Dundret runt 2017-ohne Training ist auch kein Problem, oder?
Freitag den 31.03. ging es nach Gällivare. Dort angekommen ins Einkaufszentrum, Startnummer holen und dann ab ins Hotel. Die Wetterbedingungen waren deutlich besser als letztes Jahr, Minusgrade Tag und Nacht, keine eisigen Spuren.
Also habe ich abends noch meine Skier mit Tape versehen, statt wachs, dieses hält locker 50km ohne das man nacharbeiten muss und funktioniert fuer die meisten Schneebeschaffenheiten nur eben nicht fuer Eis.
Aufs ausprobieren verzichtete ich diesmal.
Am nächsten Morgen war ich 5.45 munter. Ein Glueck ich hatte mir zwar den Wecker im Handy gestellt aber vergessen auch den Samstag zu aktivieren, er hätte also nicht geklingelt.
Dann erstmal fruehstuecken, habe es mit Haferbrei probiert, ein paar Löffel habe ich runterbekommen mehr nicht, einfach furchtbar dieses Zeug. Auch wenn es sicher gut Energie gibt.
Halb 7 hat mich Sven dann zum Start gefahren, ich habe mich in Ruhe fertig gemacht und punkt 7 bin ich gestartet. Fuer dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, mal nicht feige zu sein und bei steileren Abfahrten die Skier abzuschnallen sondern ich wollte wirklich mal jeden Meter auf Skiern zuruecklegen. Direkt nach dem Start kam gleich so eine Stelle wo ich letztes Jahr gelaufen bin, diesmal meisterte ich sie auf Skiern. Und dann lief es eigentlich super, ich kam gut voran, hatte keine Materialprobleme, das Wetter war auch gut, was will man mehr. Nach einer Stunde war ich an Kontrolle Nummer zwei, fuehlte mich super, dachte ich laufe einer neuen Bestzeit entgegen und das so ganz ohne Training. Die Ski machten auch gut mit und weiter ging es. Ich hielt meinen Schnitt von 10km/h bis zu km 25 und war frohen Mutes, fuehlte mich sogar als könnte ich heute noch ne zweite Runde drehen.
Dann begann der steilste Anstieg der Strecke welchem dann die “gefährlichste” Abfahrt folgte. Der Anstieg kostete natuerlich Zeit aber war trotzdem kein Problem. Und auch die Abfahrt meisterte ich AUF Skiern und fragte mich hinterher warum ich da letztes Jahr gelaufen bin.
Irgendwann kam dann noch eine kurze aber gemeine Abfahrt, da steht sogar ein Schild das die ,die laufen rechts gehen sollen und die, die Ski fahren links und da dort alle vor mir die Skier abschnallten habe ich schon kurz ueberlegt aber dann dachte ich nur, wenn ich jetzt wieder kneife dann mache ich es auch in Zukunft und wagte mich die Abfahrt runter. Und es war letztendlich auch nicht wirklich ein Problem.
Und weiter ging es, ich fuehlte mich nach wie vor Fit. Aber irgendwie rann mir plötzlich die Zeit davon. Ich wurde langsamer und langsamer, konnte mir das aber gar nicht wirklich erklären alles lief doch gut. Als mich die Elitläufer jedoch 3km vor der Stelle ueberholten als sie es letztes Jahr taten bekam ich meine Bestätigung das irgendetwas faul war. Und 7km vor dem Ziel bekam ich es dann auch zu spueren. Plötzlich bekam ich Krämpfe, ueberall, in den Beinen, im Ruecken, in den Armen, selbst in den Gesichtsmuskeln. Ich fing an zu zittern und war total kraftlos. Ich nahm dann erstmal solche Kautabletten gegen die Krämpfe aber die halfen auch nur minimal. Kurz vorm Ziel aufgeben kam natuerlich nicht in Frage aber die letzten km wuerden sicher eine Ewigkeit dauern. Die Schokolade die es 5km vorm Ziel gab, hauchte zwar wieder etwas Leben in meinen matten Körper, aber auch nur etwas, die Freude am Skifahren kam bis zum Ziel jedenfalls nicht mehr auf.
Kurz nach 13 Uhr war ich dann doch im Ziel angekommen, 5 minuten langsamer als letztes Jahr. Aber deutlich kaputter. Dann habe ich auch noch vor lauter Erschöpfnung das Dehnen vergessen. Dementsprechend kann ich selbst heute noch nur mit grossen Muskelschmerzen laufen (und zwar ueberall im Körper, Beine, Ruecken, Bauch, da sieht man mal was Skilaufen fuer ein Ganzkörpertraining ist). Wenn ich ueberlege, letztes Jahr war ich hinterher sogar noch auf dem Laufband, daran war diesmal nicht zu denken, trotz Schmerztabletten habe ich in der Nacht kaum geschlafen.
Auch wenn ich also auch ohne Training die 50km geschafft habe, das Gefuehl nach dem Lauf und auf den letzten km ist mit Training deutlich schöner.
Und als ich dann mal die Nachrichten durchgeschaut habe die ich letztes Jahr von unterwegs geschrieben habe merkte ich das ich ueberhaupt nicht schneller war diesmal, auch auf den ersten 10km nicht obwohl es sich so anfuehlte. Vielleicht ist das Tape doch nicht so 100 prozentig das was man braucht auch wenn es natuerlich die 50 km gehalten hat aber man verliert scheinbar deutlich an Gleitfähigkeit. Aber dieses ganze Skigewachse ist sowieso ne Wissenschaft fuer sich will man das Beherrschen muss man wohl studieren.
Aber immerhin, ein Erfolg bleibt und zwar der das ich diesmal wirklich nicht einen Meter zu Fuss gegangen bin. Auch schon ein Fortschritt. Mal sehen wie es dann nächstes Jahr wieder mit Training klappt.
Unser Wochenende war aber ja noch nicht vorbei, denn am Sonntag hatte Thorben noch seinen Kinderlauf. Start war 11 Uhr und 16 Minuten später kam er nach 2,5km schon ins Ziel.
Danach sind wir erstmal nach Harads gefahren, Hausuebergabe stand an. Wir trafen uns also mit dem Hauskäufer, uebergaben ihm das Haus, stellten ihn noch bei den Nachbarn vor…..ja das dauert auch alles seine Zeit so das es schon nach 18 Uhr war als wir uns entgueltig auf den Weg nach Hause machen konnten.