Es kann ja nicht immer alles nach Plan laufen

Es kann ja nicht immer alles nach Plan laufen

Und wieder liegt eine arbeitsreiche Woche hinter uns und die Renovierung des Kindergartens geht voran wenn auch hin und wieder mit Rueckschlägen, zum Glueck aber nur kleinen.

Eigentlich wollte ich Dienstag und Donnerstag nach Rosvik fahren und Tapezieren/malern, am Montag steckte mir jedoch das Wochenende noch so in den Knochen das ich beschloss, nur am Mittwoch zu fahren.

Zunächst ging es in den Farben- und Tapetenladen nach Luleå, welcher zum Glueck um 7 aufmacht. Mit Farbe, Lack, Malerzeug und Tapete fuer Thorbens Zimmer eingedeckt, Tapete fuers Wohnzimmer bestellt. Erster Punkt erledigt. Dann weiter auf den Parkplatz des Eishockeystadions, einen Kunden treffen und Ware uebergeben. Gerade erledigt klingelt mein Telefon, der Klepmner der um 10 kommen sollte war schon da (um 9). Kurz am Telefon erzählt was er machen soll (kleiner Extrajobb im Firmenbereich) und das ich gleich da bin.

In Rosvik angekommen erstmal den Klempner ordentlich instruiert und geschaut was der Elektriker so in der Zwischenzeit gemacht hat…..rein gar nichts. SMS an den Elektriker geschickt wann er denn weitermacht.
Dann wollte ich mit den Malerarbeiten anfangen. Aber vorher gab es noch diese leidigen Vorarbeiten zu erledigen, spachteln, Gardinenstangen abbauen, Fussbodenleisten entfernen, Tapete zuschneiden…. Dann klingelt immer zwischendurch noch das Firmentelefon, das hält einen auch immer auf aber damit verdienen wir nunmal unser Geld, also muss man rangehen.

Als ich dann endlich soweit war mit dem Streichen anzufangen, stellte ich fest das ich zwar Farbrolle und Rollenhalter gekauft hatte, diese aber nicht zusammenpassten. Na toll, also ab nach Piteå in den Baumarkt. Noch tanken und ne Kleinigkeit zu Mittag und schon zeigte die Uhr Schlag 13 als ich endlich arbeitsbereit war. Nun musste ich prioritieren und beschloss das Streichen des Lagers zu verschieben und erstmal das Buero mit so einem Renoviertuch zu tapezieren. Das soll so kleine Unebenheiten und Muster der alten Tapete ausgleichen und darauf kann man dann streichen oder tapezieren. Das Tuch entpuppte sich als recht unhandlich da 1m breit und so kam ich nur langsam vorran. Halb 2 Antwort vom Elektriker, in ner halben Stunde. Als er dann kam musste ich ihn auch instruieren da es ein anderer war als letztes Mal….meine Malerarbeiten sollten einfach nocht vorankommen heute. Zwei Wände habe ich geschafft dann war es Zeit aufzuhören.

Auf dem Rueckweg dann gleich noch die Feriengäste aus dem anderen Ferienhaus verabschiedet.

Donnerstag reisten dann die Gäste in unserem Ferienhaus ab, da musste ich dann wieder sauber machen denn am Freitag bekamen wir neue Gäste, 6 Personen und 10 Schlittenhunde.

Am Freitag dann wie immer nach Rosvik. Der Elektriker hatte alles in den neuen Wänden fertig gemacht so das ich den Trockenbauer fuer Montag bestellen konnte damit er die Wände zumachen kann. Leider hat der Elektriker aber auch alle Lampen demontiert, in der Kueche, im Essbereich und in unserem provisorischen Schlafzimmer. Na toll, so war das nicht gedacht, wir wollten die eigentlich noch nutzen bis wir diese Räume renovieren und ausserdem brauchen wir ja irgendwie Licht wenn wir da wohnen. Also Sven angerufen das er alle verfuegbaren Lichtquellen (Taschenlampen, Kerzen usw) mitbringen soll.

Weiterhin war der Mattläggare da, weiss nicht wie man diesen Beruf in Deutschland nennt, er giesst zum Beispiel Fussboden und bringt diese schwedentypischen Plastematten an Wand und Fussboden an. Er hatte den Fliesenleger mit als Aushilfe da er selber keine freien Resursen hatte, der Fliesenleger schon.

Er eröffnete mir dann das ich am Mittwoch die Zwischenwand zwischen Dusche und Badewanne stellen solle und die Wände im Bad verkleiden sollte. Und nach einer Weile meinten sie es sei eigentlich besser wenn ich gleich jetzt am Wochenende schon die Wände verkleide. Na herzlichen Glueckwunsch, ich hatte ja nun ganz andere Pläne aber was solls, zum Glueck war das Baumaterial dafuer schon da.

Aber jetzt am Freitag wollte ich nun endlich mal was streichen, zunächst das Kartonzimmer, wo wir in Zukunft die Versandkartons lagern wollen und einen Teil des Lagers, das was eben schon in streichfähigem Zustand ist.

Mittendrin kam dann auch noch die Lieferung der Lager- und Bueromöbel, was fuer ein Theater, als er anrief um zu avisieren fragte ich ob er was zum Abladen dabei hat, hatte er natuerlich nicht und meinte nur ich muesste mich da kuemmern. Na zum Glueck hatte ich dieses Mal eine Telefonnummer fuer den Notfall und Mann hatte sogar Zeit. Dann ruft der LKW- Fahrer wieder an ob er denn ueberhaupt mit Hänger bei uns hinfahren kann, ich riet im davon ab und empfohl den Hänger irgendwo abzustellen. Fuer den Tip war er hintenraus auch sehr dankbar. Der Radlader kam puenktlich (zuverlässiger Mann), kurz darauf auch der LKW. Das Abladen ging reibungslos, nur mir grauste in Anbetracht dieser Mengen, die mussten ja heute noch rein ins Haus.

Egal, erstmal fertig streichen. Ich war wirklich gerade fertig, kam Sven mit den Jungs. Sven bekam dann erstmal den undankbaren Auftrag die Gipsreste die sich teilweise noch in den Ecken usw befanden weil sie schlecht abgingen zu entfernen während die Kinder und ich uns einrichteten und dann so langsam anfingen, die Lieferung reinzutragen. Leider war nicht viel leichtes Zeug dabei, so das die Kinder gar nicht soviel mithelfen konnten. Als Sven dann fertig war mit dem Gips trugen wir den Rest rein, zwischendurch habe ich das Kartonzimmer ein zweites Mal gestrichen und wir haben versucht die Lampen anzustecken die Sven mithatte. Ueberraschung, die Streckdosen waren auch tot. Das durfte doch alles nicht wahr sein, der Elektriker hatte doch selber gesagt wir sollen Lampen benutzen.

Naja, zum Glueck gibt es ja nur 40 Sicherungen, unbeschriftet versteht sich und noch so alte Schraubsicherungen. Wir probierten erstmal die Sicherungen die rausgeschraubt waren und landeten gleich einen Volltreffer. Na wenigstens das war geklärt.

Das Reintragen der Lieferung war wirklich ein richtiges Geacker und als wir endlich alles drin hatten waren wir total kaputt. Es gab dann nur noch Abendbrot und dann war schon Bettzeit.

Am Samstag dann strich ich gleich frueh das Lager erstmal noch ein zweites Mal und als die Jungs dann aufgestanden waren nahmen wir uns des Bades an. Schrauben hatte ich noch keine gekauft, also haben wir recycelt und alte Schrauben benutzt. Mit dem Raussuchen der passenden Schrauben waren die Kinder eine ganze Weile beschäftigt während Sven und ich mit den Platten kämpften. Zunächst mussten Plywoodscheiben an die Wand und darauf noch Gipskartonplatten. Fragt mich nicht warum, das ist schwedischer Standard fuer Wände die gefliest werden sollen und ich mach wie man mir sagt.

Gluecklicherweise passten die Masse der Platten ganz gut, die Gipskartonplatten hatten genau Raumhöhe so das wir diese kaum zuschneiden mussten aber trotzdem dauerte alles seine liebe Zeit. Und als wir fast fertig waren mit den Wänden die wir heute machen wollten dachte ich nur das kann doch wohl nicht wahr sein, wir hatten den Elektriker vergessen. Er hätte eigentlich noch den Strom legen muessen bevor wir die Platten anbringen. Und das hatte er nicht gemacht und wir haben einfach nicht dran gedacht. Also ne SMS an den Elektriker geschrieben das er Montag oder Dienstag kommen muss und das Bad fertig machen muss und etwas umdenken muss da nun ein Teil schon verkleidet ist. Da krieg ich dann ne pampige Antwort, ich hätte gesagt es wäre nicht viel Arbeit, er sähe das nicht so und nun hätten wir auch noch im Firmenbereich mit den Abrissarbeiten angefangen (na und?) und er hätte Montag bis Mittwoch keine Zeit. Er will versuchen es am Wochenende zu machen.

Ok, immerhin etwas Engagement aber hätte er mal, statt uns alle Lampen abzubauen was er gar nicht sollte, lieber das Bad gemacht hätten wir das Problem ja gar nicht. Nun stand fuer uns fest wir muessen uns einen anderen Elektriker suchen, wer nach insgesamt 6 Stunden Arbeit verteilt auf 3 Tage schon der Meinung ist es ist zu viel na ich weiss auch nicht. Er kriegt es doch schliesslich bezahlt und wenn er ständig noch andere Kleinaufträge zwischendurch annimmt ist das ja auch nicht meine Schuld.

Egal, das wuerden wir heute nicht mehr lösen. Um zwei war dann auch Schicht im Schacht, wir haben alles zusammengepackt und uns salonfähig gemacht, Kino stand auf dem Program, die Kinder wollten gerne den neuen Legofilm schauen.

Ja und nach dem Kino sind wir dann gleich nach Hause gefahren.

Heute, Sonntag, wollte ich ja endlich mal wieder seit ner gefuehlten Ewigkeit Skifahren gehen während Sven zum Schiesstraining wollte.

Also alles Sieben Sachen, Skier, Stöcke, Schuhe, Klamotten und alles was man eben so braucht ins Auto geladen und los. 600m von hier an 3 schlafenden Elchen vorbeigefahren, schön. Minus 21 Grad zeigte das Thermometer, grenzwertig zum Skifahren aber egal, ich wollte also musste es gehen. Wir waren fast in Boden und ich ging im Kopf nochmal durch ob ich alles mithatte…..Skier, Stöcke, Schuhe, Leggings, Jacke, Skihose……..verdammt, ich hatte die Skihose nicht eingepackt. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Nun war guter Rat teuer. In Jeans konnte ich nicht fahren, nur in Leggings auch nicht. Ok, neue Hose kaufen…….nein geht auch nicht, es war Sonntag und da machen die Geschäfte erst um 11 auf, zumindest die wo man Skihosen bekommt. Ach ne ich hätte heulen können. Laufschuhe hatte ich natuerlich auch keine mit, nur meine Wanderschuhe an den Fuessen. Und direkt dicke Klamotten zum spazieren gehen hatte ich auch nicht mit.

Ich habe dann alles angezogen was mir zur Verfuegung stand, Leggings unter die Jeans, Schaltuch und Kapuze ueber den Kopf und so bin ich losgestiefelt, 1,5 Stunden frische Luft bei minus 20 Grad.

Die duennen Skihandschuhe erwiesen sich als auserordentlich warm, zum Glueck, wenigstens keine kalten Hände. Und die Fuesse waren auch warm.

Auch wenn ich mich natuerlich schwarz geärgert habe das ich nicht Skifahren konnte war es unterm Strich wahrscheinlich besser, erstens wegen den Temperaturen und zweitens brennt mir meine Nacken- Schulterpartie vor Schmerzen( Eine Mischung aus Muskelkater und Ueberlastung), das hätte Skifahren sicher nicht wirklich positiv beeinflusst.

Am Nachmittag hat Sven mich und Thorben mal im Schneemobilanhänger ne Runde uebern Fluss gezogen damit ich mal weiss wie sich das anfuehlt da drin zu sitzen. Schliesslich werde ich den Anhänger ziehen wenn wir in den Bergen sind und da muss ich meinen Fahrstil anpassen. Und da ist es gut sich in die Personen im Hänger reinversetzen zu können.

Dann bin ich noch ne Runde mit Thorben auf dem Schneemobil gefahren und dann hat Leif Erik noch bisl auf dem Fluss geuebt (er hat es etwas schwer sich an das neue Schneemobil zu gewöhnen).

Vorhin waren wir noch bei unseren 6 Gästen mit den 10 Hunden aus Frankreich, nette Leute, die Kommikation ist aber etwas schwierig, sie sprechen fast nur französisch, zwei von ihnen wenig englisch. Naja, aber mit Händen und Fuessen und Internet geht es dann doch heilwegs.

Ja, und nun sehen wir der nächsten Woche entgegen, die uns wieder ein Stueck näher an den Umzug bringt und sicher wieder einige nerven kostet. Aber bald ist es ja geschafft.

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