Dundret Runt 2016

Dundret Runt 2016

Letzte Woche Freitag haben wir uns auf den Weg nach Gällivare gemacht zu dem Skilauf Dundret runt. Ich hatte mich fuer die 50 km am Samstag angemeldet und Thorben fuer die 2,5km Kinderrunde am Sonntag.

Nachdem wir unterwegs noch einen Bekannten besucht hatten und einkaufen waren sind wir gegen 17 Uhr im Hotel angekommen.

Mich verfolgte aber schon einige Zeit ein Problem: das Skiwachsen. Hatten wir doch in den letzten Wochen Plusgrade und durch ueberfrieren vereiste Spuren. Und da ist es mit normalem Kleber nicht getan, man braucht Kleister (ich kenne ehrlich gesagt die korrekten deutschen Begriffe nicht, so ich hoffe ihr versteht es trotzdem). Kleister wiederum funktioniert aber auch wirklich nur auf nassem Schnee oder auf Eis, aber nicht auf frischem Schnee. Und dann gibt es ja auch zig unterschiedliche Sorten, teilweise nur geeignet fuer einen Temperaturbereich der sich ueber 3 Grad streckt (also z.B. von minus 3 Grad bis null, von null bis plus 3 usw) Dann gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel Tape. Nachdem ich letzteres eigentllich im Training als gut empfand war ich festentschlossen, es damit zu versuchen. Das allerletzte Abschlusstraining allerdings liess mich daran doch wieder zweifeln da ich teilweise wieder zurueckrutschte. Und so entschied ich mich kurzfristig doch fuer Kleister, ohne jedoch nochmal damit trainieren zu können. Lange Rede kurzer Sinn, diese ganze Geschichte mit dem Skipräparieren ist meine grösste Geisel. Also fuhr ich Freitag Abend extra nochmal ins Skistadion um die Skier zu testen, denn solche Probleme wie beim Wasalauf wollte ich nie wieder erleben.

Was soll ich sagen, die Spur war wie erwartet vereist aber der Kleister funktionierte super. Ich war gluecklich das es so gut funktionierte und fuer die Nacht waren Minusgrade angesagt, die Spur sollte sich also nicht mehr ändern. Ich war also perfekt vorbereitet und der Lauf konnte kommen…

….diese Illussion löste sich in Luft auf als ich Samstag frueh um 5 aufstand, aus dem Fenster schaute und feststellen musste das es in der Nacht entgegen aller Vorhersagen Neuschnee gegeben hatte. Denn auf Neuschnee kann man mit Kleister nicht fahren, zumindest nicht nur mit Kleister.

Nun war guter Rat teuer. In meiner Not spruehte ich vor dem Start noch etwas Kleber ueber den Kleister, angeblich macht man das so, nur nicht mit Spruehkleber sondern mit Buechsenkleber. Unterschied: mir nicht bekannt.

Nen richtigen Start gab es dann auch nicht sondern man fuhr ab um 7 einfach los (es gibt einen offiziellen Start um 8 aber an und fuer sich kann man zwischen um 7 und um 9 starten wann man will. Und ich wollte so zeitig wie möglich los, bevor die Spur erst schlechter wird. Die ersten 5 km liefen auch perfekt und ich legte eine super Zeit hin, doch danach merkte ich schon das ich wieder anfing zurueckzurutschen.

Oh nein nur das nicht. Um nicht den gleichen Fehler zu machen wie beim Wasalauf nutzte ich die nächste Kontrolle nach 10km, um die Skier umwachsen zu lassen. Das nahm zwar einige Zeit in Anspruch, war denke ich letztendlich doch die richtige Entscheidung wenn auch nicht 100 prozentig gut. Zunächst ging es dann erstmal bergauf und mit dem neuen Kleister rutschte ich nicht mehr zurueck, hurra. Doch nach ein paar km fingen neue Probleme an, der Schnee setzte sich unter den Skiern fest, damit rutscht man zwar auch nicht zurueck aber eben auch nicht mehr vorwärts. Also musste ich hin und wieder anhalten, Skier abmachen, Schnee entfernen so gut es ging. Aber ich kam doch einigermassen zufriedenstellend voran. Irgendwann nach 30km schliesst dann die 50km Spur wieder an die 30km Spur an und ab da wurde die Spur immer schlechter. Weich, ausgefahren, gar keine richtigen Spurkanten mehr, man rutschte immer in der Spur hin und her. Und irgendwie kam ich auch nicht mehr richtig vorwärts, als hätte ich die Handbremse eingelegt. Aber was solls, aufgeben gibt es nicht und war auch zu keiner Zeit mein Gedanke nur meine Zielzeit von 5 Stunden rueckte in weite Ferne.

Beim Dundret runt ist es ja so, das die Hobbyfahrer also zwischen 7 und 9 Uhr starten und um 10 starten die Profis und fahren die gleiche Runde. Unterwegs fragte ich mich die ganze Zeit wie das wohl von statten gehen wird wenn die Profis dann kommen, wird da die Spur nochmal neu gezogen, sagt einem jemand Bescheid das man ruebergegen soll…… nun ja ich sollte es erfahren. 10km vor dem Ziel, ich stand gerade an einer der Verpflegungsstellen und trank wie immer Blaubeersuppe und Sportgetränk hiess es nur: sie kommen, alle mal Platz machen und zur Seite treten. Und ehe man es sich versah war Markus Hellner und alle andern aus der Spitzengruppe an einem vorbeigeduest.

Fuer alle die später kamen musste man auch nicht mehr Platz machen, aber man bekam doch jedesmal einen Schreck wenn man so in Gedanken versunken seine Bahn zieht und plötzlich aus dem nichts und nahezu lautlos wieder eine Gruppe an einem vorbeirast.

Nach langen 6 Stunden war ich dann im Ziel, kurz nach 13 Uhr. Absolut unzufrieden mit der Zeit, ich hatte mir wirklich mehr versprochen, andererseits war ich damit genauso schnell als damals im Halbwasa und das bei ein paar km mehr und ausserdem mit schlechteren Skiern (denn beim Halbwasa waren sie wirklich perfekt). Und dazu kommt noch das ich nicht so fertig war wie damals, als ich merkte das es kein super Lauf wird habe ich es einfach auch etwas ruhiger angehen lassen, erstmal die Strecke kennenlernen und nächstes Jahr kann ich ja dann erneut die 5 Stunden anpeilen.

Alles in allem trotzdem ein toller Lauf, landschaftlich schön, das Wetter war auch eine Herausforderung, mit Sonne, Regen, Wind und Schneefall eben typisch Aprilwetter. Die Strecke hat mir gut gefallen, musste mal wieder hin und wieder die Skier abschnallen weil es mir zu steil erschien (und teilweise war es gar nicht so schlimm aber das sieht man von oben nicht). Definitiv eine Sache die ich im kommenden Winter mehr trainieren werde, Bergabfahren, und zwar ohne Spur.

Nach dem Lauf ging es wieder zurueck ins Hotel, die Fuesse pflegen, die leiden bei so einem langen Lauf immer am meisten und ich habe es auch noch nicht geschafft ganz ohne Druckstellen oder aufgerieben Stellen auszukommen.

Und als ich dann meine Skier fuer den Kinderlauf vorbereiten wollte sah ich was die Handbremse war. Der Mann an der Wachsstation hatte so viel Kleister gesetzt das dieser sich nach hinten ueber den ganzen Ski verteilt hatte und damit hat es die ganze Zeit gebremst. Nunja, wieder was gelernt, hätte ich unterwegs beseitigen können wenn ich nur drauf gekommen wäre, ich war ja so gut ausgeruestet das ich sogar Kleisterentferner mithatte.

Abends waren wir sogar noch im Fitnesstudio des Hotels, die Jungs wollten gerne mal dorthin. Sogar ich lief kurz auf dem Laufband (ich hatte also wirklich noch Reserven).

Am nächsten Morgen haben wir dann zusammengepackt, in Ruhe gefruehstueckt sind dann wieder ins Skistadion denn Thorbens Kinderlauf stand auf dem Program. Und ich hatte ihm versprochen, mitzufahren, war immerhin sein erster Lauf. Mittlerweile hatte ich natuerlich doch auch Muskelkater bekommen aber das Komische war, sobald ich wieder auf den Skiern stand war der wie weggeblasen.

Um 11 Uhr war Start und schon eine Viertel Stunde später waren wir ins Ziel. Unterwegs gab es sogar auch eine Verpflegungsstation wo es Saft fuer die Kinder gab. Thorben machte seine Sache recht gut, hatte erst ein bisschen Probleme seine Position zu finden aber als er diese dann hatte lief es super.
Im Ziel gab es dann eine Medallie und eine  Ueberraschungstuete (mit gesunden Snacks). Thorben war richtig stolz.

Tja und dann hiess es nur noch, Ski im Auto verstauen und ab nach Hause. Und mit diesem Ausflug haben wir dann auch unsere Skisaison fuer diesen Winter beendet und die Skier in den Keller gestellt.

Auch die Schneemobile haben schon ihren Sommerplatz bezogen und wir haben die Quads rausgeholt. Das es heute den ganzen Tag geschneit hat ist nun hoffentlich das letzte Aufbäumen des Winters.

Der Fluss ist auch gerade am aufbrechen und gestern haben wir sogar schon zwei Gänse gesehen und jede menge Singschwäne.

Morgen wollen wir mal nach Piteå fahren, die Leute besuchen die wir im Osterurlaub kennengelernt haben und danach wollen wir noch ins Kino.

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