Schneemobiltour 04.03.-08.03.2017-erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Schneemobiltour 04.03.-08.03.2017-erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Ja, ich weiss ich bin euch noch den Bericht von unserem Schneemobilausflug schuldig, hier kommt er.

Nochmal kurz der gedachte und geplante Reiseverlauf:

Freitag Leihhänger holen, nach Harads fahren, Schneemobile und Pulka verladen, in Harads uebernachten und Samstag frueh los.
Am ersten Tag bis Kvikkjokk mit dem Auto, dann abladen und bis Sitojaure, dort erste Uebernachtung. Dann weiter ueber Saltoluokta, Stora Sjöfallet und dann ueber den Staussee bis nach Ritsem. Dort 2 Uebernachtungen, dann weiter ueber Sitasjaure, Hukkejaure nach Singi, dort Uebernachtung. Am nächsten Tag weiter ueber Kebnekaise Fjällstation, Nikkaluokta zuruck nach Saltoluokta, dort nocheinmal eine Uebernachtung und am letzten Tag dann zurueck nach Kvikkjokk und heim. Die Uebernachtungen in Ritsem und Saltoluokta hatte ich vorgebucht.

Die grosse Ungewissheit dieser Tour war die Fahrt ueber den Staussee. Immerhin 60km. Und keine Markierung, kein Weg. Im Internet wird eigentlich nur davon abgeraten, das Eis sei verräterisch. Und dieses Jahr war es noch dazu besonders schlecht.

Daher haben wir uns quasi in letzter Minute noch dazu entschlossen, nicht nach Kvikkjokk zu fahren sondern direkt nach Ritsem. In Ritsem angerufen und noch eine Nacht eher gebucht, das war kein Problem. Und auf dem Weg nach Ritsem wollten wir uns das Ganze nochmal anschauen und dann eben die Runde von Ritsem aus fahren mit Ziel Ritsem, sprich, zum Schluss ueber den Staussee.

Nachdem wir in Jokkmokk schnell am Imbiss ein Mittagessen zu uns nahmen fuhren wir weiter nach Ritsem.

Als wir wir am Stausee langfuhren sahen wir das es eigentlich wirklich nicht möglich war, auf selbigem bis Ritsem zu fahren. Auf dem Eis gab es keine Spuren, es war noch zu zeitig in der Saison, teilweise hätte man auf der Strasse fahren muessen, die war aber streckenweise nichtmal mit Schnee bedeckt da dieser weggeblasen war. Nein, irgendwie waren wir froh, nicht von Kvikkjokk gestartet zu sein.

Dann erlebten wir noch was kurioses, da stand plötzlich ein Auto mitten auf der Strasse, sämtliche Tueren offen und zig Leute (es war ein VW Bus) standen auf der Strasse rum und fotografierten das:

da hätte man ja wirklich wenigstens mal an den Rand fahren können statt die ganze Strasse zu blockieren.

In Ritsem angekommen haben wir uns erstmal eingerichtet. Am Abend kam dann ein Bekannter vom Angelausflug zurueck, einer der beiden die wir letztes Jahr in Ritsem getroffen hatten und die quasi daran Schuld sind das wir in der Piteå Kommun gelandet sind.

Er war dort mit einem Bekannten und man hatte sich natuerlich viel zu erzaehlen.

Wir berichteten von unserer geplanten Tour aber selbst er riet uns davon ab, ueber den Stausee zu fahren. Und er muss es wissen, er kennt dort oben wirklich jeden Quadratzentimeter auswendig. Aber er bot uns an er könne, wenn er am Montag heim fährt, unser Auto mitnehmen und dort abstellen wo der Weg von Nikkaloukta ankommt. Dann könnten wir die Runde fahren und bräuchten nicht ueber den Stausee. Das war natuerlich eine Idee, wir wollten zumindest mal drueber nachdenken.

Als das Gespräch auf die Planung fuer den nächsten Tag kam, meinten die zwei das sie schon was machen wuerden aber nicht angeln, es war zu kalt. Und als wir meinten wir wollten mal nach Kutjaure, beschlossen sie, mitzufahren. Und uns mal bisl die Gegend zu zeigen.

Am nächsten Morgen waren es minus 25 Grad. Blauer Himmel aber deutlich zu kalt zum Schneemobilfahren. Es dauerte bis Mittag, bis die Temperaturen endlich etwas mässig bei nur noch minus 18 Grad lagen und wir uns auf den Weg machten.

Zunächst war uns der Weg bekannt und wir fuhren hintereinander, immer mit der Akka in Begleitung.

Irgendwann meinte dann einer der beiden er muesste eine Abkuerzung nehmen oder was auch immer und wir natuerlich hinterher. Ja, nur verliess er den Weg und fuhr im Tiefschnee. Und ich mit meinem Schneemobil, was eigentlich nur fuer Wege geeignet ist samt der Pulka hintendran. Wir folgten ihm eine Weile aber als uns die Bäume zu dicht und der Schnee zu tief wurde beschlossen wir, wieder umzukehren und dem Weg weiter zu folgen. Gesagt getan, es war gerade noch eine Lichtung wo wir umlenken konnten und so fuhren wir zurueck und folgten dann dem Weg zum Kutjauresee.

Dort gabelten uns die zwei dann wieder auf und fuehrten uns doch noch zur Kutjaurehuette.

Dort gingen wir ersteinmal rein um uns aufzuwärmen. Der Huettenwirt diskutierte ersteinmal etwas rum da wir unsere Mitgliedskarten vergessen hatten bzw. nicht drangedacht hatten sie mitzunehmen aber ich versprach ihm am nächsten Tag nochmal wiederzukommen. mit den Karten.

Rueckzu nahmen wir dann einen anderen Weg. Von der Huette hoch aufs Plateau. Wir sind ja vorletzten Sommer hier gewandert und da wa es unheimlich steil aber jetzt im Winter und mit Motorantrieb war es kein Problem. Wir fuhren einfach geradewegs den Berg hoch, hier gab es keine Spuren mehr nichts.

Aber da es viel weht war der Schnee ziemlich hart gepackt und selbst ich mit meinem Schneemobil sank nicht ein. Und oben angekommen raubte uns der Anblick fast den Atem. Unberuehrtes weiss, soweit das Auge reichte, keine Menschenseele. Einfach nur Stille, Einsamkeit und fantastische Natur. Das war genau das was wir gesucht hatten, hier konnte man auch fahren wie man wollte da es nicht zu einem Naturschutzgebiet gehört.

Unser Bekannter wurde dann plötzlich mit seinen ueber 60 Jahren zum Jugendlichen und versuchte einen sehr steilen Hang hochzufahren, er kam aber nicht bis ganz hoch.

Sein Begleiter erzählte uns dann aber das man sicher auf den Berg hochkäme, aber eben ueber den Kamm und nicht an der steilen Flanke hoch. Aber ir versuchten es nicht, schliesslich hatten wir die Kinder auch im Anhänger sitzen. Wir fuhren dann durch das Tal bis an die Kante wo man einen tollen Ausblick auf den Akkajaure hat und dann geht es ziemlich steil runter. Aber Schneemobile haben ja zum Glueck auch ne Bremse.

Sein Begleiter erzählte uns dann aber das man sicher auf den Berg hochkäme, aber eben ueber den Kamm und nicht an der steilen Flanke hoch. Aber ir versuchten es nicht, schliesslich hatten wir die Kinder auch im Anhänger sitzen. Wir fuhren dann durch das Tal bis an die Kante wo man einen tollen Ausblick auf den Akkajaure hat und dann geht es ziemlich steil runter. Aber Schneemobile haben ja zum Glueck auch ne Bremse.

Das war wirklich ein sehr gelungener Ausflug und genau das was wir wollten. Wir beschlossen daher unsere Pläne nochmal zu ändern, die Runde nicht zu fahren sondern lieber stationär in Ritsem zu bleiben, am nächsten Tag nochmal da hoch zu fahren und am Tag darauf einen Ausflug nach Hukkejaure zu machen. Es zeigte sich ja, das man immer erst Mittags los konnte und so ab um 3 wo die Sonne unterging wurde es dann auch wieder empfindlich kalt, unter minus 20 Grad. Man hatte also nur ein recht kurzes Zeitfenster zum Fahren.

Am Montag wollte dann unser deutscher Bekannter am Nachmittag zu uns stossen. Also nutzten wir den Vormittag, um noch einmal aufs Hochplataeu zu fahren. Diesmal liessen wir Pulka und die Kinder in Ritsem und fuehren gleich den steilen Weg hoch. Oben angekommen fuhren wir einfach nur so rum, fuhren Hänge hoch und wieder runter, genossen einfach die weissen Weiten.

Und dann wollten wir mal schauen ob es die Möglichkeit gibt ueber den Kamm auf den Berg zu kommen. Stueck fuer Stueck, Huegel fuer Huegel kletterten wir immer höher. Und es ging erstaunlich gut.

Und plötzlich waren wir oben angekommen. Und die Aussicht und der Anblick war einfach spektakulär. Und das lustige ist, da oben hat man sogar Handyempfang.

Man konnte weit nach Norwegen rein schauen, zum Kebnekaise, in den Sarek und in den Padjelanta. Und das Wetter war einfach nur toll, blauer Himmel, Sonne, Windstill. Hier mussten wir unbedingt nochmal mit den Kindern her.

Dann war es auch schon Zeit zurueckzufahren. Als wir ankamen war unser Bekannter auch gerade angereist und dabei sein Schneemobil abzuladen. Perfektes Taiming.

Am Nachmittag wollten wir mit ihm noch eine kleine Runde fahren, zum Eingewöhnen und machten uns auf den Weg nach Sitasjaure. Leider verschwand die Sonne da schon hinter den Bergen uns es wurde ziemlich ungemuetlich. In Sitasjaure wollten wiruns eigentlich aufwärmen man wies uns aber nur einen unbeheizten Raum zu der sich noch kälter anfuehlte als die Luft draussen.

So hielten wir uns nicht lange auf sondern sahen zu, so schnell wie möglich wieder nach Ritsem zu kommen.

Und wieder beschlossen wir eine Planänderung. Wir wollten unserem Bekannten und unseren Kindern den Berg zeigen (der sich beim Blick auf die Karte als Allak präsentierte) und beschlossen daher, am nächsten Tag nicht nach Hukkejaure zu fahren sondern abermals hoch aufs Plateau. Es war einfach nur zu toll dort. Wir packten warme getränke und ein bischen Snacks fuer eine Mittagspause auf dem Berg ein und machten uns auf den Weg. Ich war zunächst bischen skeptisch ob mein Schneemobil den steilen Berg mit Pulka schaffen wuerde aber die Sorgen waren unbegruendet.

Wir fuhrten zunächst wieder erst etwas im Tal rum und beschlossen dann, den Berg noch einmal zu erklimmen. Als ich dann merkte das es fuer mein Schneemobil doch zu anstrengend war, die Pulka hochzuziehen koppelten wir diese an Svens Schneemobil aber auch dieses hatte an einer etwas steileren Steigung Probleme so das wir die Pulka auf halber Höhe stehen liessen und die Kinder fuer die restliche Strecke auf die Schneemobile verteilten.

Das Wetter war zwar auch heute wieder super, leider wehte es aber ziemlich heftig auf dem Gipfel so das wir beschlossen, das Mittagessen doch lieber in die Kutjaurestuga zu verlegen. Und da konnte ich gleich mal noch unsere Mitgliedskarten vorzeigen. Gesagt getan. Diesmal gingen wir aber nicht erst in die Huette rein, es war so angenehm warm in der Sonne das wir draussen Rast machten.

Am Toilettenhäuschen sieht man das durchaus viel Schnee lag, nur eben fest. Habe ich uebrigens auch zu spueren bekommen. Ich wollte ein Fotot von der gleichen Stelle machen wo ich damals im Sommer stand. Kaum verliess ich den Vorplatz der Huette steckte ich bis zur Huefte im Schnee und hatte zu kämpfen wieder rauszukommen.

Aber natuerlich konnte ich es mir nicht verkneifen den Huettenwirt aufzusuchen und die Karten vorzuzeigen. Rueckzu fuhren wir dann ueber den See und am Ufer des Vuoätno (oder wie der Fluss heisst) lang.

Fuer den nächsten Tag war eigentlich noch eine kleinere Tour geplant um dann am Nachmittag zu verladen und nach Saltoluokta zu fahren. Das Wetter war aber nicht so besonders und so beschlossen wir, gleich zu laden und uns auf den Weg zu machen. Normalerweise hätten wir ja nicht erst in Saltoluokta nochmal angehalten sondern wären gleich heim gefahren aber wir hatten ja nunmal die Uebernachtung gebucht samt 3 Gänge Abendbrot, das wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen. Zumal man nur positives hört.

Also alle Schneemobile aufgeladen und die Pulka, das Auto gepackt und die 60 km bis nach Kebnats gefahren. Dort das Auto geparkt, mein Schneemobil und die Pulka wieder abgeladen (Sven wollte sein Schneemobil gleich auf dem Hänger lassen, wie gesagt das Wetter war eh nicht besonders einladend). Sven und Thorben und die Pulka gepackt, Leif Erik hinter mich aufs Schneemobil und los gings ueber den Langas nach Saltoluokta. Halb 1 kamen wir dort an, natuerlich genau in der einen Stunde am Tag wo die Rezeption nicht besetzt ist also hiess es warten. Hätten wir gewusst das die Huetten nichtmal Schluessel haben hätten wir ja gleich einziehen können, wussten wir aber eben nicht.

Um 1 machte die Rezeption wieder auf und wir konnten einchecken und unsere Huette beziehen. Irgendwie fanden wir diese Fjällstation echt ueberschätzt. Wir fanden jetzt gar nix besonderes dort was die ueberhöhten Preise erklären wuerde. Aber immerhin die Huette hatte Strom und Elektroheizung. Der Blick aus dem Fenster war nicht so toll, der Schnee war dort sehr gelb gefärbt da besonders die männlichen Bewohner offensichtlich den Weg zum Toilettengebäude nicht auf sich nehmen wollen.

Ich wollte dann doch noch gerne ein Stueck mit dem Schneemobil fahren und machte mich auf den Weg Richtung Sitojaure. Es herrschte dichtes Schneetreiben und es war diesig. Ich konnte zwar von Markierung zu Markierung fahren, das war kein Problem, aber Freude gemacht hat es nicht, zumal man keinerlei Unebenheiten im Weg sah, die aber reichlich vorhanden waren.

So sah das Ganze aus, wie man sieht sieht man nix:

Nach 4km kehrte ich wieder um, es sollte einfach nicht sein. Und von der Landschaft sah man eh nix aufgrund des Wetters.

Wir waren dann in der Sauna, das war schön entspannend bevor wir uns zum Abendessen aufgemacht haben. Wie gesagt ich hatte das 3-Gänge Menue gebucht, das ist noch teurer als die Unterkunft, sollte aber was besonderes sein, regionale Kueche und so.

Als Vorspeise gab es eine Bouillabesse vom Sik (Felchen), ein Fisch der dort im See gefangen wurde. Naja, war jedenfalls nicht so mein Fall, aber es gab zum Glueck auch Salat.

Dann gab es den Hauptgang, Wildhackbraten mit Kartoffeln und Grillgemuese und irgendeiner Sosse. Das beste daran war wohl das Gemuese von dem ich allerdings nur 3 Stueckchen abbekam da ich mit als letztes am Buffet war da ich mich mit dem Tischnachbarn unterhalten hatte. Und während Fleisch und Sosse nachgefuellt wurde verblieb die Gemueseschuessel leer. Naja, und einfach nur Hackbraten mit Kartoffeln…….weiss nicht kann ich auch zu Hause haben, war nicht direkt was besonderes.

Als Nachtisch gab es dann Blaubeerkuchen mit irgendeiner besonderen Schlagcreme. Diese hat nicht wirklich geschmeckt, der Blaubeerkuchen bzw. das Kuechlein, ca. 5cm im Durchmesser, war auch nicht wirklich herausragend.

Kurz gesagt, wir waren enttäuscht und verstehen nicht was andere so toll an Saltoluokta finden. Hier werden wir nie wieder uebernachten, selbst dann nicht wenn wir das Stueck Kungsleden wandern wollen was dort langgeht.

Am nächsten Tag haben wir dann unsere 7 Sachen gepackt, sind ueber den Langas zurueck zum Auto wo Svens Schneemobil noch unbeschadet und unangetastet auf dem Hänger stand, haben mein Schneemobil und die Pulka verladen und sind zunächst nach Harads gefahren. Dort haben wir alle nochmal gebadet, haben die Autos mit Zeug vollgeladen was eben noch dort war und sind dann nach Huase gefahren. Urspruenglich wollten wir zwar nochmal in Harads uebernachten, hatten aber dann doch keine Lust mehr.

Ja der Ausflug verlief irgendwie total anders als monatelang im Voraus gepeplant und wir haben unsere Pläne mehrmals im Verlauf der Reise geändert aber ein toller Urlaub war es trotzdem (bis auf die letzte Uebernachtung). Wir haben wieder was dazugelernt. z.B. das Anfang März doch zu zeitig ist fuer solche Unteernehmungen weil einfach zu kalt und das Ritsem eine heimliche Perle die wir jeder anderen Fjällstation vorziehen und das Saltoluokta total ueberschätzt ist.

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