Generalprobe

Generalprobe

Heute hatte ich sozusagen meine Generalprobe vor dem Wasalauf, einen Lauf von 40km.

Am Donnerstag hatte ich ja zu allem Uebel beim Training auch noch meinen Skistock abgebrochen so das ich Freitag noch nach Boden fahren musste um neue Stöcke zu kaufen.

Mit nagelneuen Stöcken also und nem Skiwachs unter den Skiern was ich vorher noch nie probiert hatte sowie mit ner leichten Erkältung und Nachwirkungen unserer Schneemobilbergung in den Knochen machte ich mich also an den Start bei recht frischen minus 18 Grad, aber die Vorhersagen deuteten auf steigende Temperaturen im Tagesverlauf hin.

Meine grösste Angst sind ja immer die Abfahrten und man sagte mir auch es gebe eine recht steile gleich nach einem km. Toll. Aber was solls, Augen zu und durch. Ich sage mal so, solange die Abfahrten eine gute Spur haben und es dann unten geradeaus geht ist das ja alles kein grösseres Problem, aber soviel Glueck hatte ich heute nicht, dazu später.

Ich hatte ja im Vorfeld die Zielankunftszeiten der letzten Jahre geschaut und wusste das ich weit abgeschlagen ins Ziel kommen wuerde. Aber mein Ziel war ja nicht, um den Sieg zu laufen oder irgendsowas, mein Ziel war einzig und allein, die Strecke in max. 5 Stunden zu laufen, denn dann bin ich schnell genug um die Sperrzeiten des Wasalaufes gut zu schaffen.

Und so war ich auch nach nur einem km schon ziemlich abgeschlagen, nach 9 km ueberholten mich schon die ersten Spitzenläufer (man musste 3 Runden a 13,5 km laufen, also eigentlich sogar 40,5km). Aber Wurscht, ich lief mein Tempo und die anderen blendete ich einfach aus. Die erste Abfahrt erledigte ich noch auf Skiern, natuerlich gab es keine Spur und unten ging es um die Kurve und ich hatte grosses Glueck das ich nicht im Baum landete als ich die Kurve natuerlich nicht kriegte. Irgendwie ueberstand ich das Ganze aber sogar ohne Sturz. Bei der nächsten Abfahrt stand dann gleich ein Schild: Achtung steile Abfahrt mit scharfer Rechtskurve. Ich habe es auch gar nicht erst versucht sondern die Skier gleich abgeschnallt. So habe ich es jede Runde gemacht und auch die erste Abfahrt bin ich dann die letzten zwei Runden runter gelaufen. Bringt ja nix unnötig Risiko einzugehen. Es gab dann noch eine dritte haarige Abfahrt die zwar ne Spur hatte welche aber just in der Kurve zertrampelt war. Trotzdem schaffte ich es, nur ein einziges Mal mild zu stuerzen.

Da mein Kleister in der zweiten Runde stark nachliess, habe ich in Runde 3 (nahezu alle Läufer waren schon im Ziel als ich Runde 3 anfing) erstmal nen Stopp eingelegt zum nachkleistern und schnell nen Happen essen.

Offensichtlich hatte man nicht mehr mit meinem Erscheinen in der dritten Runde gerechnet, die Verpflegungsstationen waren schon an den Rand geräumt und unbesetzt als ich sie in Sichtweite bekam (jedoch mit noch 4 km uebrig bis dahin). Ein Ordner sah mich dann aber und verfiel in schnelle Bewegungen. Während der 4km war ich wirklich total unmotiviert. Es spornt einen nicht wirklich an wenn man schon weggerechnet wurde. Ich beschloss, den Lauf abzubrechen und mich von den Ordnern an der Verpflegungsstation zum Ziel fahren zu lassen. Ein Blick auf die Uhr und die Tatsache das ich 2km hinter mit noch eine weitere Läuferin entdeckte spornte mich jedoch zu neuen Kräften an, was auch gut so war, da die Verpflegungsstellen zwar wieder aufgebaut aber unbesetzt waren, ich hätte also ueberhaupt nicht mit jemandem zurueckfahren können. Ich verpflegte mich also selber und nahm die letzten 5km in Angriff.

Die letzten km waren wirklich anstrengend und ich schleppte mich nahezu ins Ziel. Meine erste Frage galt natuerlich der Zeit, keiner hatte eine Uhr und ich war zu faul und zu fertig mein Handy rauszukramen aber man bestätigte mir das es auf jeden Fall vor 16 Uhr ist (und das war meine Zielzeit). Ich war so gluecklich.

Während ich gerade ins Ziel kam, kam auch Sven auf dem Parkplatz an. Ein Glueck denn ich bekam nach dem Ziel zwei Kartons mit Brot in die Hand gedrueckt die ich wohl alleine nicht fortbekommen  hätte. Ob ich das gewonnen hatte oder ob die Mitleid mit mir hatten weiss ich nicht, ich habe in diesem Moment nicht mehr soviel mitbekommen.

Schnell noch umziehen, was trinken und ab ins Auto.

Mein Ziel habe ich also erreicht (ungefähr sogar um ne Viertelstunde uebererfuellt) und ich sorge mich jetzt nicht mehr um die Sperrzeiten beim Wasalauf. Allerdings frage ich mich nach dem heutigen Tage, wie ich noch 50 km mehr hätte schaffen sollen. Aber gut, die Antwort bekomme ich ja spätestens in zwei Wochen denn dann ist es schon soweit. Und wir haben jetzt erstmal Brot fuer die nächsten Wochen und ich habe noch keine Ahnung wie ich das in meine Kuehltruhen reinbekommen soll. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, wie so oft.

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