Reif fuer die Insel
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Es stellte sich dann ersteinmal heraus das weder der Gasherd noch der Gaskuehlschrank funktionierten, zum Glueck hatten wir hauptsächlich Essen mit was man grillen konnte, sind dies ja nun mittlerweile durch die Abwesenheit einer Kueche von zu Hause nicht mehr anders gewohnt.
Ja, uns dann liess man uns alleine. Auf der Insel, auf der gegenueberliegenden Seite der Bucht, gibt es noch ein privates Ferienhaus und eine Jagdhuette, ansonsten ist die Insel aber unbebaut.
Nachdem wir uns in der Huette eingerichtet hatten, machte ich mich auf den Weg um ein paar Wuermer zum Angeln zu suchen. Ich war noch gar nicht weit gekommen als Leif Erik angerannt kam, “Mama komm, ein Elch”. Also wieder zurueck zum Haus und tatsächlich, da stand eine Elchkuh nahe des Wassers und frass genuesslich vom Gras und den Sträuchern.
Stundenlang konnten wir sie beobachten, sie schaute zwar hin und wieder zu uns rueber liess sich aber nicht stören und wir liessen sie auch in Ruhe indem wir nicht versuchten, näher ranzukommen.
Die Wuermersuche war ueberigens ziemlich gluecklos, die Insel besteht nur aus Sand, einen Einzigen habe ich gefunden, wohl eher auch mehr Glueck als alles andere.
Wir haben uns dann erstmal was zum Abendbrot gegrillt und sind dann zum Bootssteg angeln gegangen. Wir hatten kaum angefangen, kam ein Boot und legte an. Da waren die Fische natuerlich verschreckt. Auf Blinker tat sich gar nichts. Auch nicht auf Wurst oder Mais. Erst als ich den Wurm rausholte biss ein Aland. Tja was soll man denn damit. Aber nun war der einzige Wurm weg. Und Thorben hatte angefangen unseren Angelmais an sich und an einen Hund zu verfuettern der da rumlief.
Eigentlich hatten wir uns schon auf die Sauna gefreut, die fuer die Bewohner des Ferienhauses samt anlegenden Bootsbesitzern ist aber irgendwie hatten wir dann keine Lust den ganze Aufwand zu betreiben, Wasser aus dem Meer holen, Holz sägen, ewig anfeuern…. Nein, das verschoben wir auf den nächsten Tag.
Am nächsten Tag war es ziemlich windig so das wir uns nicht wagten, das Ruderboot zu benutzen, die Strömung wirkte recht stark. Also beschlossen wir, lieber die Insel zu erkunden. Es gibt eine geschuetzte Kiefer auf der Insel, zu der wollten wir wandern. Leider stellte sich die Insel als wanderunfreundlich heraus. Es war mehr Urwald und vor allem ziemlich nass.
Nachdem wir ein Stueck gelaufen waren und die Ersten von uns nasse Fuesse hatten kehrten wir um. Soll der Baum da stehen wo er steht.
Am Mittag kochten wir uns ne Kanne Wasser ueberm Feuer (gar nicht so einfach bei dem Wind ueberhaupt ein Feuer anzubekommen) und gossen damit unser 5-Minuten-Snack-Becher auf. Danach wollte Thorben unbedingt baden gehen. Ok, die Ostsee hatte stattliche 10 Grad Wassertemperatur aber er liess sich nicht abhalten und so ging ich mit ihm zum Strand. Und er badete tatsächlich, ich musste ihn nach einiger Zeit halb aus dem Wasser zwingen. Aber gut, wer in Schmelzwasserbächen badet dem machen eben auch 10 Grad Ostsee nichts aus.
Wir haben dann ein paar Spiele gespielt und bischen relaxed und nach dem Kaffeetrinken wollte Thorben schon wieder baden und diesmal wollte Leif Erik auch mit. Also wieder zum Strand und die Kinder rein ins Wasser. Hut ab, ich hatte nichtmal den Gedanken, mit den Fuessen reinzugehen, zumal es wirklich auch an der Luft so kalt war durch den Wind.
Nach dem Abendbrot wollte Thorben schon wieder baden, diesmal setzte ich aber Stopp, zweimal reichte. Statt dessen gingen wir nochmal angeln, der Wind hatte sich mittlerweile etwas gelegt. Und ueberall sah man Fische Kreise in die Wasseroberfläche machen. Nur beissen wollten sie nicht, waren wahrscheinlich nur Fische die eben nicht auf Spinner und Blinker beissen. Wir haben uns dann bischen mit einem älteren Ehepaar aus…. (weiss nicht mehr, suedlich von Stockholm jedenfalls) unterhalten, sie waren nun seit 5 Wochen unterwegs und hatten noch 4 Monate vor sich, wollten ueber Finnland zurueck, im gemuetlichen Tempo.
Nach einer Weile meinte der Mann dann, wenn wir in die Sauna wöllten, sie muesste noch warm sein und warmes Wasser gebe es auch und gesägtes Holz, sie hätten zu viel gesägt. Eigentlich hatten wir das Thema auch fuer heute zu den Akten gelegt, wir hatten einfach keine Lust, schliesslich mussten wir ja auch Holz fuers Feuer machen aber dieses Angebot wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen. Ich beeilte mich zur Sauna um gleich noch was anzulegen bevor die letzte Glut verschwindet und ich kam gerade noch rechtzeitig, es war nur noch sehr wenig Glut da, sie reichte aber um das Feuer wieder in Gang zu bringen. Wir feuerten dann noch etwas bis die Sauna wieder Saunatemperatur hatte und dann saunierten wir und vor allem, wir konnten uns ordentlich und mit warmem Wasser waschen. Achja das war schön. Da hätte sich sogar der Aufwand mit Anfeuern und Wasser holen gelohnt aber so war es natuerlich noch besser.
Und so kam Thorben doch noch zu seinem 3. Bad des Tages, denn er und Sven sind nach dem Saunagang zum Abkuehlen in die kalte Ostsee gerannt.
Nach der Sauna ging es dann alsbald ins Bett. Diese waren leider nicht wirklich bequem, ich hatte in der ersten Nacht kaum geschlafen, in der zweiten hatte Sven mit mir getauscht, da hatte er kaum geschlafen. Naja, das ist eben nunmal auch manchmal so.
Und wenn man dann 23 Uhr nochmal raus muss kann man den Sonnenuntergang und das damit verbundene tolle Licht bewundern
Am Sonntag dann haben wir es tatsächlich geschafft bis kurz vor um 9 zu schlafen, ich weiss gar nicht wie lange das her ist das uns das gelungen ist. Dann haben wir gefruehstueckt und in Ruhe zusammengepackt und aufgeräumt und sauber gemacht. Die Männer waren nochmal angeln, wieder ohne Erfolg, hat eben nicht sollen sein. Dafuer war das Wetter aber super, das fanden die Muecken leider auch und wir hatten alles mit nur kein Mueckenmittel
Halb 12 haben wir dann nochmal ein Feuer angemacht und die restlichen Köttbullar und Wurstscheiben zum Mittag gegrillt
und halb 1 haben wir uns zum Bootsanleger aufgemacht, das Boot sollte um 1 kommen und wir wollten puenktlich sein.
Das segelnde Ehepaar machte sich auch gerade auf den Weg und um 1 kam puenktlich unser Boottaxi und brachte uns zum Festland zurueck.
Auch ohne Anglerglueck ein sehr gelungenes Wochenende mit viel Zeit fuers Miteinander und zum Abschalten und fuer die Kinder auch mit Abenteuer wie Feuer machen, Holz hacken, Dart spielen, angeln, im Meer baden usw.