Wochenendtrip nach Tallin, 23.10.-28.10.2015

Wochenendtrip nach Tallin, 23.10.-28.10.2015

Mit rund einem Monat Verspätung ist in der Nacht zum Mittwoch endlich der erste Schnee fuer diese Saison gefallen. Dessen Verbleib wird zwar sicherlich nicht von Dauer sein aber immerhin ist es doch zumindest ein Anzeichen dafuer das es auch dieses Jahr doch noch einen Winter gibt. Nun ist gleich alles viel schöner, war es doch vorher nur grau und duester und rabenschwarz in der Nacht. Mit Schnee ist irgendwie alles heller und auch die bevorstehende Weihnachtsdekoration sieht mit Schnee vorm Haus einfach besser aus.

Endlich habe ich auch die Waffenlizenz fuer mein Jagdgewehr bekommen, nach 5 Wochen Wartezeit. Am Samstag fahren wir nach Piteå um es zu holen. Und dann schauen wir mal, ob wir vielleicht dieses Jahr mal auf die Jagd gehen oder ob das erst nächstes Jahr wird.

Und natuerlich möchte ich euch nun endlich auch den Reisebericht unserer neuerlichen Kurzreise präsentieren:

Am Freitag dem 23.10. ging es los. Die Kinder hatten am Vortag Halloweenfeier in der Schule, das heisst sie waren bis 18.30 in der Schule und diese “Ueberstunden” wurden dann am Freitag gleich abgesetzt indem die Kinder schulfrei hatten. Uns war es ganz Recht so, denn auf diese Weise konnten wir schon um 10 Uhr losfahren.

Unser Weg fuehrte uns zunächst nach Sundsvall, wo wir eine Zwischenuebernachtung einlegten. Ich hatte von einer Werbeaktion Gutscheine mit denen man billiger im Bestwestern Hotel uebernachten kann und die kamen uns gerade gelegen. Am späten Nachmittag kamen wir im Hotel an und dann war erstmal ausruhen angesagt.

Der nächste Tag war Thorbens Geburtstag. Ich hatte am Vorabend ein Stueck Torte bestellt, welche er zum Fruehstueck bekommen sollte, dies hatte man natuerlich vergessen, zauberte aber kurzerhand eine Schuessel Eis mit Erdbeeren was auch geschätzt wurde.

Nachdem wir also in Ruhe gefruehstueckt hatten ging die Reise weiter Richtung Sueden zur nächsten Station unserer Reise, das Leos Spieleland in Uppsala. Wie gesagt, Thorben hatte Geburtstag und wir genug Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes und so konnten sich die Jungs richtig austoben bevor es dann nach dem Mittag weiter nach Stockholm ging.

Wir hatten uns im Vorfeld schon einen Parkplatz ausgekuckt der nahe dem Fährterminal lag. Gefunden haben wir den Parkplatz schnell, nur einen Platz zum parken gab es da nicht da er schlicht und ergreifend voll war. Auch der nächstgelegene Parkplatz war ueberfuellt. Na toll, das fing ja gut an.

Also wichen wir auf den deutlich weiter entfernt liegenden Pendlerparkplatz aus (ein Glueck das man vorbereitet ist und ein Parkplatzverzeichnis dabei hat), der einzige Vorteil, dieser kostet nur die Hälfte, man muss aber rund einen km laufen. Mit Gepäck und mittlerweile etwas Zeitdruck nicht so lustig aber nicht zu ändern.

Wir liefen also zum Terminal, der Checkin erfolgte reibungslos und wir begaben uns auf den Weg zur Tallink Victoria welche uns nach Tallin bringen sollte. Ich weiss nicht ob es an den Bauarbeiten im Hafen liegt oder ob das Schiff immer dort “parkt” aber das Schiff lag sehr weit draussen und man musste nochmals ca. 1km in einer Gangway gehen bis man auf dem Schiff war.

Die Kabine war dann schnell gefunden und  es dauert gar nicht mehr so lange bis zur Abfahrt.

Den Abend vertrieben wir uns wie eigentlich immer wenn wir Schiff fahren, nachdem wir im Boardshop waren sind die Kinder ins Spielzimmer gegangen, ich habe gestickt und Sven hat fern gesehen.

Am nächsten Morgen gab es dann Fruehstueck und gegen 10 Uhr kamen wir in Tallin an.

Das Hotel sollte nur 500 Meter vom Hafen entfernt sein, ja, das ist ja alles gut und schön nur wir wussten ja gar nicht in welche Richtung wir gehen sollten, alles wimmelte von Leuten, wir verloren den Ueberblick. Ich fragte dann den Fahrer eines Sightseeingbusses und er zeigte mir die grobe Richtung und zu guter letzt folgten wir einfach den Leuten mit Reisegepäck die auch in diese Richtung unterwegs war. Auf diese Weise fanden wir dann auch das Hotel, die 500 Meter waren Luftlinie aber macht ja nix, ein bisschen Bewegung nach dem ausgiebigen Fruehstueck kann nicht schaden.

Das Hotel war ein Spahotel mit Bad und Sauna samt Relax- und Massageabteilung.

Nachdem wir uns ersteinmal akklimatisiert hatten, sind wir ersteinmal in den dem Hotel gegenueberliegenden Markt gegangen. Das ist so ein Markt wo ein Klamottenverkäufer am anderen in so kleinen Abteilen sitzt und man verloren hat sobald man auch nur eine Sekunde stehenbleibt um zu schauen denn dann ist man nahezu gezwungen was zu kaufen. Ja, was soll ich sagen, schon am zweiten Stand blieben unsere Kinder stehen, es wurde dann ein Pullover fuer jeden und die Ermahnung ab sofort nicht mehr stehenzubleiben. Das hat zum Glueck auch funktioniert. Wir haben dort auch eine Art Restaurant gefunden wo wir Mittag assen, jedoch preiswert war das nicht gerade (uebrigens, der Markt auch nicht).

Danach sind wir wieder ins Hotel, haben uns eine Massage fuer den nächsten Tag bestellt und sind dann ersteinmal ins Schwimmbad gegangen.

Am Abend dann waren wir auf der Suche nach einer Alternative fuers Abendbrot, das Hotel war einfach zu teuer. Also beschlossen wir, in die Stadt zu gehen, wird schon irgendwo was geben. Leider hatten wir keinen blassen Schimmer in welcher Richtung das Zentrum lag, noch dazu regnete es und es war dunkel. Wir liefen dann einfach drauf los wieder Richtung Haden denn ich meinte, dort irgendwas von einer Burgerbude gelesen zu haben. Sicherlich nicht die erstbeste Wahl aber es blieb uns nix anderes uebrig.

Diesen Burgerladen gab es wirklich und er lag in einem Einkaufszentrum wo wir einen wirklich preisewerten Sportklamottenladen entdecken. Allerdings hatte dieser nur noch ein paar Minuten geöffnet so das wir nur kurz schauten und wann anders wiederkommen wollten.

Am nächsten Tag hatte sich das Wetter gebessert  und es war ersteinmal Zeit fuer die gebuchte Stadtrundfahrt. Zunächst ging es durch die Innenstadt von Tallin (nun wussten wir grob in welcher Richtung diese lag) und dann zum Fernsehturm von Tallin wo wir hinauf zur Aussichtsplattform fuhren und eine tolle Aussicht ueber das Meer und die Stadt hatten.

Danach setzte uns der Bus in der Altstadt ab und die Besichtigung ging noch ein Stueck zu Fuss weiter durch die Altstadt sie dann mitten in der Altstadt zu Ende war.

Uns wurde noch kurz gesagt in welcher Richtung das Hotel liegt und dann waren wir uns selber ueberlassen. An und fuer sich ist die Altstadt von Tallin wirklich huebsch aber fuer unseren Geschmack viel zu touristisch. Eine Gastsstätte an der nächsten und vor jeder Gaststätte so ein Kundenanquatscher der versuchen soll, die Leute just in dieses Restaurant zu bringen. Das ist ja so gar nicht unser Fall. Wir gingen dann in eine Seitengasse und kehrten dort in einem Restaurant ein, ich glaube es hiess Bierhaus.

Das Ambiente war toll, rustikal eingerichtet, die Bedienungen mit Dirndl/Lederhose. Das alles hatte aber auch seinen Preis, aber gut was solls, wir waren im Urlaub.

Danach suchten wir den Weg zum Hotel und hatten nun etwas mehr Orientierung.

Dann war es ersteinmal Zeit fuer die Massage und danach ging es wieder ins Bad. Leif Erik hat dabei fleissig versucht, seinem Bruder das Schwimmen beizubringen und Thorben macht auch grosse Fortschritte. Die Bewegungen hat er schon sehr gut drauf, nur die Kraft fehlt noch aber das wird mit der Zeit.

In dem Schwimmbad gibt es auch eine Bar wo man einfach ranschwimmt und sein Getränk bestellt (es gib sogar schwimmende Getränkekarten), alles ganz lustig aber die Preise waren eher unlustig. Die Smoothies waren aber wirklich lecker.

Am nächsten Tag war das Wetter wieder toll und wir beschlossen, die Altstad nochmal auf eigene Faust zu erkunden. Zunächst gingen wir zur fetten Margaretha, welche ein Marinemuseum beherbergt.

Dies schauten wir uns an bevor wir dann einen Bummel durch die Altstadt machten.

Dann gingen wir noch kurz was einkaufen bevor wir, bei mittlerweile aufkommendem starkem Wind wieder ins Hotel gingen.

Uebrigens: während wir zu Hause auf den Winter warteten, war in Tallin der Herbst noch voll im Gange, wie das letzte Bild zeigt.

Am Abend beschlossen wir dann, im Lido essen zu gehen. Das ist eine restaurantkette aus Lettland, die wir schon in Riga besuchten und wo uns das Essen gut schmeckte. Das beste daran, es ist wie eine Art Buffet aufgebaut so das man sich das nimmt was man mag und man bezahlt dann fuer die einzelnen Dinge die man auf dem Teller hat. Ich hatte das Lido bei der Stadtrundfahrt entdeckt aber keine Ahnung wie wir dorthinkommen sollten und im Internet sah es auch so weit weg aus. Also haben wir uns ein Taxi genommen. Die Taxifahrt ging kreuz und quer durch die Stadt so das ich selbst nach der Ankuft immernoch nicht wusste wo genau und wie weit wir uns eigentlich vom Hotel befanden.

Das Restaurant war wie erwartet und das Essen das gleiche wie damals in Riga. Und gemessen an den anderen Restaurants wirklich preiswert und fuer jeden Geschmack was dabei.

Als wir wieder zurueck zum Hotel wollten hatten wir zunächst das Problem das es vor dem Einkaufszentrum in welchem das Lido lag, keine Taxis gab. Also gingen wir einfach zum nächstgelegendsten Hotel (und da muss man in Tallin nicht lange suchen, die halbe Stadt scheint aus Hotels zu bestehen) und nahmen von dort aus ein Taxi. Ich war zwar der Meinung nun zu wissen wo wir sind und das es gar nicht weit  vom Hotel entfernt war aber das Wetter lud nicht gerade zum spazieren gehen ein und so nahmen wir doch das Taxi.

Der nächste Tag war dann schon wieder Abreisetag. Theoretisch kann man sein Gepäck im Hotel aufbewahren (das Boot geht erst abends, man hat also noch nen ganzen tag Zeit in der Stadt) aber wir hatten keine Lust, später nochmal zum Hotel zurueckzugehen. Dem Internet sei dank wussten wir das es am Hafen Gepäckschliessfächer gibt. Also gingen wir zunächst zum Hafen um unser Gepäck zu verstauen. Danach sind wir noch zu einem merkwuerdigen Gebilde gegangen was schon die ganze Zeit meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Eine grosse breite Treppe, die scheinbar ins Nichts fuehrte.



Wir gingen also die Treppe hoch um oben angekommen eine weitere Treppe zu entdecken.

Auch diese stiegen wir hinauf und wurden mit einer wunderbaren Aussicht auf das Meer belohnt.

Auf der anderen Seite geht dann eine Treppe wieder runter und man kommt ans Wasser, darauf verzichteten wir allerdings. Wir fanden dann heraus das dies ein alter Konzertsaal war, wo sich dieser allerdings befand war uns etwas unklar, vermutlich unter der Treppe oder zwischendrin, wir haben ihn jedenfalls nicht gesehen.

Dann sind wir nochmal zu dem Sportladen gegangen. Das Ergebnis war das wir mit deutlich mehr Gepäck die Heimreise antraten als wir hinzu mithatten.

Danach hatten wir in der Stadt eigentlich nichts mehr zu tun und begaben uns zum Hafen um dort auf den Check in zu warten. Erst ab 16 Uhr konnte man aufs Schiff, was immer wieder zu lustigen Szenen fuehrte da immer wieder Leute versuchten, eher durch die Drehkreuze zu kommen, aber ein jeder von ihnen kam wieder (wir hatten es natuerlich auch versucht).

Punkt 16 Uhr gingen die Drehkreuze auf und es bildete sich sofort eine lange Schlange. Diese liessen wir ersteinmal in Ruhe passieren bis auch wir uns auf den Weg zum Schiff, der Romantica machten.

Die Rueckfahrt verlief ähnlich der Hinfahrt mit Einkauf im Boardshop und entspanntem Rumhängen (muss auch mal sein). Nur hatten wir diesmal etwas Pech mit der Kabine, diese lag wohl ueberm Motor was fuer eine ziemliche Geräuschkulisse sorgte, auch lag die Kabine nahe dem Ausgang so das wir beim Anlegen in Mariehamn (wo das Schiff einen Zwischenstopp einlegt) munter wurden (das war auf der Hinfahrt nicht der Fall).

In Stockholm angekommen wartete ersteinmal der 1km Marsch durch die Gangway auf uns. Da wir mittlerweile durch diverse Einkäufe deutlich mehr Gepäck dabei hatten, wartet Sven mit den Jungs und dem Gepäck am Terminal, während ich das Auto holte. Dann wartete nur noch die Heimfahrt auf uns. Und da haben wir dann zum ersten Mal richtig im Stau gestanden, es hatte in einem Einspurigen Bereich mit Mittelseil einen Unfall gegeben, da kam niemand vorbei und wir mussten warten bis die Bergung vorbei war. Gegen 23 Uhr kamen wir dann, begleitet von Nordlicht und minus 10 Grad wieder zu Hause an.

Fazit: die Reise war ganz ok, wir kamen mal wieder raus, haben wieder was Neues von der Welt gesehen aber soch richtig unser Fall war Tallin nicht (zumal wir immer den Vergleich mit Riga zogen). Es war viel zu sehr touristisch ausgelegt und vor allem auf das Geld der Touristen. Das es auch deutlich mehr Touristen gab als in Riga kann natuerlich an der Reisezeit liegen, es waren ja gerade Herbstferien.
Obwohl Tallin so sehr auf Touristen ausgelegt ist, ist das Personal (z.B. im Hotel) eher unfreundlich, man fuehlt sich “im Weg”, dieses Gefuehl hatten wir in Riga nicht.

Also, wenn man die Wahl zwischen Riga und Tallin hat wuerden wir nach diesem Urlaub immer Riga vorziehen.

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