Bornholm, Juli 2016

Bornholm, Juli 2016

Erster Tag, Anreise

Wie neulich schon berichtet hatten wir Gefallen am Nachtfahren gefunden. Folglich starteten wir auch diesmal abends, 22 Uhr (am 14.07.). Da wir ja, je länger wir weg sind, umsomehr Arbeit aufzuholen haben, versucht man natuerlich, den Urlaub nicht unnötig in die Länge zu ziehen vor allem nicht wenn es um die An- und Abreise geht. Daher wollten wir die Strecke bis nach Ystad (reichtlich 1600km) in einem Ruck durchfahren, ohne Zwischenuebernachtung. Die Fähre nach Bornholm ging abends 20.30 Uhr und da man ja etwas Marginal mit einrechnen muss bei so einer langen Strecke war wie gesagt der Start 22 Uhr.

Ich hatte es sogar geschafft mich nachmittags etwas hinzulegen, also waren die Aufgaben beim Start klar verteilt, ich steuerte und Sven sollte versuchen, zu schlafen.

Und auch diesmal gab es wieder jede Menge Elche zu sehen. Die ersten zwei standen gleich in Sunderbyn hinterm Wildzaun und schauten auf die Strasse, eine Art Abschiedskomitee. Und bis 100 km vor Umeå sollten noch 6 weitere Elche gesichtet werden. Hach ich bin immernoch ganz verrueckt nach diesen Tieren.

Die Fahrt ging relativ geschmeidig, wir kamen gut voran. Selbst am Vormittag durch Stockholm war kein Problem. Man wurde zwar auf der Autobahn gewarnt man solle Umleitung fahren da es auf einer Bruecke zu massiven Behinderungen fuehren könne aber eben gerade nicht als wir dort langfuhren und ich war froh das wir nicht Umleitung gefahren sind. Kurz nach Stockholm machten wir dann ersteinmal einen Einkaufsstop. Schliesslich braucht man im Urlaub auch was zum Beissen und man weiss ja nie wie die Preise auf so einer Insel sind.

Dann fuhren wir gleich erstmal in die falsche Richtung auf die Autobahn, das macht dann gleich nen Umweg von 28km, da die nächste Abfahrt 14km entfernt lag. Ein Glueck das wir genug Zeitpolster hatten. Gegen halb 11 hielten wir dann an einem wirklich schönen Parkplatz, an einem Fluss und mit jeder Menge Obstbäumen und -sträuchern. Hier pausierten wir etwas länger und machten eine Art Brunch, also ein spätes Fruehstueck und gleichzeitig ein zeitiges Mittag. Das Wetter passte auch.

Wir hatten den Parkplatz verlassen und noch nichteinmal richtig Reisegeschwindigkeit erreicht als sich plötzlich der Himmel öffnete und es aus Eimern goss. Selbst der Turbogang des Scheibenwischers (wo man denkt gleich fliegen die Scheibenwischer davon) schaffte diese Wassermassen nicht und so hiess es, langsam fahren bis das Unwetter vorbei ist. Eine halbe Stunde später dann noch einmal das gleiche Spiel und ich bewunderte die Besonnenheit der Autofahrer, es wurde stets sofort die Geschwindigkeit angepasst, auch auf der Ueberholspur.

Als sich dann abzeichnete das wir gut in der Zeit liegen liessen wir es auch etwas langsamer angehen. Wir assen gemuetlich einen Eisbecher in Höör und kamen dann am Nachmittag in Ystad an. Nun mussten wir uns noch die Zeit bis zur Abfahrt vertreiben und fuhren zu den Ales Stenar, eine alte Schiffsetzung aus der Wikingerzeit. So heisst es zumindest.

Ich persönlich konnte da nicht mal ein Schiff drin erkennen, das hätte auch ein Auge oder sonstwas sein können aber egal, wir haben es mal gesehen und die Aussicht von da oben war schon toll. Was mich nur immer wieder wundert sind die Touristen. Ich meine das man an so einem Platz nicht alleine ist ist mir schon klar aber muessen die Kinder denn wirklich auf jedem der gefuehlt 100 Steine mal draufgestanden haben? Und warum legt man sich mitten auf eine Wiese, die uebersäht mit Schafskacke ist so das man gar keine Stelle finden kann wo man nicht drin liegt und ausserdem unzählige Touristen direkt an einem Vorbeilaufen?

Danach sind wir noch zum Hafen gegangen und haben Abendbrot gegessen, Sven einen Krabbenburger (Spongebob lässt gruessen) und ich hatte eine Art Fischfrikadelle mit lecker hausgemachtem Kartoffelbrei.

Danach war es dann auch Zeit zum Schiff zu fahren. Wir waren beide doch sehr muede und freuten uns schon auf unsere Hotellbetten. Die Huette auf dem Campingplatz hatten wir ja erst ab Samstag gebucht, so das wir erstmal eine Nacht in Ystad im Hotel uebernachten wollten um dann ausgeruht nach der langen Reise unsere beiden Jungs wiederzutreffen, welche mit meinen Eltern ebenfalls am Freitag angereist sind.

Die Ueberfahrt erinnerte mich schwer an unser Nordkapabenteuer, das Schiff schaukelte wirklich sehr hin und her, ich kämpfte mit der Uebelkeit, an ein Nickerchen war nicht zu denken.

Die Fähre kam puenktlich in Ronne an und wir fuhren zum Hotel. Dieses war jedoch verschlossen. Ok, war ja schon spät aber ich hatte bei Buchung die vorraussichtliche Ankunftszeit mit zwischen 22-23 Uhr angegeben, man wusste also das wir kamen. Dachte ich.

Auf der Rueckseite des Hauses gab es ein Porttelefon welches ich benutzte. Eine Frau antwortete und war ganz erstaunt als ich sagte wir hätten ein Zimmer gebucht. Sie hätte keine Buchung. Sie käme aber trotzdem vorbei.

Wir warteten mindestens eine halbe Stunde, es tat sich nichts, es kam niemand. Ihr könnt euch vorstellen wie es uns ging, wir wollten einfach nur schlafen und dann das. Noch dazu waren die Akkus unserer Handy auch nahezu null, grossartig rumtelefonieren ging also auch nicht. Nun, was soll man machen.

Wir fuhren etwas in der Stadt rum und suchten nach anderen Hotells oder Unterkuenften aber die meisten hatten schon zu um diese späte Zeit. Wir fuhren dann zur Tankstelle und fragten ob man dort eine Idee hätte wo wir noch ein Bett fuer die Nacht bekommen aber ausser den Hotels wussten diese auch nichts. Aber immerhin durften wir deren Telefon benutzten und bisl rumtelefonieren. Aber bei denen die noch offen hatten kam immer die gleich Antwort: ausgebucht. Nun war guter Rat teuer.

Wir fuhren noch zum Raddisson Blue Hotel, diese hatten nicht geantwortet aber eigentlich 24 h offen. Das Hotel war auch offen, man konnte reingehen aber es war kein Personal da. Es gab ein Telefon wo man den Höhrer abnehmen sollte und auf Antwort warten sollte aber es antwortete niemand. Wir hätten dort in Ruhe das ganze Restaurant ausräumen können, es hätte keiner gemerkt. Aber danach stand uns nicht die Lust wir wollten nur schlafen.

Um das ganze abzukuerzen, bis 1 Uhr in der Nacht suchten wir noch vergeblich nach einer Unterkunft und beschlossen dann notgedrungen die Nacht im Auto zu verbringen. Wir fuhren zum Campingplatz, stellten uns auf den Parkplatz und versuchten zu schlafen. Nach 10 Minuten sprach Sven aus was ich auch schon dachte, es geht nicht hier zu schlafen. Also fuhren wir wieder und suchten uns einen Parkplatz im Wald. Irgendwann gegen 2 Uhr versuchten wir dann, etwas zu schlafen.

Tag 2 Samstag

Nun sind unsere Autositze nicht die bequemsten, auch wurde es kalt im Auto und wir hatten weder Decken noch sonst irgendetwas mit was uns die Nacht hätte angenehmer machen können, kein Wunder also das wir 4.30 Uhr schon wieder wach waren und nicht mehr einschlafen konnten. Und so fuhren wir wieder los und umrundeten die Insel, beim Autofahren vergeht die Zeit eigentlich recht schnell, kostet halt nur Benzin. Dann kamen wir wieder am Parkplatz an der eigentlich direkt am Meer lag und gingen noch ein Stueck spazieren. Die Insel kannten wir nun schon fast in und auswendig, zumindest die Strassen selbiger.

Danach machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz. Wir hatten in der Nacht schon nach den Öffnungszeiten gekuckt und die Rezeption sollte 7.30 Uhr aufmachen. Wir setzten unser letztes Fuenkchen Hoffnung darin, vielleicht schon vorzeitig ins Ferienhaus zu können, denn bis 15 Uhr zu warten hätten wir wohl wirklich nicht mehr durchgehalten, immerhin waren wir nun schon seit 48 Stunden wach.

Um 7 waren wir an der Rezeption und beschlossen gerade, noch einen Rundgang ueber den Campingplatz zu machen und mal zu schauen ob wir meine Eltern finden als ein Campinggast kam und meinte wir könnten ruhig reingehen, es wäre schon offen. Und tatsächlich, die Rezeption war schon offen da der Besitzer schon am Brötchen backen war. Und ob ihr es glaubt oder nicht, unsere Huette war tatsächlich schon frei. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie gluecklich wir waren. Wir suchten dann noch das Zelt meiner Eltern auf um Bescheid zu sagen das wir da waren und bis Mittag nicht gestört werden wollten aber dort herrschte noch absolute Stille also sind wir direkt zum Ferienhaus und haben ersteinmal bis Mittag geschlafen.

Dann kamen meine Eltern und die Jungs vorbei, die Wiedersehensfreude war natuerlich gross, immerhin waren die Jungs nun 3 Wochen ohne uns in Deutschland.

Wir beschlossen dann, ersteinmal einkaufen zu fahren, wir waren zwar auf der Hinfahrt einkaufen aber ihr wisst ja wie das ist, irgendwas vergisst man immer. Und während Sven mit den Jungs und meinem Vater zurueck zum Ferienhaus fuhr sind meine Mum und ich den Strandweg zurueck gelaufen.

3 Tag Sonntag, Hammarshus

Am heutigen Tage stand zunächst ein Ausflug zur Festungsruine Hammarshus auf dem Programm, welche gar nicht so weit weg von unserer Unterkunft lag.

Während ich das Fruehstueck vorbereitete gingen meine 3 Männer im Pool baden.

Und nach dem Fruehstueck ging es dann auch gleich los Richtung Festung.

Zu unserem Erstaunen kostete weder der Parkplatz Gebuehr noch verlangte man Eintritt und man konnte sich alles anschauen. Wir liefen also dort eine Weile herum, genossen die tolle Aussicht, entdeckten den Burggeist und vieles mehr.

Danach fuhren wir zum Hammarhafen. Wir wollten mal sehen was es dort so gibt, laut Beschreibung z.B. einen windgeschuetzten Strand. Den Strand fanden wir aber von windgeschuetzt konnte keine Rede sein und so wie es an dem Tag windete war an Baden nicht zu denken.

Wir assen eine Kleinigkeit zu Mittag und stellten hier das erste Mal fest das man mit schwedischer Kreditkarte aufgeschmissen ist. (wohl nicht nur mit schwedischer, generell mit ausländischer). Man nimmt nur dänische Karten oder Bargeld. Bargeld allerdings nimmt man auch schwedische Kronen oder Euro, aber der Kurs ist natuerlich zu Ungunsten des Käufers, wir mussten also bei nächster Gelegenheit doch Bargeld beschaffen. Und das wo man es so gewohnt ist alles mit Karte zu zahlen.

Danach teilten teilten wir uns dann auf. Meine Mum und ich wollten wandern gehen, alle Jungs und Männer waren nicht von der Idee begeistert und zogen es vor, wieder zum Campingplatz zu fahren und statt dessen den Pool unsicher zu machen.

Und ich fuhr mit meiner Mum zum Ausgangspunkt unserer Wanderung, ein schöner Sandstrand der auch gleich fuer die kommenden Tage abgespeichert wurde.

Ich hatte eine Beschreibung fuer eine 7km Wanderung gefunden und diese wollten wir gehen. Zunächst fuehrte uns der Weg immer an der Kueste lang, von der tollen Aussicht abgesehen kamen wir auch an einem kleinen Leuchtturm und einer Kapellenruine vorbei.

Auch war hier in diesem Gebiet der halbe Bauernhof vertreten, wir trafen auf Schafe, Kuehe, Ziehen und auch einen Hasen sahen wir.

Weiter ging der Weg, stets an der steinigen Kueste entlang.

Dann kamen wir an einem Vogelfelsen vorbei, was fuer ein Getöse dort war. Unzählige Möwen brueteten bzw wohnten hier, die Jungen waren schon fast so gross wie ihre Eltern (und wollten immernoch gefuettert werden).

Danach wurde der Blick frei auf die Festung Hammarshus und auch den Hammerhafen, ein tolles Panorama.

Kurz darauf fuehrte uns der Weg von der Kueste weg an mehrere Teiche, der eine war offensichtlich ein Angelteich und wurde als solches gleich im Hinterkopf gespeichert und der andere war ein alter mit Wasser gefuellter Steinbruch um den sich unzählige Menschen versammelt hatten. Den Grund bekamen wir dann auch gleich zu sehen, zum Einen gab es dort eine Klippe wo die ganz Mutigen runterspringen konnten und zum anderen gab es dort eine Zip-Bahn, also wo man so am Seil hängend runterrasen kann, man bekommt einen Gurt um, muss dann hoch auf die Felsen gehen und wird dann eingeklinkt um die 290 Meter runterzurasen und schliesslich im Wasser zu landen.

Wir mussten auch auf den Berg hoch und kamen dann in der Fortsetzung zu einem Leuchtturm ganz oben auf dem Berg (Es gibt ja keine wirklichen Berge auf Bornholm, mit 70 Metern ueberm Meeresspiegel war der Huegel deshalb schon ein Berg).

Apropos Berge, Bornholm hat ja angeblich sogar ein Abfahrtsgebiet mit Lift und 3 Abfahrten, ehrlich gesagt wo das sein soll ist uns bis zum Schluss schleierhaft geblieben, immerhin sind wir die Insel mehrfach umrundet und auch quer durchgefahren aber von einer Erhebung die auf ein Skigebiet hinweisen könnte war weit und breit nix zu sehen).

Jedenfalls konnte man auf den Leuchtturm hoch, auch das kostenfrei und von dort hatte man natuerlich eine unglaubliche Aussicht.

Dann haben wir unsere Wanderrunde noch vollendet, zum Schluss fing es auch noch an zu regnen, aber da erreichten wir auch schon das Auto. Irgendwie habe ich dann auch festgestellt das wir zweimal den Weg verfehlt haben und woanders langgegangen sind aber egal, wir haben zurueck zum Auto gefunden und das war die Hauptsache.

4.Tag Montag Roadtrip

Heute gingen meine Eltern und wir getrennte Wege, meine Eltern fuhren nach Arnager um nach Fossilien zu suchen und wir machten einen Roadtrip, sprich fuhren einfach die Kuestenstrasse entlang und hielten dort wo wir etwas interessantes fanden.

Nach dem Bad im Pool und dem Fruehstueck ging es los. Der erste Stop fuehrte uns nach Nexö zu einem Einkaufsbummel, ich brauchte dringend einen Guertel, das Stueck Wäscheleine was ich von meinen Eltern bekam war wirklich nur eine Notlösung. Und ausserdem wollten wir mal schauen was es so gab. Nicht viel muss ich dazu sagen aber immerhin ein Buch und schliesslich einen Guertel haben wir gekauft. Dann waren wir noch in der Touristinformation und haben uns mal bezueglich Angeln erkundigt, wie und wo und was es kostet.

Und weiter ging die Fahrt, durch Balka, nach Åkirkeby wo wir uns im Netto einen Salat zum Mittag gekauft haben, weiter zu einem Parkplatz wo wir selbigen zu uns nahmen und uns ein paar Kirschen pflueckten die ja wirklich ueberall auf der Insel rumstehen. Natuerlich muss man erfinderisch sein um an die leckeren Fruechtchen ranzukommen, denn mannshoch kann ja jeder pfluecken und da ist man selten der Erste.

Dann sind wir noch an einem Automuseum vorbeigekommen dem wir ebenfalls einen Besuch abstatteten.

Im weiteren Verlauf machten wir dann noch an einer Minigolfbahn Halt. Minigolfbahnen gibt es zwar ueberall auf der Insel, selbst auf unserem Campingplatz aber diese hier war besonders schön und deshalb wählten wir diese aus. 18 Löcher gab es zu spielen, mit Wassergraben, Sandbunkern und anderen Hinternissen, fast wie beim richtigen Golf nur eben im Miniformat. Natuerlich mussten auch wir hin und wieder den Ball aus dem Wasser fischen und die ein oder andere Bahn liess sich von keinem von uns bezwingen aber es hat auf jeden Fall Spass gemacht.

5. Tag Dienstag

Der heutige Tag war wieder vollgespickt mit Aktivitäten. Nach dem morgendlichen Bad und dem Fruehstueck ging es zunächst zu den Heiligtumsklippen, Steinformationen an der Kueste, gar nicht weit vom Campingplatz entfernt.

Man läuft also oben an der Steilkueste entlang, hin und wieder hat man tolle Ausblicke auf die Steinformationen und hin und wieder steigt man auch eine Treppe runter und wieder hoch. Und nach einigem Hoch und Runter hat man dann den ganzen Weg abgelaufen und geht wieder zurueck zum Auto. Natuerlich sehen die Klippen interessant aus und es ist ja nie verkehrt sich etwas zu bewegen aber ansonsten fand ich jetzt aber gar nichts so Besonderes dort. Aber wir haben es eben mal gesehen und natuerlich auch ein paar Fotos gemacht:

Danach wollten wir nach Allinge in die Touristinfo um mal wegen Angelkarte fuer den Angelteich zu fragen, welchen meine Mum und ich beim Wandern gesehen haben. Zunächst war es aber Zeit fuers Mittagessen, welches wir in der Räucherei zu uns nahmen. Sven ass vom Buffet, fuer mich gab es ein Brot mit gräuchertem Aal und die Kinder waren gluecklich das man ausser Fisch auch Chicken Nuggets bekommen konnte.

Danach war wieder Aufteilen angesagt, während ich mich mit meinem Vater auf die Suche nach der Touristinfo machten, fuhr Sven schonmal mit meiner Mum und den Kindern zum Strand.

Die Touristinfo war recht schnell gefunden, die Angelkarte zunächst ein Problem, der Besitzer hatte nämlich dieses Jahr noch keine Angelkarten vorbeigebracht. Aber man fand dann doch eine Lösung, nämlich die Karte im Internet zu erwerben und ausgestatt mit der Angelkarte fuhren auch wir zum Strand um Sven dort aufzusammeln und angeln zu gehen.

Der Angelteich erwies sich als ziemlicher Bluff, vielleicht kann man es auch aufs Wetter schieben jedenfalls biss auf Spinner gar nichts. Auch nicht auf meinen Mais. Und dabei sollte es ja angeblich Karpfen und Hechte und Barsche und alles Mögliche dort geben. Das Einzige was zumindest einen kleinen Erfolg brachte war als mein Vater einen Wurm gesucht hat. Da biss es tatsächlich, zunächst ein Minibarsch und dann noch zwei Rotaugen ueber die mein Vater meinte, sie hätten eine ganz ordentliche Grösse fuer Rotaugen. Ich kann das nicht beurteilen mit dieser Fischart kenne ich mich nun gar nicht aus.

Mein Vater lief dann zum Strand zu meiner Mum und den Jungs während Sven und ich unser Glueck nochmal an einem Steg versuchten (wieder ohne auch nur einen Biss).Nebenan angelten zwei Kinder mit Wurm und holten einen kleinen Barsch nach dem anderen raus. Fuer die Kinder natuerlich ein Riessenspass und so behielten wir es trotzdem im Hinterkopf um eventuell mit unseren Jungs nochmal dorthin zu fahren, Kinder angeln ja in Dänemark kostenlos.

Als wir dann keine Lust mehr hatten fuhren auch wir zum Strand und holten unsere Kinder ab. Dann sind wir nochmal in den Hafen von Allinge gefahren, haben lecker Eis gegessen, sind etwas bummeln gewesen und haben uns bei einem Schweizer Bäcker leckere Gebäckteilchen gekauft.

Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende. Am Abend fuhren wir ins Mittelalterzentrum wo gerade im Rahmen der Mittelalterwoche Feuernächte veranstaltet wurden. Beginn war 18 Uhr, Ende war fuer 24 Uhr angegeben also fuhren wir erst 20 Uhr dorthin damit es nicht zu lange wird, denn bis zum Schluss wollten wir schon bleiben denn dann sollte es Feuerwerk geben.

Dort angekommen schauten wir uns zunächst ersteinmal auf dem Gelände um, besuchten die Mittelalterlichen Zelte, schauten uns einfach alles an was es dort gab.

Auf der Buehne wurde derweil mittelalterliche Musik dargeboten, unter anderem von der deutschen Gruppe Scherbelhaufen. Auch Gaukeleien und Akrobatik wurden dargeboten. Das Ganze war wirklich kurzweilig, jeder Auftritt dauerte im Schnitt nur 15-20 Minuten so das es ständig Abwechslung gab. Als die Dunkelheit dann hereinbrach hab es den Auftritt des Feuerdämonens und der Feuertrolle und ueberall wurde Fackeln angezuendet und einen Feuershow dargeboten.

Und ehe man es sich versah war es 22.50 und das grosse Feuerwerk wurde abgefeuert (24 Uhr war nämlich der absolute Schluss, die Veranstaltung war schon 23 Uhr zu Ende und man hatte dann noch eine Stunden Zeit den geordneten Rueckzug anzutreten, da waren wir aber auch nicht böse drueber).

Das Feuerwerk hat mich wirklich ueberrascht. Diese Feuernächte fanden ja an 3 Tagen statt und ich persönlich rechnete da eher mit einem kleinen Feuerwerk aber das war es ganz und gar nicht. Es war ein richtig tolles Feuerwerk welches so manches Silvesterfeuerwerk in den Schatten stellte.

6. Tag Mittwoch

Heute sollte laut Wettervorhersage der wärmste Tag unseres Urlaubs werden was lag da näher als einen richtigen Strandtag einzulegen. Da der Nordstrand vorwiegend aus Steinen besteht ging unsere Fahrt dieses mal Richtung Suedosten, nach Dueodde an den Sandstrand.

Wir haben gerade noch so eine Parkluecke ergattert und sind durch eine tolle Duenenlandschaft zum feinweissen Strand gelaufen. Trotz der vielen Menschen ging das Gedränge noch, man war zwar nicht alleine aber ich meine an der deutschen Ostseekueste hat man seinen Nachbarn näher bei sich als hier. Mir persönlich ist das Wasser ja nahezu generell immer zu kalt zum Baden und so begnuegte ich mich zunächst mit Sonnenbaden während die Kinder und auch Sven und meine Mum im Wasser tobten.

Selbst wenn nach nicht allzulanger Zeit dicke Wolken aufzogen hatte doch die Sonne eine solche Kraft das ich mir in der kurzen Zeit einen kräftigen Sonnenbrand zuzog. Aber das merkt man ja meist erst am Abend. Bevor wir uns auf den Rueckweg machten nahm auch ich mir ein Herz und ging kurz mit baden.

Zurueck im Ferienhaus merkte man dann natuerlich den Sonnenbrand erst so richtig. Die Jungs waren dann nochmal im Pool baden und ich versorgte meine Haut mit reichtlich After-Sun-Lotion.

7. Tag Donnerstag

Auch heute zogen Sven, ich und die Jungs zunächst alleine los. Meine Eltern wollten am Vormittag schon zusammenpacken und Zelt zusammenbauen und wir machten nochmal einen Roadtrip.

Zunächst fuhren wir zu einem Krämermarkt, angepriesen mit Händlern von Nah und Fern. Hm, na entweder wir hatten falsche Vorstellungen von einem Krämermarkt oder die Dänen wussten nicht was das ist auf jeden Fall entpuppte sich der Markt schlicht und ergreifend als Flohmarkt. Das war ja nun nicht so unser Ding, einzig es gab auch ein Käseauto wo ich etwas kaufte, Schafskäse, Bierkäse und geräucherten Käse.

Wir versuchten dann in der Touristinfo Geld zu tauschen, wir hatten das in Nexö gesehen das dies möglich ist, man verneinte unsere Anfrage jedoch mit dem Hinweis dies gänge nur in Nexö oder Ronne. Ok, wieder was gelernt, also blieb doch wieder nur der Automat.

Weiter ging es zu einem Wikingerhof dessen Betreiber sehr fuer seine Messer bekannt sein soll. Er hatte auch tolle Messer, jedoch waren diese uns einfach zu teuer nur als Schmuckstueck denn zum Benutzen sind sie echt zu schade.

Auf dem Hof kann man auch einiges machten, Hufeisen werfen, mit Holzschwert und Schild kämpfen, Brettspiele machen und Armbänder mit eigenem Namen drauf herstellen.

Wir probierten nahezu alles aus. Auch wollten die Kinder unbedingt eine Halskette kaufen und wir kauften uns eine Flasche Met.

Dann ging die Fahrt weiter nach Åkirkeby, unterwegs kauften wir uns an einem der zahlreichen Strassenverkaufsstände Honig. Wir gingen einkaufen, die Jungs wollten wieder Salat, den wir dann am gleichen Parkplatz zu uns nahmen wie letztes Mal.

Danach ging es weiter zum Verteidigungsmuseum in Ronne. Hier sollten Schwarzpulverwaffen abgeschossen werden. Das Museum war so……naja, mein Ding ist es eh nicht so und Sven meinte es wären viele Fehler in den Beschreibungen (also nicht Rechtschreibfehler sondern inhaltliche). Und ich fand es gab dort auch nicht so viel Besonderes zu sehen. Die Schwarzpulverwaffenvorfuehrung fanden wir auch nicht, auf Nachfrage sagte man uns diese sei schon vorbei fuer heute, wir hatten sie um eine halbe Stunde verpasst.

Unser nächster Anlaufspunkt war dann Hasle wo wir uns den Hafen anschauen wollten und ueberhaupt waren wir hier noch nicht. Auch wurden hier Kanal- und Hafenrundfahrten beworben.

Die Rundfahrten fanden wir nicht und selbst wenn, der Hafen ist so klein, da braucht man keine Rundfahrt. Aber wir assen in einem Strandcafe ein lecker Eis bevor wir uns auf den Weg zurueck zum Ferienhaus machten.

Den Nachmittag verbrachten die Kinder dann noch mit meinen Eltern, gingen im Pool baden, ans Meer Steine suchen und spazieren, denn am Abend hiess es Abschied nehmen da meine Eltern am nächsten frueh beizeiten los mussten zur Fähre heim.

Vorletzter Tag Freitag

Fuer heute war so etwas wie ein Ruhetag angesagt. Erstmal ausschlafen und dann einfach mal alle fuenfe grade sein lassen, bisschen im Pool baden, ein Buch lesen, den Sonnenbrand pflegen.

Am Nachmittag sind wir dann aber trotzdem nochmal los, in Allinge war Rummel und wir hatten noch ein paar Kronen uebrig.

Der Rummelbesuch war dann aber auch nur fuer die Kinder lustig uns war es einfach zu warm in der prallen Sonne. Und ich machte auch noch den Fehler und fuhr mit den Kindern Karussel. Man wird eben nicht juenger, in einem Karusell wurde man so oft und schnell herumgewirbelt das mir einfach nur noch schwindlig und uebel war. Die Jungs probierten dann noch sämtliche Buden aus von der Losbude ueber die Schiessbude bis hin zum Enten angeln und Geschenke angeln.

Danach sind wir nochmal zum Angelteich gefahren, mein Vater hatte noch ein paar Wuermer dagelassen und die Jungs wollten gerne mal angeln.

Sie fingen auch den ein oder anderen kleinen Barsch aber mehr war nicht drin. Obwohl wir recht grosse Fische sahen, ich meine es waren Schleien, ca. 40cm gross, aber die waren nicht in Beisslaune. Den Kindern hat es trotzdem Spass gemacht und das ist ja die Hauptsache.

Am Abend waren Sven und ich dann noch ein Stueck an der Kueste spazieren und die Aussicht geniessen während die Kinder ein letztes Mal mit ihren Kumpels auf dem Spielplatz waren, denn morgen war Heimreise angesagt.

Letzter Tag, Samstag

ein langer Tag stand uns bevor, die Fähre ging erst 22.30 und bis dahin mussten wir uns noch die Zeit vertreiben, ohne Dach ueberm Kopf denn das Ferienhaus mussten wir bis 11 Uhr verlassen.

Die Sonne brannte wieder erbarmungslos vom Himmel. So sehr uns der Wind an den ersten Tagen störte so sehr wuenschte man ihn sich jetzt herbei.

Wir begannen den Tag in gemächlichem Tempo, nach dem Fruehstueck gingen wir das letzte mal im Pool baden, diesmal war sogar ich mit von der Partie.

Danach haben wir gepackt, die Huette sauber gemacht und dann ausgecheckt.

Dann sind wir zunächst nach Svaneke gefahren. Dort war Wochenmarkt oder so etwas ähnliches. Ein kleiner gemuetlicher Touristenort mit engen Gassen und kleinen Häuschen, aber eben auch mit jeder Menge Touristen. Wir besuchten den Wochenmarkt, die Schokoladenfabrik, einen Wikingerladen und zum Schluss genossen wir in der Eismeierei ein hausgemachtes Eis. Dann gingen wir noch beim Hafen schauen, dort gibt es auch noch allerlei kleiner Lädchen und dann sind wir weitergezogen.

Die Fahrt ging weiter nach Nexö. Dort haben wir erstmal getankt, Leergut weggebracht, noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und an einem Imbisstand zu Mittag gegessen.

Der Stand war echt ein Erlebnis. Betrieben von vermutlich Mutter und Sohn und beide absolut unkoordiniert, hier herrschte Chaos. Ein Wunder das sie sich nicht gegenseitig ueber den Haufen gerannt haben in der kleinen Bude. Keinen Ueberblick wer schon bezahlt hat und wer nicht und auch nicht wer nun eigentlich was bestellt hat. Ich bestelle ja gerne ohne Zwiebel, als man zum 4. mal fragte wer ohne Zwiebel bestellt hat meinte Sven nur: „Wenn er nochmal fragt geht ich da rein und mache es selber“. Zum Glueck fragte er nicht nochmal. Aber so sehr auch das Durcheinander herrschte, das Essen war wirklich lecker. Wer also mal was erleben will, der Imbissstand in Nexö beim Netto ist einen Besuch wert.

Frisch gestärkt ging es weiter. Nun wollten wir uns einen Strand suchen wo wir den restlichen Tag verbringen konnten. Zunächst fuhren wir nach Arnager, dort waren wir noch gar nicht. Das kleine Örtchen war aber so ueberlaufen das man nichteinmal mehr einen Parkplatz fand so das wir es als: „Wir waren mal hier“ abhakten und weiterfuhren, zurueck auf einen Parkplatz in Wassernähe. Da hier der Wald laut Karte fast bis ans Wasser ging erhoffte ich mir eine Möglichkeit sich im Schatten niederzulassen.

Hier gab es einen gemischten Strand, sprich es gab sowohl Sand als auch Steine, nur Schatten gab es nicht. Hier machten wir es uns gemuetlich, die Jungs und Sven badeten während ich an Land blieb. Mein Sonnenbrand war noch zu heftig um ihn schon wieder der Sonne auszusetzen. Und im Uebrigen ist mir das Wasser ja generell zu kalt.

Irgendwann hielten wir es dann aber doch in der prallen Sonne nicht mehr aus. Wir packten unsere 7 Sachen und gingen zurueck zum Auto. Und nun? Noch 4,5 Stunden bis wir zum Hafen wollten. Wir ueberlegten erst ob wir uns unter einen Baum beim Auto legen sollten aber irgendwie war das dann auch keine gangbare Möglichkeit. Also beschlossen wir, einfach noch zu einem weiteren Strand zu fahren, die Zeit vergeht beim Autofahren eh am schnellsten.

Also suchten wir einen weiteren Strand auch der gar nicht so weit entfernt von dem Strand war, an dem wir mit meinen Eltern waren.

Und hier fanden wir nahezu perfekte Bedingungen, reinster, feinster Sandstrand, unendlich flaches Wasser so das die Kinder sich austoben konnten ohne gleich zu ertrinken, Parkplatz direkt am Strand und die Sonne war dank der fortgeschritten Tageszeit schon so weit gesunken das sie hinter den Bäumen war und somit hatten wir sogar Schatten.

Unterwegs hatten wir an einem der zahlreichen Stände am Strassenrand Kirschen gekauft, die liessen wir uns natuerlich schmecken und später dann auch Abendbrot, wir hatten schliesslich genug Reste uebrig.

Die Idee, sich an den Strand zu legen und vielleicht ein bisschen zu schlafen klang theoretisch gut, war praktisch aber nicht umsetzbar, soviel innere Ruhe hat man dann doch nicht.

Gegen 21 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zur Fähre. Einchecken lief problemlos. Die Fähre hatte zwar etwas Verspätung war aber alles noch im Rahmen.

Tja, und so setzten wir nach Schweden ueber wo wir kurz nach Mitternacht ankamen und die laaange Rueckfahrt begannen. Einzelheiten erspare ich euch an dieser Stelle, zumal wir nichtmal grossartig Pausen gemacht haben. Lediglich zwei Unfälle sahen wir was aber nur zu einem kurzen Stau fuehrte. Gegen 19 Uhr waren wir endlich zu Hause, total muede und kaputt aber immerhin heil angekommen.

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