Kälteopfer
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Die Temperaturen sanken kurz darauf auf minus 36 Grad, beim Ferienhaus zeigte das Termometer sogar minus 38 Grad. Diese hielten sich ca. 48 Stunden.
Und als ich am Freitag Nachmittag das Ferienhaus sauber machen wollte (fuer Samstag erwarteten wir einen neuen Feriengast) kam kein Wasser mehr aus der Leitung. Ich dachte das kann doch wohl nicht wahr sein, ich hatte doch am Vortag sogar noch Wäsche gewaschen. Nein, es tat sich null komma nix mehr. Und das zum Freitag Nachmittag.
Als erstes gleich bei der Gemeinde angerufen, in der Hoffnung dort noch jemanden zu erwischen und nachdem die telefonistin dort ne halbe Ewigkeit versucht hatte mich zu verbinden bekam ich dann doch noch jemanden an die Leitung. Der wollte mir dann erstmal erklären, das die Gemeinde nix falsch gemacht hat, das deren Leitung ausreichend tief liegen und das der Fehler auf unserem Grundstueck liegen muss, wir sollten den Klempner anrufen.
Wir liessen aber nicht locker, wussten wir doch, das wir keinen Normalen Wasseranschluss hatten (man hatte ja damals die Hauptleitung nicht gefunden sondern uns an einen Nebenarm angeklemmt der zum Pumpenhäuschen geht. Bzw. dachten wir wir seien direkt im Pumpenhäuschen angeschlossen und das dort vielleicht ein Ventil gefroren ist). Naja, nach einem Nicht-Locker-Lassen unsererseits versprach man uns, am Abend jemanden vorbeizuschicken.
Unterdessen versuchten wir dann noch, unseren Klempner zu erreichen, aber das war mal wieder nicht von Erfolg gekrönt und trotz Nachricht auf dem AB hat er bis heute nicht zurueckgerufen.
Irgendwann kurz vor 19 Uhr tauchten dann auch zwei Mitarbeiter der Wasserabteilung am Pumpenhäuschen auf und hatten schlechte Nachrichten, auch das Pumpenhäuschen hatte kein Wasser. Und da erfuhren wir auch das wir ausserhalb des Pumpenhäuschens lediglich an die Zuleitung zum Pumpenhäuschen angeschlossen wurden und diese liegt viel zu flach.
Nun konnten die Zwei erstmal nicht soviel machen, sie hatten nicht die richtige Ausruestung dabei. Wir wiesen darauf hin das es wirklich wichtig ist da wir ja Feriengäste bekommen und die brauchen ja Wasser.
Man versprach uns, nach Boden zu fahren und ein Gerät zum Auftauen zu holen und auf jeden Fall am selben Abend noch zurueckzukommen.
Gegen 22.30 Uhr, wir hatten die Hoffnung schon aufgebeben und wollten gerade zu Bett gehen, tauchten sie tatsächlich wieder auf. Und hämmerten erstmal ein Stueck des Fussbodens des Pumpenhäuschens auf um an die Leitung zu kommen. Ich liess sie arbeiten und sagte sie sollen sich melden wenn sie was erreichten. Gegen 23 Uhr kam dann auch der Anruf mit der Mitteilung, das Pumpenhäuschen hat jetzt wieder Wasser, unser Ferienhaus aber trotzdem nicht.
Ich wieder runter und sie sagten sie wollen jetzt vom Ferienhaus aus die Leitung spuelen, da sie von der anderen Seite nicht rankommen (sie können ja dem Spuelschlauch schlecht sagen, er soll zwei Meter geradeaus und dann links abbiegen). Also wurde der Wasseranschluss in der Stuga demontiert und versucht zu spuelen. Leider kam man mit dem Schlauch nur bis zum Ventil und da dies ein Ventil war wo man mit dem Schlauch nicht durchkam (Zitat des Kommunmitarbeiters: Welcher idiopt hat hier so ein Ventil eingebaut), war dort auch Schluss und guter Rat teuer. Nur eins stand fest, der Fehler lag definitiv nicht auf unserem Grundstueck, es wurde also zumindest nicht fuer mich teuer.
Man gab also fuer diese Nacht auf, versetzte die Stuga wieder in den Urzustand und machte sich 0.30 Uhr auf den Weg nach Boden mit dem Versprechen, am nächsten Tag mit dem Chef zu reden und uns dann anzurufen.
Am nächsten Tag, Samstag, hatten wir irgendwann keine Lust mehr auf den Anruf zu warten und machten uns auf, nach Elchen Ausschau zu halten. Dabei gabelten wir unseren Gast auf, der bereits am Vormittag Harads erreicht hatte. Nun war Guter Rat teuer. Gluecklicherweise war er sehr verständnisvoll und hatte kein Problem damit, ersteinmal nur Wasser aus dem Kanister zu haben und bei uns zu duschen.
Trotzdem rief ich den Kommunmitarbeiter an um zu fragen was nun ist, einfach damit man weiss woran man ist. Ja, man wolle nochmal vorbeikommen, später am Tag, man könne noch eine Sache probieren, wenn das nicht hilft muesste dann am Montag der Bagger kommen, falls einer verfuegbar ist versteht sich.
Irgendwann Nachmittags kamen sie dann, spuelten nochmal irgendwas aber ohne Erfolg. Das Wasser blieb weg. Sie montierten dann einen Schlauch an das Rohr im Pumpenhäuschen und liessen dort das Wasser aufgedreht in der Hoffnung das wenn das Wasser in der Leitung zum Pumpenhäuschen ständig läuft, das es dann mit Glueck irgendwann auch das Eis aus unserer Nebenleitung mit losreisst.
Und am Montag dann der Bagger.
Und was soll ich sagen, heute Abend steht unser Feriengast vor der Tuer und bringt Eimer und Kanister zurueck, das Wasser ist plötzlich wieder da. Welch eine Erleichterung, das geht mit Worten gar nicht zu beschreiben. Und welch ein Glueck das wir an zwei so wirklich engagierte und serviceorientierte Kommunmitarbeiter geraten sind die wirklich ihr Bestes gegeben haben, selbst Freitag bis spät in die Nacht. Ich habe natuerlich gleich angerufen und den Bagger abbestellt 🙂
Auf Elchsafari waren wir dann trotzdem noch und haben auch einen gesehen, einen jungen Elchbullen:
Achja, und wärmer ist es jetzt auch wieder geworden, ich war heute bei nur minus 11 Grad mit den Kindern in Boden Skifahren.