Sonne-Muecken und ein bisschen Schnee-Wanderung Treparksmötet 19.-23.08.2015
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Tag 1: Anreise + 2km Akkastuga
Mal wieder kam ich kurz nach 7 von Arbeit und wollte mich vor der Abreise noch etwas hinlegen, war dann aber zu aufgeregt und konnte nicht schlafen also habe ich lieber alles in Ruhe fertig gemacht.
Sven ist in der Zwischenzeit noch ein Gerät ausliefern gefahren.
Wir haben uns dann um 12 in Vuollerim an der Tankstelle getroffen, wo ein Bekannter Svens Auto fuer den Heimtransport uebernahm und wir fuhren mit meinem Auto weiter.
Das Wetter war super und so sollte es auch die nächsten Tage bleiben.
Unterwegs noch in unserer Lieblingspizzaria in Jokkmokk Mittagessen geholt und weiter ging die Fahrt nach Ritsem.
Dort haben wir das Auto geparkt und 16 Uhr legte dann das Boot in Richtung Änonhjalme ab. Die Ueberfahrt dauert eine reichliche halbe Stunde und die Aussicht war einfach nur grandios.
Nach Ankunft haben wir erstmal die Ausruestung zurechtgerueckt und sind dann die 2 km zur Akkahuette gelaufen. Schon nach einer halben Stunde waren wir da, waren wir doch noch auf einem Motivationsmaximum und 2 km war ja nicht viel.
Grossartige Aussenunternehmungen waren leider nicht drin, es gab einfach zuviele Muecken. Normalerweise werden die Muecken Ende August deutlich weniger, nicht aber dieses Jahr. Aufgrund des schlechten und kalten Sommers haben die Muecken mit dem Brueten gewartet bis es endlich schöner wurde und waren nun voll im Gange. Leider waren auch in der Huette mehr als nur eine dieser Plagegeister, entsprechend unruhig war dann auch die Nacht.
Zum Abendbrot gab es Kartoffelsalat mit Schnitzel, wenn schon, denn schon. Da erntet man dann auch schon mal neidische Blicke von denen die schon etwas länger unterwegs sind und nur Trockenfutter zu sich nehmen.
Es gab dort auch eine Sauna, die musste man aber gegen Gebuehr mieten und da wir ja noch nicht wirklich was geleistet hatten, verzichteten wir darauf.
Am späteren Abend gab es dann noch das Akkamassiv im Lichte der untergehenden Sonne zu sehen.
2. Tag 14 km Akkastugan-Kisurisstugan
Nachdem wir königlich mit gekochten Eiern und Brot gefruehstueckt und uns von Kopf bis Fuss mit Mueckenmittel eingeschmiert/eingesprueht hatten und noch ein Gruppenbild machen liessen machten wir uns auf zur ersten richtigen Wanderetappe. Ziel war die Kisurishuette.
Wir folgtem dem Padjelantaleden welcher wirklich im grossen und ganzen einfach zu laufen ist. Nach 2 km kamen wir an die Hängebruecke, wo wir letztes Jahr schonmal hingewandert sind. Und sie ist nach wie vor atemberaubend.
Da wir diesmal aus Gewichtsgruenden auf Trinkflaschen verzichtet hatten (bis auf eine kleine 0,5l Reserveflasche) nutzen wir die Bäche, welche die Berge entwässern als Trinkquellen. Wir wussten von unserer letzten Wanderung das es mehr als genug solcher Wasserläufe gibt.
Wir kamen gut voran, erklommen nach der Bruecke ersteinmal eine Steigung und von oben hatte man einen tollen Ausblick. Auch passierten wir die Nationalparksgrenze zum Patjelantanationalpark.
Nach der Hälfte des Weges kamen wir an einen gut besuchten, tollen Rastplatz. Wir schlossen hier ein paar Bekanntschaften, assen in aller Ruhe Mittag (belegte Brote) und kuehlten die Fuesse im eiskalten Wasser. Es war mittlerweise wirklich grenzwertig warm und die Sonne brannte vom Himmel.
Wir trafen hier unter anderem zwei Deutsche, Vater (76 Jahre jung) und Sohn die versuchen wollten den Padjelantaleden bis Kvikkjokk zu gehen, 4 Deutsche die auch den Padjelantaleden gehen wollten und ebenfalls Kisuris als Etappenziel hatten und 4 Mädels (oder Frauen) aus Luleå welche die gleiche Runde wie wir gehen wollten, allerdings mit Zelt- statt Huettenuebernachtung.
Irgendwann war es dann aber trotzdem Zeit weiterzugehen.
Die nächste Pause war bei der Bruecke ueber einen Flusslauf angesetzt dessen Namen man nicht aussprechen kann:
da dieser aber Gletscherwasser fuehrte welches man nicht trinken soll, gingen wir noch weiter, vorbei am Dreiparkseck (auf schwedisch Treparksmöte, daher auch der Name der Wandertour), da wo sich drei Naturschutzgebiete treffen, Padjelanta, Stora Sjöfallet und Sarek bis zum unweit entfernten nächsten Wasserlauf wo wir nocheinmal rasteten.
Bei dieser Hitze (ca. 30 Grad im Schatten) griff man zu allen Mitteln um einen kuehlen Kopf zu behalten
Dann ging es weiter und nur kurze Zeit später standen wir, recht unerwartet, bereits vor der Kisurishuette.
Der Huettenwirt war gerade nicht da, er war zum Moltebeerenpfluecken also hiess es warten.
Dabei trafen wir zwei Tschechen die von uns Tipps haben wollten, wo sie in den kommenden 7 Tagen noch hinwandern könnten, da ihre aus dem Internet ausgedruckten Karten nicht wirklich ergiebig waren. Wir gaben den Rat, auf den Huettenwirt zu warten und lieber ne ordentliche Karte zu kaufen, was sie dann auch taten.
Zum Abendessen gab es Reis mit Möhren und Hackfleisch, alles selbstgetrocknet. War ganz gut aber das nächste Mal muss ich mal sehen das man noch bissl mehr Geschmack ranbekommt.
Die 4 Mädels aus Luleå kamen auch an der Huette vorbei und wir unterhielten uns etwas bevor sie weiterzogen um einen Zeltplatz zu suchen.
Die 4 Deutschen kamen auch wohlbehalten an der Huette an und einer von Ihnen gab dann am Abend ein Anti-Muecken-Lied auf seiner Ukulele zum Besten, nur geholfen hat es leider nicht wirklich.
Gluecklicherweise war aber diesmal zumindest das Zimmer mueckenfrei so das wir einigermassen gut schlafen konnten.
Zusammenfassend kann man sagen das der Weg fuer eingefleischte Hochgebirgswanderer sicherlich langweilig wäre, fuer uns war er genau richtig, es ging kaum grossartig berghoch oder runter sondern immer gemächlich in gleicher Höhe voran, ueber Moore und Wiesen, durch Zwergbirkenwälder und Birkenwälder. Trotzdem gab es wieder wunderschöne Landschaft zu sehen und das Wetter war grandios.
Und man konnte mal wieder den Kopf freikriegen, trotz Muecken und Wärme. Ich habe wirklich krampfhaft versucht an die bevorstehende Deutschlandreise und den damit verbundenen Stress und die Probleme zu denken, aber es ging einfach nicht. Irgendwie fährt der Körper auf ein Minimum runter und man kann sich einfach nur noch aufs Atmen, Landschaft anschauen und ein Bein vors Andere setzen konzentrieren. So herrlich.
Tag 3 Kisuris- Kutjaure 20km
Auf dem Patjelantaleden sind die Abstände etwas grösser als auf dem Kungsleden. Ich setzte schlicht und ergreifend darauf, das die Wege leichter zu laufen seien, sonst wären 20km wohl nicht machbar. Und es ist in der Tat so das der Padjelanta mehr wanderfreundlich ist.
Trotz allem machten wir uns beizeiten (8.30 Uhr) auf den Weg um das Tagesziel zu schaffen. Zum Fruehstueck gab es Brot mit Schokocreme, wir wollten ja bei dieser Wanderung etwas mehr Luxus beim Essen.
Danach wieder von Kopf bis Fuss mit Mueckenmittel versorgt und los ging es. Die ersten zwei km geht es durch Wald bis die Landschaft wieder offener wird und man viel ueber offene Heiden und Moore wandert.
Schon nach kurzer Zeit trafen wir den 76 jährigen und seinen Sohn welche noch gut in ihrem Zeitrahmen lagen.
Nach 4 km kommt man am Samendorf Kutjaure vorbei wo man mit Glueck geräucherten Fisch kaufen kann, allerdings wollten wir uns den Weg rein ins Dorf sparen, waren es doch ein paar Hundert extra Meter.
Wir legten ein recht zuegiges Tempo an den Tag solange es gut zu laufen ging.
Wieder brannte die Sonne vom wolkenlosen Himmel und so wurden immer wieder kleiner Trinkpausen an den vielen Wasserläufen eingelegt.
Nach etwa 8 km wurde das Gelände huegeliger und es ging teilweise ziemlich steil bergan und auch bergab.
Aber die Landschaft war mal wieder einfach nur toll.
Dann tauchten auch schon bald die Hängebruecken auf, welche 13 km von der Kisurisstuga entfernt liegen und unser Mittagsziel darstellten. Hier wollten wir eine längere Mittagspause machen. Laut Buchbeschreibung handelt es sich um drei Bruecken, eine Stahlbruecke und zwei alte Holzbruecken in schlechtem Zustand die beträchtlich wanken. Dies wollten wir natuerlich erleben.
12.30 kamen wir dann schon an den Bruecken an, mussten aber feststellen das man gerade dabei war die alten Holzbruecken gegen neue Stahlbruecken auszutauschen. Die die als am abenteuerlichsten beschrieben war, existierte bereits nicht mehr sondern dort befand sich nun eine moderne Stahlbruecke. Nur die Mittlerste Holzbruecke war noch vorhanden, aber auch hier hat man schon die Betonsockel fuer die neue Bruecke gegossen.
Uebrigens, eine der zwei Stahlbruecken ist die längste Wanderhängebruecke Schwedens.
Wir suchten einen Platz fuer die Mittagspause und wurden letztendlich unter der dritten Bruecke fuendig (zwischen der ersten und zweiten Bruecke gibt es zwar eine Raststelle wo man sogar hätte baden können aber dort herrschte höchster Mueckenalarm so das wir noch weiterzogen).
Wie gesagt, bei der dritten Bruecke legten wir eine einstuendige Mittagsrast ein, kuehlten die Fuesse, trockneten die schweissnassen Klamotten, ruhten uns aus.
Aber irgendwann ist jede Pause mal zu Ende und so machten wir uns auf den Weg auf die letzten 7 km zur Huette. Sven hatte ganz schön mit einem Knie zu kämpfen, das steile Bergab setzte dem Knie mächtig zu. Vermutlich rächte sich jetzt auch das hohe Anfangstempo. Aber es nuetzte ja nix, irgendwie muss man ja zur Huette kommen.
Nachdem wir uns also 7km unter der heissen Nachmittagssonne ueber Moore und Heideflächen gekämpft hatten kamen wir 15.30 Uhr an der Kutjaure Huette an.
Dort trafen wir auf zwei Deutsche aus Hermsdorf die mit Zelt unterwegs waren und es toll fanden mal wieder Deutsch sprechen zu können (nachdem sie vor der Wanderung am Inarisee in Finnland paddeln waren).
Die Kutjaurehuette verfuegt ueber einen Badeplatz, eine kleine Lagune direkt neben einem tosenden Wasserfall.
Die Wassertemperatur betrug 14 Grad, nahezu angenehm verglichen mit den eiskalten Gebirgsbächen.
Um dahinzugelangen muss man zwar einen steilen Abhang runter (und hinterher wieder hoch) aber egal, es war wirklich an der Zeit ein Bad zu nehmen und ich hatte auch das dringende Beduerfnis, mal Haare zu waschen. Es war richtig angenehm und erfrischend.
Zum Abendbrot gab es Griessbrei mit Zucker und Zimt fuer die Jungs und ein Bundeswehressen fuer Sven und mich.
Die Kutjaurehuette verfuegt ueber 20 Betten wovon aber effektiv nur 16 genutzt werden können. 4 Betten liegen nämlich in 3. Etage noch ueber den Doppelstockbetten, dort kommt ja kein normaler Wanderer hoch und selbst unseren Jungs war das zu weit oben.
Wir waren mit Abstand die ersten an der Huette aber nach und nach begann sie sich doch zu fuellen. Unter anderem trafen die 4 Mädels aus Luleå ein, welche beschlossen, das Zelt gegen ein Bett in der Huette zu tauschen. Dann kamen noch 4 betagtere Schweden die fix und fertig von den 18 km waren die sie heute gelaufen sind und gleich mitteilten das sie morgen mit dem Helikopter zurueckfliegen, sie seien genug gelaufen (zu den 18 km kamen noch 12 und 13 an den beiden vorhergegangen Tagen hinzu).
Gegen 20 Uhr war die Huette voll belegt und dann kamen noch 3 Mädels von Vaisaluokta welche auch einen Schlafplatz brauchten. So wurde kurzerhand die Kueche ummöbliert und Platz fuer 3 Matratzen geschaffen.
4. Tag Kutjaure-Vaisaluokta 19km
Heute wartete die laut Buch schwerste Etappe auf uns. Diese hatten wir uns bis zum Schluss aufgespart, wo das Gepäck schon deutlich an Gewicht verloren hat. Und im Nachhineingesehen, wären wir diese Etappe am ersten Tag gegangen wären wir wohl auch gleich mit dem Helikopter ausgeflogen. Aber der Reihe nach.
Zum Fruehstueck gab es Griesbrei mit Zucker und Zimt (eine wirklich bedeutend bessere Alternative zum Haferbrei).
Aufs Mueckenmittel wollten wir heute mal verzichten, nachdem wir ein paar hundert Meter gegangen waren, trugen wir es dann allerdings doch wieder auf, die Plagegeister liessen uns einfach nicht in Ruhe.
Gegen 9.30 machten wir uns auf den Weg und dieser beginnt gleich mit einem Anstieg. Dann flacht es nochmal kurz ab, geht durch einen nahezu Dschungelartigen Wald bevor ein 5km langer Anstieg beginnt. Und der hat es ganz schön in sich, noch dazu weil die Sonne schon wieder unbarmherzig auf uns herabschien.
Nach 2km erreicht man eine Bruecke an einem kleinen Wasserfall, wenn man aus der anderen Richtung kommt nehmen viele hier ein Bad, aber da wir ja erst 2km zurueckgelegt hatten war es noch zu zeitig dafuer.
Eine ausgiebige Trinkpause musste reichen bevor wir uns weiter nach oben kämpften.
Nach nochmals 2 km kommt man an eine weitere Bruecke die wirklich recht instabil aussah aber sie trug uns doch zumindest.
Nach einem weiteren kleinen Anstieg kommt man dann ueber den Pass und taucht ein in eine völlig andere Welt. Die Landschaft wirkte wie auf dem Mond, karg, steinig, einsam, keine Menschnseele war hier unterwegs.
Aber es sah wirklich toll aus. Diese Etappe war zwar die anstrengenste aber auch die landschaftlich schönste. Man läuft ca. 10km oberhalb von Gebirgsseen entlang, der Anblick ist einfach nur atemberaubend, finde ich.
An einer Rasthuette legten wir unsere Mittagspause ein und kuehlten die Fuesse in einem kleinen Teich der teilweise noch von Eis bedeckt war.
Da es auch hier von Muecken nur so wimmelte dauerte die Pause allerdings nicht so ewig lange und wir machten uns wieder auf den Weg ueber Stock und Stein und sogar ein bisschen Schnee.
Auf einem Schneefeld rutschte Leif Erik auf einem Fleck aus der zu Eis geworden war und Sven betitelte dies mit ” Glatteisunfall im August”. Ja, trotz der Anstrengung hatten wir doch auch viel Spass.
An Trinkwasser mangelte es hier auch nicht, immer wieder kamen Bäche von den Bergwänden herunter und wir konnten regelmässig Fluessigkeit zu uns nehmen.
Nach einer gefuehlten Ewigkeit (diese Strecke zog sich irgendwie wie Kaugummi in die Länge) erreichten wir dann das Ende der Mondlandschaft (des Talkessels) und als wir ueber den Kesselrand kamen bot sich uns eine wunderschöne Aussicht auf den Akkajaure, an dessen Ufer unser Tagesziel, die Vaisaluoktahuette, lag.
Allerdings begann dann auch alsbald der wirklich ziemlich steile Abstieg hinunter ins Dorf Vaisaluokta und Sven hatte da echt zu kämpfen mit seinem Knie, trotz das er schon einige Schmerztabletten eingeworfen hatte.
Unterwegs riefen wir dann noch einen Sami an ob er geräucherten Fisch zu verkaufen hat. Man muss dazu sagen das wir schon fast die gesamte Wanderung ueber versuchten, geräucherten Fisch zu kaufen aber nirgends gab es welchen und er war unsere letzte Hoffnung. Aber auch er hatte heute keinen Fisch zu verkaufen.
Die letzten zwei km bis zur Huette sind wirklich beschwerlich, ich kannte den Weg noch vom letzten Jahr als wir mit meiner Mum dort gewandert sind. Mein Wanderbuch empfiehlt daher, statt dem Weg zu folgen lieber ans Seeufer hinabzusteigen und dann am Strand entlang bis zur Huette zu gehen.
Gesagt getan. Wir kamen aber nur 2-300 Meter als Schluss war mit Strand, das Wasser stand bis zur Uferböschung, die 3 Meter hoch war, da konnte man nicht laufen. Es half nix, wir mussten die Böschung hochsteigen und uns oben einen Weg suchen.
Wir trafen einen Sami der uns fragte ob wir uns verlaufen hätten. Ich erzählte ihm was in meinem Buch stand und er meinte, ja, vor ein paar Tagen ging das noch aber jetzt steht das Wasser so hoch das dies unmöglich ist, wir muessten zurueck auf den Wanderweg. Na super und das mit Svens Knie. Aber es nuetzte nix auch wenn Sven jeden Schritt verfluchte. Nach unzähligen Auf und Abs und Steigen ueber Steine kamen wir dann endlich gegen 16 Uhr an der Vaisaluoktahuette an.
Und ich muss sagen auch wenn die heutige Etappe anstrengend und beschwerlich war aber so fertig wie auf dem Kungsleden waren wir trotzdem nicht.
Und bei dieser Huette konnte man auch endlich mal draussen sitzen ohne ständig um sich zu schlagen das die Mueckenanzahl hier deutlich geringer war als bei den anderen Huetten. Zu meiner Verwunderung, liegt doch die Vaisaluoktehuette auf einer Waldlichtung.
Eigentlich wollten wir ja im Akkajaure baden gehen, aber da eben aufgrund des Hochwassers kein Strand mehr vorhanden war (letztes Jahr haben wir hier noch gebadet, aber die Badestelle lag jetzt 2 Meter unter Wasser) liessen wir es bleiben. Statt dessen spielten wir UNO.
Zum Abendbrot sollte es Eierkuchen geben, da es aber hier keine beschichteten Pfannen gab und die Eisenpfanne die Eierkuchen nicht in einem Stueck hergab, gab es Kaiserschmarrn. Trotzdem lecker. Wir setzten auch den Rauchmelder mehrfach in Gang, aber das war wohl normal (auch wenn man sich natuerlich beim ersten Mal zunächst furchtbar erschrickt).
Kurz nach 20 Uhr kamen dann auch die 4 Mädels aus Luleå an der Huette an und da es hier nicht wirklich gute Zeltplätze gibt und schon gar nicht fuer ein 4-Mann-Zelt beschlossen sie, auch diese Nacht in der Huette zu verbringen. Wir unterhielten uns noch etwas ausfuehrlicher mit ihnen. Eine von Ihnen ist Deutsche welche in Sunderbyn im Krankenhaus als Ärztin in der Orthopädie arbeitet (wo man landet wenn man sich zum Beispiel beim Wandern ein Bein bricht). Ich muss sagen, die 4 waren wirklich eine angenehme Wanderbegleitung und wer weiss, vielleicht trifft man sich mal wieder (hoffentlich in den Bergen und nicht auf dem OP-Tisch).
Tag 5 Heimreise
Heute hiess es beizeiten aufstehen, 8.10 Uhr war schon Abfahrt mit dem Boot.
Fruehstueck gab es erst im bzw. am Auto, das wollte ich nämlich nicht auch noch mitschleppen.
Wir setzten also mit dem Boot ueber. Und zum ersten Mal zeigte sich die Akka mit Muetze (laut meinem Buch hängt sie 80 Prozent der Zeit in den Wolken)
Am Auto assen wir dann erstmal Fruehstueck und zogen uns frische Klamotten an.
Dann ging es zur Ritsem Turiststation um eine Angelkarte zu kaufen.
Dort trafen wir dann erneut auf die 4 Mädels deren Auto nicht ansprang. Wir schoben das Auto dann zunächst zur Strasse wo es bergab rollen konnte und versuchten so das Auto zu starten aber irgendwie hatte der Audi so eine komplizierte Technik das eben dies nicht funktionierte. Gluecklicherweise konnte vom Bootsfuehrer ein Startehilfekabel aufgetrieben werden und so konnte das Auto doch noch gestartet werden.
Nachdem das erledigt war begaben auch wir uns Richtung Heimat, mit Angelstopps unterwegs.
An der Stelle wo wir letztes Jahr so gut mit meinem Vater geangelt hatten konnten wir nicht angeln, die lag auch unter Wasser.
Wir versuchten es hier und da aber das Anglerglueck war nicht auf unserer Seite. Wir gaben dann auch recht schnell auf und fuhren einfach nur heim.
Unterwegs hielten wir dann noch bei einem Imbiss in Porjus an. Wir wollten schon immer mal dort essen aber er hatte jedesmal zu. Nicht so heute. Endlich.
Und ich muss sagen das war eine gute Idee dort anzuhalten. Das Essen schmeckt wirklich gut und es gab mal was anderes als nur Hamburger und Pizza. Und zu unserem Verwundern sprach die Betreiberin (eine Thailänderin) auch noch deutsch und wir hatten ein nettes Gespräch mit ihr. Wer also mal da oben unterwegs ist, schaut ruhig mal rein bei Oyas Grillbar in Porjus (www.grillbar-porjus.se).
Dann war es ja nicht mehr weit bis nach Hause wo wir gegen 16 Uhr ankamen.
Fazit: diese Wanderung hatte schon deutlich mehr von Geniessen als die letzte auch wenn es auch diesmal nicht ganz ohne Probleme ging (Muecken, Hitze, Knie). Nun reicht es mit wandern erstmal fuer dieses Jahr, wenn wir aus Deutschland wieder da sind sind die Huetten ja schon geschlossen und der Winter wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Aber die nächste Tour habe ich trotzdem schon im Hinterkopf….