Kurzreise nach Riga 2014
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Wir waren mal wieder unterwegs.
Die Idee kam eigentlich recht spontan, das Wetter war grau und diesig, kein richtiger Winter aber auch sonst nix. Da sehnte man sich einfach mal nach etwas Abwechlung. Nicht lange, nur kurz, ein paar Tage vielleicht. Zuerst schaute ich mir die Last-Minute-Angebote an. Naja, die Auswahl ist doch sehr begrenzt wenn man von Luleå fliegen will und noch dazu einen eng begrenzten Zeitrahmen hat (am Samstag, 29.11. ist unsere Dorfweihnachtsfeier die wir auf keinen Fall verpassen wollten). Und wenn man zu viert ist ist es auch ganz schnell kein Last-Minute-Preis. Die nächste Idee war England, da gibt es billige Fluege, dort dann nen Mietwagen nehmen und das Land erkunden, klang vielversprechend, bis uns einfiel das sie dort Linksverkehr haben und keiner von uns sich zutraut bei Linksverkehr zu fahren.
Nächste Idee: einfach nur nach London fliegen und ein paar Tage in der Stadt bleiben…alles schön und gut aber die Hotelpreise in London sind wirklich recht ueppig. Also auch das streichen. Schon kurz vorm resignieren sagte Sven dann: Kreuzfahrt. Ok, also mal die Ueberfahrten auf der Ostsee geschaut, ins Baltikum vielleicht oder auf die Ålandinseln….. Nächste Spontanidee von Sven: Riga.
Ok, also mal durchspielen das ganze, Ueberfahrt nach Riga mit Tallink Silja, kein Problem, ab Stockholm möglich. Hotel dazubuchen…..was??? nur 100 Kronen mehr fuer zwei Nächte im Hotel samt Fruehstueck, fuer alle zusammen? Klingt super. Wie nach Stockholm kommen? Auto? Nein, wollen wir nicht, wie wäre es mal mit Zug? Preise gecheckt, 6000 Kronen, hm, na dann doch lieber nicht. Spassenshalber mal Fluege geschaut…3000 Kronen, runter und hoch, fuer alle 4. Ach warum nicht….. gebucht, dazu gleich noch Fruehstueck an Bord (recht preiswert im Vergleich zu anderen Fährgesellschaften) und ne Stadtrundfahrt in Riga.
Nun begann die Tiefenplanung. Der Flieger geht schon frueh, das Boot fährt erst um 5. Wie vom Flughafen in die Stadt kommen? Wie die Zeit rumkriegen, wie zum Hafen kommen? So ohne eigenes Auto sind wir ja nicht gewohnt. Aber zum Glueck gibt es ja Internet und ich war wirklich baff was man nicht alles mittlerweile mit ein paar Knopfdruecken klären kann, den Flugbuss gebucht, die Buslinie zum Hafen rausgesucht, ne Gepäckaufbewahrungsmöglichkeit gefunden (sogar die genauen Masse der Gepäckboxen findet man im Netz und was sie kosten), Stockholmkarte gekauft (mit abholung am Flughafen da die Zeit zum Zuschicken nicht mehr reichte). Noch bissl auf der Seite von Tallink rumgeschaut und mit erschrecken festgestellt das auf der Rueckfahrt 100 % Party an Bord stattfinden sollte. Kein Hinweis darauf beim Buchen. Ich habe also Tallink kontaktiert und muss sagen, ich bekam in angemessener Zeit eine persönliche Antwort, leider bestätigte diese meine Befuerchtung. Man bot mir an, die Reise umzubuchen, ging ja aber nicht mehr da ich die Fluege schon gebucht hatte. Man versprach mir dann das wir eine abgelegene Kabine bekommen, na schaun wir mal, die Vorfreude war dennoch getruebt.
4 Tage später ging dann auch schon der Flieger nach Stockholm. Frueh um 7. Wir erlebten einen traumhaften Sonnenaufgang ueber den Wolken
bevor wir im grauen, diesigen Stockholm landeten. Nach der Landung erstmal zum Terminal 5, die Stockholmkarten abholen. Dann zum Flugbuss, der alle 15 Minuten fuhr. Alles klappte reibungslos bis dahin. nach ca. 45 Minuten erreichten wir den Cityterminal in Stockholm wo wir unser Gepäck in ein Gepäckschliessfach legten, immer noch alles genau wie geplant. Dann wollten wir ins Wasamuseum. Ich war mit dem Cityterminal ueberfordert, das ist ja so gross mit zig Ein- und Ausgängen in allen Himmelsrichtungen. Orientierungslosigkeit. Zum Glueck gibt es Informationsstände mit kompetentem Personal welches uns das richtige Verkehrsmittel empfohl und auch den Weg dahin erklärte. 5 Minuten Fussmarsch zur Strassenbahn. Der Kartenkontrolleur versuchte uns dann erstmal wieder zum Aussteigen zu bewegen weil er die Arbeit meiden wollte uns Tickets zu verkaufen, die wären doch im Zeitschriftenladen viel billiger und die Bahn fährt ja aller 7 Minuten. Wir beharrten jedoch darauf just mit dieser Bahn fahren zu wollen und so musste er sich doch die Muehe machen, uns die Tickets zu verkaufen (wir hatten beschlossen, die Stockholmkarte erst am Rueckreisetag zu benutzen da wir dann einen noch längeren Aufenthalt in Stockholm hatten).
Nach kurzer Bahnfahrt erreichten wir das Museum welches wir uns Anschauten.
Wir wollten dann noch ne Kleinigkeit Essen aber die Preise schreckten uns dann doch ab und wir verliessen das Museum. Wir wollten dann noch ins Aquarium welches aber wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte. Das Wetter lud nun auch nicht direkt zum Sonnenbaden ein also assen wir noch in einem Burgerladen Mittag, suchten erfolglos den ausgeschilderten Supermarkt bis wir schliesslich aufgaben und mit der Strassenbahn zurueck Richtung Cityterminal fuhren.
Diesmal kauften wir die Fahrkarten am Zeitungskiosk, was vom selben Kartenkontrolleur mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen wurde. Auf dem Weg zum Terminal machten wir dann noch einen kurzen Einkaufstopp in einem Supermarkt, der im Kellergeschoss der Modeboutiken versteckt war (Tip von der Fahrkartenverkäuferin) und versorgten uns mit dem Nötigsten fuer die Ueberfahrt.
Zurueck im Cityterminal holten wir unser Gepäck, bemuehten wieder den Info-Stand bezueglich der Abfahrtsstelle unseres Busses und begaben uns dann dorthin. Auch dieser Bus fährt im 7-Minuten-Abstand so das wir nicht lange warten mussten.
Am selben Tag fand auch der Stockholm-Tunnel-Lauf statt mit ca. 45.000 Teilnehmern, Start und Ziel war in der Nähe des Hafens. Während wir also mit dem Bus fuhren wimmelte es nur so von Teilnehmern und alle hatten so eine neongelbe Warnweste an. Das war schon ein Spektakel.
Am Hafenterminal angekommen war die Ausschilderung zunächst etwas verwirrend aber wir fanden uns dann ganz gut zurecht. Es war nicht weit vom Bus zum Terminal. Ich checkte am Automaten ein da ein scheinbar unlösbarer Fall den Schalter blockierte. Der Zugang zum Schiff war noch nicht geöffnet so das wir noch einen Cappuchino tranken bevor wir uns dann zum Schiff begaben, zusammen mit vielen vielen anderen Menschen.
Unsere Kabine war schnell gefunden, wie immer habe ich Aussenkabine gebucht (ein einziges Mal hatte ich ne Innenkabine, damals als ich alleine mit Hänger hier hoch gefahren bin, nie wieder, da drin bekommt man ja echt Platzangst und vor allem man hat gar keine Orientierung weil man ja nix sieht). Die Kabine war natuerlich nicht sehr geräumig, 4 Betten und ein kleines Bad, aber das reicht ja fuer eine Nacht, es war ja eh schon dunkel draussen.
Ich bin dann mit den Kindern zum Kinderspielebereich gegangen wo sie spielten während ich mal wieder eine neue Stickerei anfing ( ich habe mittlerweile 5 angefangene aber nur eine fertige). Ich muss sagen, man war auf dem Schiff sehr bemueht. Es gab sogar Kinderanimation. Erst Gesicht bemalen und später, um 8 lettischer Zeit gab es sogar Kinderspielspass. Nach kurzer Ueberredung waren auch Thorben und Leif Erik mit von der Partie (ist natuerlich schwer wenn an Bord keiner deutsch oder schwedisch spricht). Es wurde dann so ne Art Reise nach Jerusalem gespielt, wo Thorben sogar den zweiten Platz belegte und sich gegen ca. 20 andere Kinder durchsetzte. Der Preis war, wa ssoll es anders sein, Suessigkeiten. Den Jungs hat es gefallen und die Zeit verging wie im Fluge. Schlafenszeit.
Nach einer absolut ruhigen Ueberfahrt nahmen wir dann unser Fruehstueck ein, Buffee, das mögen ja unsere zwei Jungs und das wird immer richtig zelebriert. Da kommen die unmöglichsten Kombinationen zustande aber warum nicht, es ist Urlaub.
Das Wetter war auch in Riga nicht besonders toll, grau, um die null Grad aber was solls. Das Verlassen des Schiffes stellte dann die Geduld etwas auf die Probe, wenn rund 1000 oder mehr Menschen durch eine Engstelle muessen die man nur einzeln passieren kann. Wir waren etwas unruhig das die Stadtrundfahrt zu einem festen Zeitpunkt beginnen sollte aber wir schafften es ohne Probleme. Der Bus stand direkt vorm Terminal und wir wurden gleich auf schwedisch begruesst, wie angenehm. Besser geht es nicht. Weitere 6 Leute sollten noch mitfahren von denen aber nur zwei auftauchten so das wir ganze 6 Leute in dem Bus waren. Dadurch konnte man natuerlich viel fragen und erfuhr jede Menge ueber die Geschichte und das Leben der Menschen in Riga und Lettland. Nach einer Stunde Busfahrt gingen wir dann mit der Reisefuehrerin noch ne halbe Stunde durch die Altstadt und bekamen einige Tips was man ansehen sollte und wo man gut und landestypisch essen kann.
Hier mal ein paar Bilder von Riga:
Anschliessend brachte der Bus uns sogar gleich noch zum Hotel, welch ein Service.
Wir waren ja etwas skeptisch bezueglich des Hotels, ich sage es gerne nochmal, 100 schwedische Kronen fuer zwei Nächte inkl. Fruehstueck, da sind die Erwartungen nicht sehr hoch. Jedoch wurden wir eines besseren belehrt. Tip Top, super freundliches Personal, sogar unser Gepäck wurde aufs Zimmer gebracht, das haben wir noch nie erlebt. Und die Zimmer: bisher hatten wir ja immer Familienzimmer was bedeutete das man ein Doppelbett und ne ausgeklappte Couch im Zimmer hatte, fuer die Kinder. Hier aber bedeutete Familienzimmer 2 separate Zimmer die mit einer Zwischentuer verbunden waren. Welch ein Luxus, dadurch hatten wir ja zwei Bäder und es war nicht so eng. In den Bädern gab es sogar Fussbodenheizung… so sehr wir auch suchten, wir fanden einfach keinen Haken. Sogar einen schwedischen Fernsehsender gab es.
Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten und die Stille genossen machten wir uns auf um Abendbrot zu essen. Das von der Reiseleiterin empfohlene Restaurant war so gut besucht das wir dies lieber fuer den nächsten Tag einplanten. Statt dessen gingen wir ein bisschen in der Stadt spazieren, hörten eine Weile einer Gruppe junger Strassenmusikanten zu, die wirklich tolle Musik machten und kehrten dann bei Mc Donalds ein. Danach sind wir wieder ins Hotel gegangen.
Am Abend wollten wir der Bar mal einen Besuch abstatten. Vielleicht fand sich hier ja ein Haken mit ueberteuerten Preisen. Aber nein, auch das war nicht der Fall, ein Pina Colada kam z.B. 7 Euro, ein Mai Thai 6 Euro. Noch dazu war gerade Happy Hour, wo man zwei Getränke zum Preis von einem bekam. Der Barkeeper war super nett, schaltete extra noch einen zweiten Computer ein damit beide Kinder spielen konnten. Als Sven dann beim bezahlen 5 Euro Trinkgeld gab, weil der Service wirklich super war, hörte der Barkeeper gar nicht mehr auf sich zu freuen und strahlte ueber beide Ohren. Die Löhne sind nicht so hoch in Lettland, der Durchschnittslohn liegt bei 600 Euro aber das Preisniveau liegt nicht soviel unter dem deutschen so das es den Leuten finanziell nicht wirklich so gut geht. Aber sie geben sich eben dafuer Muehe und liefern einen guten Service weil sie davon abhängig sind.
Am nächsten Tag war das Wetter besser. Blauer Himmel, Sonnenschein. Unsere gestrige Reiseleiterin war heute vor Ort im Hotel falls ueber Nacht fragen aufgetaucht sind, wirklich, sehr bemueht und angagiert.
Nachdem wir ausgiebig gefruehstueckt hatten besuchten wir den grossen Markt in Riga. Ein unglaubliches Angebot. Im Freien viele kleinere Markstände mit Klamotten und allem möglichen Zeugs plus die 4 Grossen Hallen, so bissl nach Thema sortiert, eine Fleisch- und Wursthalle, eine Obst- und Gemuesehalle, eine Backwaren- und Käsehalle und eine Fischhalle. Die Preise waren hier niedriger als in den normalen Läden und es gab auch jede Menge Leute die dort ihren Einkauf machten.
Nachdem wir durch den Markt geschlendert sind fuhren wir mit der Strassenbahn in die Randbezirke. Eine Tageskarte kostete 2,50 Euro. Wir wollten auch mal sehen wir es abseits des touristischen Centrums aussieht. Nun ja was soll ich sagen, man fuehlte sich einfach 30 Jahre zureuckversetzt. Der gleiche Typ Strassenbahn wir wir ihn in den 80iger Jahren hatten, Neubaublocks, nicht modernisiert, teilweise heruntergekommen. Eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Nachdem wir ne Weile mit der Strassenbahn gefahren sind gingen wir dann im Zentrum noch ne Kleinigkeit einkaufen bevor wir wieder zurueck ins Hotel gingen. Zum Abendbrot versuchten wir wieder unser Glueck in dem einheimischen Restaurant. Diesmal war nicht ganz soviel los. In Kuerze: gutes Essen, erinnert sehr an die Deutsche Kueche mit z.B. lecker Wurst, Weinkraut, ueberbackenem Schweinefleisch…. richtige, gute Hausmannskost und noch dazu preiswert (vor allem wenn man die schwedschen Preise gewohnt ist). Und reichhaltige Portionen so das wir gar nicht alles probieren konnten.
Am nächsten Tag ging schon das Schiff zurueck nach Stockholm. Aber erst halb 6 abends so das wir noch Zeit in Riga hatten. Das Gepäck konnte man im Gepäckraum des Hotels lassen. Bevor wir in die Stadt gingen bestellten wir noch ein Taxi welches uns 15.30 am Hotel abholen sollte.
Wir gingen zum alten Pulverturm welcher Rigas Armeemuseum beherbergt. Dieses schauten wir uns an.
Und hier noch ein paar Bilder die ich auf dem Weg zum Museum gemacht habe:
Danach gingen wir noch zu einer Kirche (deren Name mir entfallen ist, Riga hat ja so viele Kirchen) wo man mit einem Fahrstuhl in den Turm hinauf fahren kann und eine wunderbare Aussicht ueber die ganze Stadt hat.
Leider war es unglaublich windig und kalt da oben aber die Aussicht war trotzdem atemberaubend, auch wenn es heute wieder grau-bedeckt war. Wir schlenderten dann noch ueber einen kleinen Markt und statteten ein paar Geschäften einen Besuch ab. Auch die Wachablösung am Freiheitsdenkmal schauten wir uns an, bevor wir wieder zum gleichen Restaurant wie am Vortag gingen um mehr der einheimischen Kueche zu probieren.
Und dann war es auch schon Zeit zum Hotel zurueckzukehren. Halb 4 nahmen wir ein Taxi zum Hafen. Als wir dort nach ca. 10 Minuten ankamen zeigte das Taxameter 4.71 Euro, ich kenne due Taxipreise in D nicht wirklich aber das erschien mir doch wirklich recht preiswert. Auch der Taxifahrer freute sich wie ein Schneekönig ueber sein Trinkgeld, da gibt man doch gerne wenn man jemanden so gluecklich damit machen kann.
Da wir schon am Morgen im Hotel fuer das Schiff eingecheckt hatten, brauchten wir nun nur noch an Bord zu gehen. Ach ja, da war ja noch was, Party…. kaum das wir das Schiff betreten hatten wurden wir an diese Tatsache erinnert. Auf den Korridoren sassen und standen angetrunkene Jugendliche, aus jeder zweiten Kabine dröhnte Partymusik. Ach herrje, das kann ja heiter werden. Je weiter wir aber in Richtung unserer Kabine kamen, umso ruhiger wurde es, ein kleiner Trost. Die Kabine lag wie versprochen am Ende des Schiffes wo wir zumindest keinen “Durchgangsverkehr” weiter hatten. Trotzdem hatten wir gegenueber eine Kabine mit Jugendlichen umd um die Ecke rum auch. Aber ich muss sagen, da wir mit dem schlimmsten gerechnet hatten ging es doch zu ertragen.
Erst dachten wir ja es ist besser die Kabine gar nicht zu verlassen, ich wagte es dann doch und ging mit den Kindern zur Kinderspielecke und dort war es total ruhig. Keine feiernden Jugendlichen, nur ein paar “Normalreisende” die Abendbrot assen. Zurueck in der Kabine hörte man natuerlich die Musik trotzdem aber recht leise, kein Problem also. Irgendwann war es dann auch ganz ruhig da die Feierleute wohl auf Disko waren so das wir in aller Ruhe schlafen konnten. Zumindest bis 1.30 Uhr (weiss nicht ob das lettische oder schwedische Zeit war aber spielt ja auch keine Rolle), da kam das Partyfolk zurueck zur Kabine und feierte dort weiter. Dadurch aufgewacht merkte ich dann auch das das Schiff ziemlich schaukelte was zu allem Uebel auch noch Unwohlsein in mir auslöste. Aber nach einer Weile wurde es dann auch wieder ruhig auf dem Gang und wir konnten die Nachruhe bis zum Weckerklingeln fortsetzen. Alles in allem war es nicht so schlimm wie wir es uns vorgestellt hatten, wir waren doch recht ausgeschlafen. Der Anblick des Schiffes war jedoch so wie wir es uns vorgestellt hatten aber gut, das war ja zum Glueck nicht unser Problem.
Wir fruehstueckten dann wieder in Ruhe, leider konnten wir die tolle Landschaft nicht geniessen da der Stockholmer Schärengarten in dickem Nebel lag.
Wir kamen puenktlich im Hafen an und das Verlassen des Schiffes ging hier schneller da man nicht so eine Engstelle wie in Riga hatte. Wir gingen zur Bushaltestelle wo auch gerade der richtige Bus kam der uns wieder zum Cityterminalen brachte wo wir unser Gepäck verstauten. Wir wollten dann ein Sightseeing mit Boot machen, das Boot fuhr jedoch nicht wegen Nebels. Ok, dann eben nicht und auf zum Nordischen Museum (welches uns ehrlich gesagt nicht wirklich ueberzeugt hat):
Danach in den Skansen Park. Der war etwas trist, was sicher an der Jahreszeit und am Wetter lag. Die meisten Attraktionen hatten nicht geöffnet, im Restaurant gab es nur Köttbullar oder Eierkuchen zur Auswahl. Die Tiere waren teilweise im Winterschlaf oder im Innengehege wo man sie nicht sehen konnte. Aber dafuer waren wir nahezu alleine in dem Park, hat ja auch was fuer sich. Wir schauten also das an was ging (und da konnten wir nichtmal alles sehen weil der Park nur bis 16 Uhr aufhatte).
Hier ein paar Eindruecke:
Danach gingen wir noch in den Junibacken, ein an Astrid Lindgren angelehntes Kinderspieleland, wo man uns am Eingang freundlicherweise darauf hinwies das man nur noch eine Stunde geöffnet habe und die letzten Shows auch schon vorbei waren. Kein Problem, wir hatten die Stockholmkarte da tat uns das nicht weh und die Kinder konnten noch ne Stunde spielen und toben bevor wir uns dann langsam aber sicher zurueck zum Cityterminal begaben, das Gepäck holten und in den Flugbus nach Arlanda einstiegen.
Aufgrund der Wetterverhältnisse hatte unser Flieger dann auch noch Verspätung und das Gate wurde 3mal geändert aber letztendlich kamen wir mitten in der Nacht wohlbehalten in Luleå an, wo das Abenteuer aber noch nicht zu Ende war. Als wir nämlich mit dem Auto den Parkplatz verlassen wollten sagte uns der freundliche Automat das er unsere Karte nicht kenne und weigerte sich die Schranke zu öffnen. Wir probierten alle Karten die wir hatten, keine wurde vom Automaten akzeptiert. Was merkwuerdig ist da man ja ohne Karte ueberhaupt nicht auf den Parkplatz kommt. Und das ganze 23 Uhr. Sven hatte dann schon ne Schneisse im Wald gefunden durch welche er den Parkplatz verlassen wollte, ich war jedoch fuer die offizielle Variante und rief die Störungsnummer an. Lange Rede kurzer Sinn, der nette Mensch am anderen Ende klärte das mit dem Automaten so das dieser schliesslich nachgab und uns die Ausfahrt freigab. Was letztendlich das Problem war war nicht rauszubekommen.
Fazit: Riga ist auf jeden Fall eine Reise wert, Tallink Silja ist ein serviceorientiertes Unternehmen mit freundlichen Mitarbeitern mit dem es sich angenehm reisen lässt aber man sollte vor der Buchung das Bordprogramm anschauen um keine böse Ueberraschung zu erleben. Dank sorgfältiger Internetplanung verlief alles wirklich reibungslos und nach Plan, wir hatten noch nie einen so entspannten Urlaub. Aber Stockholm mögen wir immernoch nicht.