Mein Wasalauf
Gestern war es nun soweit. Der Wecker klingelte kurz nach um 3. Ein paar Löffel Haferbrei zum Fruehstueck, mehr bekam ich nicht rein. Dann ab nach Mora zum Bus.
Dieser fuhr etwas mehr als zwei Stunden, ich nehme an er fuhr Nebenwege damit wir nicht im Stau stehen. Dadurch waren wir erst 6.15 Uhr in Sälen so das ich gar nicht mehr soviel Zeit hatte. Tasche mit den Wechselsachen zum LKW schaffen, Ski holen (welche nach dem Wachsen direkt zum Start transportiert wurden), an der Toilette anstellen, am Start anstellen. Der Start erfolgte nicht von der grossen Wiese wo 250 Spuren nebeneinander sind sondern an der Seite, wo nur 8 oder so Spuren waren. Dadurch gab es aber nicht so einen Stau am ersten Berg.
Schon direkt nach dem Start merkte ich das mit meinen Skiern was nicht stimmte. Ich hatte keinen Halt, rutschte immer zurueck. Sie waren schlecht gewachst. Da der Berg gleich kam war das erstmal kein Problem. Diesen erklomm ich ohne grössere Probleme, es ging langsam aber ständig vorwärts. Oben angekommen hatten sich ca. 5 cm Schnee unter den Skiern gesammelt der ersteinmal entfernt werden musste. Leider wurde mir auf den darauffolgenden Kilometern bestätigt was ich schon vermutete, ich hatte Bakhalt (so nennt man das hier wenn man zurueckrutscht). Dadurch konnte ich nicht richtig beschleunigen, jedes Mal wenn ich mich versuchte nach vorne zu schieben rutschte ich zurueck. Bei jedem kleinsten Huegel musste ich hoch grätschen, was unglaublich Kraft- und Zeitraubend war. Trotzdem erreichte ich die erste Kontrolle in meiner geplanten Zeit. Ich versuchte zwischendurch immermal selber noch etwas Fäste (das Zeug was man unter die Bindung macht damit man nicht zurueckrutscht) zu setzen aber der Erfolg stellte sich nicht ein.
Die Spur war auch recht schlecht, stellenweise gar nicht vorhanden aber selbst da wo zwischendurch eine neue Spur gezogen wurde kam ich einfach nicht vorwärts.
Bei der zweiten Kontrolle war ich 15 Minuten hinter meinem Plan, was aber noch ok war. Aber danach wurde es immer schwieriger ueberhaupt noch vorwärts zu kommen, ich musste um jeden Meter kämpfen, kam einfach nicht auf ein richtiges Tempo.
An der nächsten Kontrolle kam ich dann nur noch 10 Minuten vor der Sperrzeit an und an der darauffolgenden Kontrolle in Oxberg, nach 62 km, war die Zeit dann abgelaufen und ich durfte nicht mehr weiter fahren. Ich hatte versagt.
Seitdem kreisen die Gedanken, hätte ich mich ins Ziel gekämpft wenn die Sperrzeit nicht wäre? Mit Sicherheit. Hätte ich die Zeit geschafft wenn meine Ski besser präpariert gewesen wären? Wahrscheinlich (und das ärgert mich am meisten, man gibt ne Unsumme Geld aus um seine Ski bestmöglich vorbereitet zu bekommen und dann klappt das nicht und der ganze Lauf ist ruiniert). Wäre ich schneller gewesen wenn ich nicht so feige gewesen wäre bei den Abfahrten und hin und wieder gelaufen wäre? Ja, aber hätte das gereicht? Vielleicht. Hätte ich mich an eine Wachsstation anstellen sollen um umzuwachsen? Vielleicht.
Hätte hätte hätte, die Enttäuschung ist gross aber ich habe mir auch einiges gelernt bei diesem Ausflug. Man ärgert sich nur ueber das viele ausgegebene Geld und dann hat man nichtmal Erfolg. Da tröstet es auch wenig das ich nicht die Einzige war die die Zeit nicht geschafft hat. Man ist einfach nur enttäuscht das all Vorbereitung und alle Muehe umsonst waren.