und wieder was geschafft
Ein Wochenende voller Tatendrang liegt hinter uns. Und es ist noch nicht vorbei denn morgen ist Feiertag, aber ich will trotzdem heute schon berichten.
Am Samstag haben wir zunächst am Haus gewerkelt. Ich habe Leif Eriks Zimmer gestrichen, wollte es fuer den Hausverkauf nicht so lassen. Aus Jungenblau wurde so wieder ein altweisses Zimmer. Auch wenn ich eigentlich die Nase voll vom Streichen hatte nachdem ich hier 2011 das ganze Haus gemalert habe und 2013 dann noch die Stuga aber naja, es nuetzt ja nix, theoretisch kommt ja nun bald der Maklerfotograf da soll alles soweit in Ordnung sein.
Dann haben wir auch aussen am Haus noch das ein oder andere gerichtet, ich habe alle Beete beim Ferienhaus bepflanzt und eingesäht. Rasen gemäht haben wir auch schon wieder, muss man momentan 2x pro Woche so schnell wächst es. Nur das neu gesähte, das was ja nun wirklich wachsen SOLL, das lässt sich Zeit, typisch.
Am Abend sind wir dann noch zu einem Bekannten in die Stuga, zum Saunieren und lustig haben und das hatten wir auch. Nach dem langen Winter hat man sich viel zu erzählen. Da es ja nun nicht mehr dunkel wird, merkt man ja auch nicht mehr wie die Zeit vergeht und so war es schon nach Mitternacht als wir uns auf den Heimweg machten (zum Glueck nur 200m). Wir mussten nämlich heute ziemlich beizeiten wieder raus. Warum? Dafuer will ich mal etwas weiter ausholen:
Irgendwann im Herbst oder Winter waren wir ja in Luleå auf einer Messe und sind da beim Stand des Bundesverbandes der Jäger (jägarnas Riksförbund) hängen geblieben. Wie das so ist liess man sich von den Premien locken, dort Mitglied zu werden. (Deren Jagdzeitung ist uebrigens gar nicht mal die schlechteste).
Von eben diesem Verein waren wir ja neulich zu dem Schiessabend (ich berichtete). Und am Mittwoch trafen wir beim Einkaufen in Boden just den Mann wieder der uns mit vollem Eifer das Schrotschiessen beibrachte (oder es versuchte, ich bin ja da ein recht hoffnungsloser Fall). Und er fragte ob wir am Sonntag auch nach Sunderbyn kommen. Hä? Sunderbyn? Wie, was, warum? Ja, bissl Schrotschiessen trainieren. Der Mann brennt wirklich dafuer und ist ein absoluter Profi auf dem Gebiet. Nachdem ich noch etwas nachbohrte warum nun ausgerechnet Sonntag und warum Sunderbyn wo sie doch eigentlich Dienstags und Donnerstags in Boden trainieren meinte er ja, eigentlich sind sie ja dort um die Jagdpruefungen durchzufuehren.
Hm, ich hatte meine Schrotpruefung ja auch noch zu machen und irgendwie hatte ich Lust da einfach mal vorbeizuschauen und vielleicht auch einfach mal zu probieren, die Pruefung gleich zu machen, wenn man schonmal da ist.
Urspruenglich wollte ich halb 7 aufstehen um rechtzeitig vor der Pruefung (die um 10 beginnen sollte) dort zu sein, damit ich vorher ueben kann, schliesslich habe ich noch nie auf einen laufenden Hasen geschossen und die Tontauben treffe ich auch eher nur zufällig. Aufgrund des späten Heimkommens beschloss ich aber, auf das Training zu verzichten zugunsten einer Stunde mehr Schlaf, denn ausgeruhte Augen braucht man ja auch.
Wir haben uns also heute frueh aufgemacht nach Sunderbyn. Gegen halb 10 waren wir dort, sogar noch rechtzeitig um einen Probedurchgang auf den laufenden Hasen zu schiessen, und natuerlich habe ich nur einen von beiden getroffen. Ich muss dazu sagen, Schrot ist irgendwie nicht so richtig meins, bzw war, je mehr man schiesst umso mehr findet man Gefallen dran, nur bei der Pruefung soll man ja auch treffen, und das ist mein grösstes Problem. Bin ja immer so aufgeregt bei einer Pruefung und das Zittern ist nicht gerade zuträglich fuers Treffen.
Los ging es erstmal mit dem Sicheren Umgang mit der Schusswaffe sowie Abstandsbestimmung. Habe ich noch nie gemacht, null Ahnung wie das geht. Aber ich sollte es erfahren. Man muss dabei durch den Wald laufen, unterwegs gibt es dann Hindernisse wie Graben oder Zaun wo man eben zeigen muss das man die Waffe ordentlich sichert. Und dann stehen hin und wieder so Zieltafeln mit unterschiedlichen Tieren und man muss einschätzen ob sie in Schiessweite fuer Schrot sind oder nicht und dann entsprechend den Abzug betätigen (aber ohne Munition) oder sagen das man nicht schiesst weil zu weit weg. Das hat Spass gemacht und ich habe es ohne grössere Probleme bestanden. Unter anderem auch dem Umstand zu verdanken das wir auf dem Schiessabend waren und dort eben genau dieser Schiessleiter nochmal den sicheren Umgang mit der Waffe bis zum kleinsten Detail durchgenommen hatte.
Danach war das Tontaubenschiessen dran, mein grösster Albtraum. Von 6 Tontauben muss man 4 treffen. Ich war ja etwas besorgt wegen dem Wind, aber der beeinflusste es eigentlich nicht wirklich sondern es war schon meine eigene Unfähigkeit das ich eben nur 3 getrofffen habe. Und dann sagt der Pruefungsleiter noch zu mir, das ich nun den laufenden Hasen treffen MUSS um die Tontaubenpruefung nochmal machen zu können. Na herzlichen Glueckwunsch. Wo ich doch so schon so pruefungsängstlich bin und dann auch noch unter Druck…
Also weiter zum laufenden Hasen. Eigentlich ist der Name irrefuehrend, der Hase läuft nicht wirklich, er rennt, und das nicht langsam.
Dort erklärte mir der Pruefungsleiter dann erstmal das er nicht zufrieden ist mit meinem Gewehr (ich habe mir Svens geborgt), das wuerde mir nicht passen, ich solle lieber eins der Leihgewehre nehmen. Auch das noch, mit nem Gewehr schiessen was ich gar nicht kenne. Aber irgendwie hatte ich zu dem Mann vertrauen, wie gesagt, der kann seine Sache wirklich, und hörte auf ihn.
Als er dann mit den Scheiben kam meinte er ob ich denn wirklich so jagen gehen wollte, der eine Hase wäre ja nicht mehr geniessbar soviel Schrot wie in ihm steckt, mit anderen Worte, Teilpruefung bestanden (auch der zweite Hase bekam mehr als genug Schrotkugeln ab um als bestanden zu gelten).
Puh, Erleichterung. Und als ich dann erfuhr das ich nun noch 2x die Möglichkeit habe, die Tontaubengeschichte zu versuchen, liess der Druck etwas nach. Also zurueck zum Tontauben schiessen. Diesmal nahm ich das Gewehr des Vereins. Und siehe da, die 6. Tontaube brauchte ich nichtmal mehr schiessen da ich schon nach der 5. meine 4 Treffer hatte. Ich weiss der Nichtschwimmer schiebt es auch auf die Badehose aber offensichtlich macht es viel aus, ob die Waffe einem passt oder nicht.
Hach ich war uebergluecklich, hatte ich doch innerlich eher dran geglaubt das der Platz fuer das Tontaubenschiessen in meinem Jägerausweis ewig leer bleiben wird. Aber nun habe ich es doch geschafft und nun ist nur noch Grosskaliber offen, das sollte dann auch irgendwann kein Problem sein (das grössere Problem ist, Zeit fuer die Pruefung zu finden, und vorher mal zu ueben, ich habe ja noch nie mit Grosskaliber auf den laufenden Elch geschossen).