Arbeitsreiche(s) Woche/Wochenende

Arbeitsreiche(s) Woche/Wochenende

Am Mittwoch hiess es um 5 raus aus dem Bett, ich musste um 8 in Rosvik sein um die Obilieferung entgegenzunehmen. Ausserdem sollte die Waschmaschine und der Container kommen und der Klempner sollte schonmal anfangen alles an Toaletten und Wasserhähnen und Heizkörpern zu entfernen was so in nächster Zeit eh nur noch im Weg wäre.

Sven wollte dann nachmittags mit den Kindern nachkommen (irgendwer muss sich ja tagsueber auch um die Firma kuemmern wenn ich schon mit Abwesenheit glänze) um zu helfen, die Lieferungen reinzutragen.

Kurz nach halb 8 war ich da, kurz darauf schlug der Klempner auf und puenktlich um 8 kam die polnische Spedition. Natuerlich ohne irgendeine Ablademöglichkeit und ohne absenkbare Bordwand. Nichtmal nen Hubwagen hatte der gute man, zog die Paletten an einem Gurt durch den LKW. Na Klasse, irgendwie hatten wir das geahnt. Ich habe dann erstmal in halb Rosvik rumtelefoniert ob jemand mit dem Gabelstapler kommen kann aber alle die einen hatten waren gerade woanders unterwegs. Tja, was solls, nuetzt ja nix, der Fahrer wollte ja auch weiter und so haben wir die Ware (400kg) mit der Hand abgeladen.

Dann habe ich schonmal angefahren die Tueren und die Tuerzargen reinzuschaffen, die Schränke waren zu schwer. Als ich jedoch auf der Plastikfolie, welche die Paletten urspruenglich umgab, ausrutschte kam mir eine Idee. Folie, Schnee, gute Kombination. Ich legte die Folie unter die Schränke und konnte sie wie einen Schlitten benutzen und die Möbel ohne Probleme ins Haus manövrieren. Selbst im Haus ging es dank der Folie gut.

Ein Glueck, denn es begann dann auch noch zu schneeregnen und da war es schon besser das die Möbel nicht mehr draussen standen.

Dann fing ich schonmal an, diverse Schränke zu demontieren (hier sind Schränke oft mit dem Gebäude verbunden, einfach raustragen ist da nicht). Nebenbei immer mal wieder dem Klempner auf die Spruenge helfen was er nun demontieren soll (er hatte ein Gedächtnis wie ein Sieb). Als er dann fertig war war ich alleine in dem grossen Haus. Nach einer Weile kam dann der ehemalige Hausmeister vorbei und stillte seine Neugier, wer und was denn da nun eigentlich einzieht.

Und wieder weiter Schränke auseinandernehmen. Und Tueren abbauen. Und Leisten abmachen.

Irgendwann kam dann die Waschmaschine. Als ich sah das diese in Folie eingeschweist war und da die Kombination Schnee/Folie ja nun schon einmal bestens funktioniert hat probierte ich es gleich nochmal aus und schob die Waschmaschine einfach ins Haus. Fertig. Sven angerufen das er nicht kommen brauche wenn er nicht unbedingt will, seine Aufgaben waren quasi schon erledigt.

Nach dem Mittag kam dann der Container, auch hier lief alles glatt und er konnte genau dorthin gestellt werden wo wir ihn haben wollten, perfekt. Nun musste ich nur noch auf den Elektriker warten der um 3 kommen wollte und daher hiess es wieder, Schränke zerlegen. Irgendwie stand in jedem Zimmer mindestens eines dieser Monster, bis hoch an die Decke.

15 Uhr war ich dann doch ziemlich kaputt und auch muede, wollte nur noch heim. Und der Elektriker kam nicht. Ich rife ihn dann irgendwann an, konnte ja auch sein ich habe mich mal wieder in der Zeit geirrt aber nein, er war einfach nur spät dran. ok, gegen 15.30 ungefähr tauchte er dann auf, wir klärten was es zu klären gab und dann konnte ich endlich nach Hause fahren. Unterwegs noch schnell im Baumarkt vorbei, nen Briefkasten kaufen samt ein Spezialwerkzeug zum entfernen schwedischer Tuerzargen.

Normalerweise mögen wir es ja nicht so wenn es mitten im Winter plötzlich Plusgrade werden, diesmal störten uns die zwei warmen Tage am Mittwoch und Donnerstag aber nicht wirklich, im Gegenteil, so taute der Hänger ganz ohne unser Zutun auf und wir konnten wie geplant am Freitag nach dem Mittag los zu unserem Familien-Abenteuer-Arbeitswochenende.

Zunächst die Kinder aus der Schule geholt und dann ab ins Möbelgeschäft, die Betten fuer die Kinder holen.

Und weiter ging es nach Rosvik. Ohne erst lange zu zögern warfen wir uns die Arbeitsklamotten und machten uns ans Werk. Da ich das Wochenende geplant hatte könnt ihr euch denken das wir ein straffes Arbeitspensum vor uns hatten.

Zunächst flog erstmal alles in den Container was ich schon abmontiert hatte und dann wurde die Demontage fortgesetzt. Am Abend war der Container schon fast voll. Das war natuerlich etwas unguenstig aber nicht zu ändern.

Zwischendurch wurden auch die Betten aufgestellt und gegen 20 Uhr beendeten wir unseren Arbeitstag und hatten schon ein gutes Stueck geschafft, es hatten wirklich alle 4 super mit angepackt.

Und am nächsten Morgen ging es direkt weiter. Ich bin schon um 5 aufgestanden, meine Luftmatratze hat die ganze Nacht ueber Luft verloren so das ich zum Schluss nur noch auf dem Boden lag und das war jetzt nicht so bequem als das ich da hätte länger als nötig liegen wollen. Ich begann am anderen Ende des Hauses mit der Arbeit und hoffte die anderen wuerden es nicht so hören. Als meine Männer dann auch aufgestanden waren haben wir kurz gefruehstueckt und haben uns dann wieder frisch ans Werk gemacht. Alle Möbel waren schon entfernt, nun ging es den Wänden an den Kragen. Wir kamen gut voran, keine unvorgesehenen Hindernisse tauchten auf. Das war auch gut so, denn wir hatten nicht den ganzen Tag Zeit.

Gegen 13 war Schluss, noch was Essen und wieder in zivile Klamotten schmeissen denn 14 Uhr wollten wir nach Luleå zum Eishockey, Kindertag war wieder angesagt.

Eigentlich wollten wir nur kurz in die Arena damit die Kinder ihre Geschenke abholen können und danach noch in den Baumarkt, Fliesen aussuchen aber als wir wieder rauswollten, ging das plötzlich nicht mehr, wer einmal drin ist kann nicht wieder raus, es sei denn er will heim. Ok, das war neu, aber nicht zu ändern. Wir vertrieben uns die Zeit indem wir durch die Arena schlumpften, die Kinder mit Ball und Schläger auf ein Eishockeytor schossen (wo Thorben sogar einen Einkaufsgutschein fuer den Sportladen gewann) und dann schauten wir den Mannschaften beim Aufwärmen zu. Wir hatten diesmal wirklich tolle Plätze, fast ganz oben und in der Mitte. Normalerweise kosten diese Plätze 490 SEK, pro Platz das ist uns zu teuer aber am Kindertag und wenn man rechtzeitig bucht damit eben diese Plätze noch frei sind bekommt man sie recht preiswert.

Das Spiel selber war dann sehr spannungsgeladen und torreich. Leider hat Luleå einen 4:2 Vorsprung durch die Hände gleiten lassen und musste in die Verlängerung, welche aber zum Glueck nach 37 Sekunden durch das Tor eines Verteidigers!!! durch Sudden Death zu Gunsten von Luleå beendet war.

Danach ging es fuer uns zurueck nach Rosvik, wie herrlich, statt ueber einer Stunde Fahrt, solange braucht man bis Harads, waren wir nach einer Viertel Stunde schon da.

Die Nacht war mal wieder recht Schlafarm, diesmal schliefen die Kinder auf  Luftmatratzen (ich dachte ja vielleicht bin ich ja nur zu schwer und sie lässt deswegen Luft). Um 3 in der Nacht ist Leif Erik dann zu Sven ins Bett weil die Luftmatratze eben wirklich undicht ist und Thorben hat sich die halbe Nacht auf der Luftmatratze rumgerollt, was mich jedes Mal munter machte. Leider hat er erst um 6 mal gesagt warum, er konnte nicht schlafen weil er kalte Fuesse hatte (trotz Schlafsack). Also ist er zu mir ins Bett gekrochen und ich habe ersteinmal die Eisfuesschen gewärmt. Naja, an Schlafen war da nicht mehr zu denken und so stand ich alsbald auf und machte mich ans heutige Tagwerk, und dann kamen auch meine Jungs dazu. Heute war das zukuenftige Badezimmer dran, wir wollten/sollten den Fussboden bis runter auf die Betonplatte entfernen und sämtliche Gipskartonplatten an den Wänden. Was uns bei dem Fussboden erwartet wussten wir nicht, mir graute es davor. Aber es erwies sich als gar nicht so schlimm. Nachdem wir das verleimte Linoleum endlich runter hatten fanden wir darunter irgendwelche Platten die wir mit etwas kraftanstrengung relativ gut entfernen konnten. Und darunter befand sich eine Styropordämmung und darunter……………..schon die Betonplatte. Super. Wir hatten mehr Schichten erwartet.

Die Wände erwiesen sich dann noch als ziemliche Kraftprobe, eine war doppelt mit Gipskarton versehen und die anderen wollten auch nicht wirklich freiwillig ihre Position verlassen. Ausserdem schwanden unsere Kräfte zusehens.

Da der Contianer ja schon lange voll war konnten wir den ganzen Abfall einfach nur auf einen Haufen werfen, der muss dann aber am Donnerstag noch weg BEVOR die Handwerker kommen. Mal sehen wie wir das lösen, haben eigentlich keine Zeit vor Donnerstag nochmal hinzufahren.

Gegen 12 hatten wir dann unser Ziel so ziemlich erreicht, nur ein paar Kleinigkeiten waren noch zu tun aber die verschoben wir auf nächstes Mal, wir waren wirklich einfach kaputt.

Wir haben dann noch unsere Mikrowellen Essen zum Mittag gegessen bevor wir alles zusammengepackt haben und uns auf den Heimweg machten. Wir wollten unterwegs noch in dem Baumarkt vorbei wegen den Fliesen aber er hatte Sonntags zu, Entscheidung also vertagt.

Es war ein anstrengendes, arbeitsreiches aber auch schönes und erfolgreiches Wochenende. Wir haben wirklich viel geschafft und sind schon ein ganzes Stueck weiter. Nun haben wir ersteinmal ein paar Tage Zeit unsere Muskeln zu erholen und unsere Wehwehchen zu heilen (keiner von uns ist ohne Schrammen und blaue Flecken davongekommen).

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