen Wohnwagen kaufen werden. So verlockend und schön es ist, einen zu haben, so kostet er doch eine ganze Stange Geld. Und eigentlich haben wir noch andere Vorhaben und Wuensche, von denen man teilweise bedeutend mehr hat als von einem Wohnwagen. Ein Boot, ein Kaminofen, das Haus muss trocken gelegt werden, wir wollen die Kueche grundsanieren und neu machen, wir wollen ein neues Sofa haben……. und wenn wir auf den Wohnwagen verzichten, können wir uns gleich mehrere der anderen Wuensche erfuellen. Wie gesagt, natuerlich wäre es toll einen Wohnwagen oder gar ein Wohnmobil zu haben aber es gibt eben auch Wuensche die unerfuellt bleiben, so ist das Leben.

Die andere Entscheidung betrifft die Arbeit. Seit Monaten schon ueberlegen wir hin und her wie man meinen Job in der Pflege, die Firma, die Kinder und Privatleben unter einen Hut bekommen kann, wir haben unterschiedliche Varianten probiert aber keine hat wirklich funktioniert und mittlerweile ist man weit uebers Ziel hinausgeschossen. Das war nicht das Ansinnen mit unserer Auswanderung das man hier eigentlich noch mehr arbeitet als in D. Natuerlich macht mir die Arbeit mit den alten Leuten unheimlich Spass und vor allem im Hemtjänst hat es mir wirklich gefallen, habe ich doch unzählige Elche und Rentiere, Fuechse und Hasen und andere Waldbewohner auf dem Weg zu Kunden gesehen. Ich habe stets die Fahrt durch die wunderbare Natur genossen.

Aber es passt einfach vom zeitlichen her nicht. Jedes zweite Wochenende von frueh bis abends arbeiten, 2-3 Tage die Woche bis abends um 9 und dann frueh um 7 wieder anfangen, während der paar Stunden die man da schläft noch Bereitschaft wo man wenn man Pech hat noch nachts raus muss…..nein, das funktioniert nicht mehr. Wir hatten gehofft das wir noch bis März/April so weitermachen können aber mussten nun doch feststellen das es einfach nicht mehr geht. Und so werden wir die Notbremse ziehen, ich werde meinen Vertrag im Hemtjänst nicht fuer November verlängern (man bekommt ja immer nur einen Vertrag fuer einen Monat wenn man nicht festangestellt ist). Die einzige Möglichkeit, die fuer uns funktionieren könnte wäre eine Nachtstelle, es scheint aber aussichtslos, eine zu bekommen. Natuerlich habe ich noch ein letztes Fuenkchen Hoffnung in mir das es doch ab November mit einer Nachtstelle klappt da meine Nachbarin in die Tagschicht wechselt aber ehrlich gesagt rechne ich nicht mehr damit das es was wird. Andererseits rechne ich aber auch nicht damit das ich lange “arbeitslos” bin. Ich weiss ja wie sehr es hier an Personal mangelt und ich denke es wird nicht lange dauern bis meine Personalchefin mich wieder anruft. Das Problem ist eben nur das sie das wahrscheinlich nicht richtig ernst nimmt das ich nachts arbeiten will aber das wird sie ja dann sehen, innerhalb der nächsten 10 Tage wird sie ja mit einem Vertrag um die Ecke kommen den ich dann aber fuer den Fall das es wieder fuer den Hemtjänst ist, nicht unterschreiben werde.

Klar macht man sich so eine Entscheidung nicht leicht, auch aus finanziellem Aspekt. Natuerlich habe ich gut verdient und es war ein sicherer Job aber gut, dann macht man eben die nächsten Monate mal keine grossen Spruenge mehr sondern backt nur kleine Brötchen und dann funktioniert auch das. Immerhin habe ich ja auch noch mein Einkommen aus der Firma.

Nun da die Entscheidung getroffen ist geht es mir gleich viel besser, ich freue mich schon auf November, endlich mal wieder alles aufarbeiten, endlich wieder fuer die Kinder da sein, endlich wieder gemeinsame Unternehmungen machen können, wie jagen gehen oder Ski fahren oder oder oder.

Apropos jagen, nachdem ich jetzt ein paarmal mit Sven auf der Jagd war, hat mich das Fieber gepackt und ich habe beschlossen, nächstes Jahr meinen Jagdschein zu machen. Werde den Winter nutzen um mich in die Theorie einzuarbeiten und dann im Fruehjahr die theoretische Pruefung machen und im Sommer die praktische, bis dahin kann ich ja noch bisschen ueben. Mir hat das Schiessen in Deutschland immer Spass gemacht und irgendwie vermisst man es schon.

Beim Training läuft es auch noch, wir haben noch nicht ein einziges ausgelassen, auch wenn es manchmal echt schwierig ist, dies in den wenigen Alltag den man hat einzupassen. Andererseits ist das gemeinsame Training immer eine sehr gute Gelegenheit zum Entspannen oder um intensive Gespräche zu fuehren, fuer die man sich sonst keine Zeit nimmt. Und man fuehlt sich natuerlich auch viel besser. Das die Waage nun auch wieder eine Tendenz nach unten zeigt, ist ein positiver Nebeneffekt.

Heute habe ich auch endlich das Trampolin abgebaut (nachdem ich es vom Schnee befreit hatte), damit ist nun alles winterfest im Garten. Eine Halterung fuer mein Vogelfutterhaus zu suchen habe ich auch nicht geschafft, habe mir aber schon eine Uebergangslösung fuer dieses Winter ueberlegt, zeige ich euch wenn es fertig ist.

Wettermässig haben wir immernoch Winter, der Schnee ist bis jetzt geblieben und ab und an kommt etwas neuer hinzu. Wir hatten schon bis zu minus 10 Grad, aktuell bewegt sich das Termometer aber um die null grad und es soll diese Woche noch ein Teil Neuschnee kommen, schaun wir mal.

Nun haben uns alle Zugvögel verlassen, mit Ausnahme der Singschwäne, die erst abfliegen wenn der Fluss beginnt zuzufrieren. Dafuer sind aber die Wintergäste nun angekommen, die Dompfaffen und Seidenschwänze bevölkern jetzt die Bäume und Buesche und bleiben den Winter ueber hier.
Derzeit kann man des öfteren Birkhuehner auf den Bäumen sehen, die sitzen oft ganz oben, sieht lustig aus, aber natuerlich sieht man sie nur wenn man gerade kein Gewehr dabei hat. Ist man auf der Jagd, bekommt man keinen zu Gesicht.

Heute frueh traute ich meinen Augen kaum als ich zum Fenster rausschaute. Da ging ein Fuchs auf unserer Wiese spazieren, in aller Ruhe, schaute sich neugierig den Sandkasten an bis er dann irgendwann verschwand. Ein richtig schöner Fuchs war das. Ich sehe zwar öfters mal einen im Wald aber hier bei uns zu Hause war es das erste Mal.

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