allerlei und japanisches Hotel

allerlei und japanisches Hotel

Bevor ich euch von unserem Osterangelausflug nach Norwegen berichte will ich euch ersteinmal auf den neuesten Stand bringen, ist ja nun doch schon wieder ein Weilchen her das ich das letzte Mal etwas geschrieben habe.

Der Winter ging dieses Jahr (zumindest bis jetzt) problemlos in den Fruehling ueber. Nicht wie sonst das er sich immer wieder aufbäumt und es nochmal schneit, nein, es hat irgendwann angefangen zu tauen und das tut es seitdem und nun sind wirklich nur noch ein paar wenige Schneereste da. Wir hatten sogar vor 3 Tagen 20 Grad draussen!!!

Nachdem die Kinder noch einige Male die Skipisten der Gegen unsicher gemacht haben haben sie die Skisaison Ende März bzw. Anfang April mit einem Schulausflug zum Skihang nach Piteå beendet. Bei Thorben war es der 27.3. Seiner Klasse mussten wir Eltern helfen, sie hatten kein Geld um einen Bus zu bezahlen und auch die Liftkarte mussten die Kinder selber zahlen. Und da die Kinder ja irgendwie zum Skihang kommen mussten waren wir Eltern gefragt und so habe ich also um 8.30 Uhr eine Schar Kinder sowie jede Menge Skiausruestung (habe ja schliessliche viel Ladekapazität) in mein Auto geladen und habe sie nach Piteå ins Lindbäckstadion gefahren. Sie hatten so ein Glueck mit dem Wetter, es war herrlich warm, die Sonne schien und so verbrachten sie dort einen tollen Tag bis wir sie 14 Uhr wieder abholten.

Leif Erik hatte den Ausflug am 2. April, aber hier wurde sowohl der Bus als auch die Liftkarte von der Schule bezahlt.

Schneemobilfahren war dieses Jahr wirklich nicht wirklich der Hit, im Prinzip sind wir nu einmal gefahren, nämlich als wir in Harads in der Stuga waren. Das war aber auch schon alles, seitdem stehen sie nur rum. Mal sehen, wenn das nächstes Jahr wieder so wird werden wir sie wohl verkaufen, nur zum Rumstehen sind sie zu schade.

Dann hatte ja Sven mittlerweile auch Geburtstag und da man nicht alle Tage einen runden feiert, gab es von mir ein etwas aussergewöhnliches Geschenk. Einen Wellnesskurzurlaub in einem Hotel in Stockholm. Aber nicht irgendeins, nein, ein japanisches Hotel. Mit japanischem Bad. Und japanischem Essen.

Nachem wir am Morgen noch kurz in der Firma das Nötigste erledigt hatten fuhren wir halb 9 los zum Flughafen. Der Flieger war puenktlich und brachte uns wohlbehalten nach Stockholm. Hier mussten wir nur noch den Mietwagen holen was sich abernicht als so einfach herausstellte, wir wussten ja das man mit dem Bus zu den Verleihstationen fahren musste aber mit welchem? Also ersteinmal an der Information anstehen und rausfinden welchen Bus wir nehmen sollten. Der kam dann auch gerade als wir vor die Tuer traten.

Wir fuhren zum Autoverleih und holten das Auto ab. Meine Guete, so einen grossen Wagen hatte ich ja gar nicht bestellt, einen Volvo X90 Cross Country. Das war natuerlich Luxus pur. Aber soviel Technik. Es gibt nichtmal nen Zuendschluessel, man dreht einfach nur an einem Knopf und dann springt er an. Und er hatte wirklich alles, Tempomat der von selber runterbremst wenn das Auto vor einem langsamer fährt, Rueckfahrkamera, tote Winkelwarnung in den Aussenspiegeln ach alles Mögliche. Und wenn man mal nen grösseren Einkauf getätigt hat und beim Einladen merkt das nicht alles in den Kofferraum passt drueckt man einfach auf einen Knopf und schon werden die Rueckenlehnen automatisch runtergeklappt.

Nachdem wir also herausgefunden hatten wir man den Wagen startet konnte es losgehen. Nach einer Weile kamen wir dann auch wohlbehalten am Hotel Yasuragi an, parkten das Auto und gingen zur Rezeption.

Und hier wurde man sogar von Japanern bedient, das Konzept ist sehr schluessig. Wir bekamen unsere japanischen Mäntel die man den ganzen Tag ueber tragen soll, nahmen uns Badebeleidung und Badeschuhe und enterten ersteinmal unser Zimmer.

Dieses hatte einen schönen Blick aufs Meer wo den ganzen Tag ueber alle möglichen Kreuzfahrtschiffe vorbeifahren, nach Helsinki, Riga, Åland und was weiss ich wohin noch.

Dann gingen wir ersteinmal zur Badeinweisung und setzten diese im Anschluss  gleich in die Tat um und besuchten das japanische Bad. Das war schon mehr als nur gewöhnlich, Trockensauna, Salzdampfsauna, Schlafsauna und Aussensauna, unterschiedlichste Wasserbecken, Kohlensäurebad, Bergsteinbad, Aussenbecken. Dazu viele Ruheliegen. Ja, hier liess es sich aushalten. Wir hielten uns meist in den Aussenbecken auf mit Blick aufs Meer, das Wasser hatte hier 39 Grad.

Nachdem wir uns im warmen Wasser ausreichend entspannt hatten verliessen wir das Bad und stärkten uns ersteinmal mit japanischem Tee und Obst. Dann probierten wir noch die automatischen Schaukelstuehle aus, das war ja nix fuer mich, das war wie Schiff fahren und mir wurde da eher schlecht als das ich das als toll empfand. Auch Sven fand es jetzt nicht sooo toll also zogen wir uns aufs Zimmer zurueck.

19 Uhr hiess es dann Abendbrot essen. Das war schon auch Extraklasse, mit Tischeinweiser und alles eben ein bischen feiner. Wir bekamen eine Karte von der wir je eine Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise wählen konnten. Als Vorspeise wählten wir beide die Yasuragirolle, eine Sushirolle, gefuellt mit Hähnchendumplings, Chilimajonaise, Schnittlauch und Sesam, dazu Gari und Wasabi. Das Ganze war wirklich sehr lecker. Als Hauptgericht gab es fuer Sven Sanchopfeffergebratenen Hirsch mit Artischockenherz und Trueffelcreme, Sauterade primörer, Zitrusteriyaki och fritierten Gruenkohl und ich hatte mich fuer den Ofengebackenen Portabellopilz mit Edamame und Avokadocreme, Stirfry von Fruehlingsgemuese, sojagetrocknete Tomate und tempurafritierten Blumenkohl entschieden. Das war wirklich lecker und mal ganz andere Geschmäcker als man es eben sonst so gewohnt ist.

Und zum Nachtisch gab es fuer mich Ananasdumplings mit Kokossahne und Yuzusirup und Sven wählte die Avokado- und Schokoladenmousse mit Mangocreme och Nusskrisp.

Der nächste Tag. Ich war frueh wieder beizeiten munter und um 7 habe ich erstmal bei den Jungs angerufen und geschaut ob sie auch munter sind.Irgendwann sind wir dann fruehstuecken gegangen. Hier gab es zwar nicht so eine grosse Auswahl wie anderswo aber eben gesundes Essen, Avokado, Sprossen, Körner usw. Etwas merkwuerdig mutete dagegen an das man schon am Morgen Hähnchen Teriaki mit Reis essen kann aber gut, jeder wie er will.

Nach dem Fruehstueck gingen wir zunächst ersteinmal ins Bad. Wieder zog es uns in die warmen Aussenbecken. Das warme Wasser tat einfach zu gut. Danach ruhten wir uns etwas aus, statteten dem kleinen Laden einen Besuch ab und kauften kleine Mitbringsel fuer die Kinder, Esslernstäbchen fuer Thorben da er momentan immer nur mit Stäbchen essen will und eine Glueckskatze fuer Leif Erik.

12 Uhr war es Zeit fuers Mittagessen. Nicht ganz so pompös wie das Abendbrot aber konnte sich trotzdem sehen lassen. Zunächst gab es eine Misosuppe, fuer mich auch mal wieder ein ganz anderer Geschmack. Zum Hauptgang entschied Sven sich fuer einen Sushiteller und ich nahm die langgebackenen Hähnchenoberschenkel mit japanischer Barbequesosse, Sesamcoleslaw mit Koriandersalsa und Wonton, dazu Reis. Geschmeckt hat es wieder vorzueglich und auch das Personal war, wie auch schon gestern, sehr aufmerksam, gut geschult und freundlich. Wir waren rundherum zufrieden.

Nach dem Mittagessen war wieder ausruhen und danach erneut der Besuch im Bad angesagt und 15.15 hatten wir dann noch einen ganz besonderen Termin. Ich hatte fuer uns beide das Fischspa gebucht. Also da wo man die Fuesse reinsteckt und dann knabbern die Fische die tote Haut ab. Die Fische waren so hungrig, wenn man nur den Fuss uebers Wasser gehalten hat sind sie schon fast rausgesprungen um da dran zu kommen. Ich fuer meinen Teil muss sagen, ich werde dies nicht mehr wiederholen. Ich bin einfach zu kitzelig an den Fuessen und besonders wenn die Fische under den Zehen sind das kitzelt schon sehr. Aber es war trotzdem mal ein Erlebnis, wir haben uns noch etwas ueber die Fische lernen können und konnten nun sicher sein, das unsere Fuesse hinterher in gutem Zustand waren, äusserlich zumindestens.

Und um 19 Uhr war es dann auch schon Zeit fuers Abendbrot. Sven wollte nichts riskieren und wählte als Vorspeise wieder die Yasuragirolle während ich die veganen Dumplings probierte. Beides wieder super lecker. Zum Hauptgang entschied sich Sven wieder fuer den Hirsch während ich mich fuer die gebratene Hähnchenbrust mit schwarz gegrilltem Gemsalat und pak choy. Dazu Akihitodressing, fritierten Reisball mit Shizo und Parmesan. Super lecker. Zum Nachtisch war ich Diejenige die sich ans Bewährte hielt und Sven wählte die gebackene Schokoladenpastete mit Passionsfruchtpueree, Misokaramell und Maräng. Eine ausgezeichnete Wahl.

Nach dem Essen gingen wir noch an die Bar. Ich wollte mal einen Sake probieren und Sven entschied sich fuer einen Whisky. Auch der Barmann gab sich grosse Muehe, als ich mich nicht entscheiden konnte welchen Sake ich haben wollte, durfte ich zwei probieren, einen traditionellen und einen der mehr auf meine Wuensche passte und konnte mich dann entscheiden, ich wählte letzteren, einen sehr frischen, zitronigen Sake.

Gegen 21.30 Uhr haben wir dann dem Bad nochmals einen Besuch abgestattet, wir wollten uns das Ganze auch mal im Dunkeln anschauen und ausserdem sollte es ja am nächsten Tag schon wieder nach Hause gehen.

Der nächste und letzte Morgen. Nachdem ich mich vergewissert hatte das die Kinder munter sind konnten auch wir in den Tag starten. Nach dem Fruehstueck packten wir unsere 7 Sachen zusammen und machten uns dann so langsam auf den Weg. Unser Flug nach Luleå sollte erst 16 Uhr gehen und so beschlossen wir, noch ein bisschen im Skärgård herumzufahren, da bekam der Mietwagen wenigstens noch ein bisschen Auslauf und das Wetter war auch toll. Wir fuhren also immer der Nase nach bis es nur noch mit einer Fähre weitergegangen wäre. Dort wendeten wir, fuhren noch auf eine andere Insel und auch dort bis dahin wo es nicht mehr weiterging. Wir genossen die Natur und das schöne Wetter.

Dann machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Ganz schön anstrengend dieser Verkehr wenn man es nicht mehr gewohnt ist. Wir betankten das Mietauto, gaben es ab und fuhren mit dem Transferbus zum Flughafen.Dort ging es zum Gate, wir warteten auf den Flieger welcher puenktlich kam und uns wohlbehalten nach Luleå brachte. Wir hatten diesmal sogar das Glueck das niemand neben uns sass.

In Luleå angekommen holten wir unser Auto vom Parkplatz, löhnten 420 SEK fuer 2,5 Tage parken und fuhren dann auf direktem Wege nach Hause wo uns die Kinder schon freudig empfingen.

Es war ein gelungener Ausflug, das Konzept des Hotels wirklich super, leider lässt es sich wohl nicht ganz bei allen Gästen durchsetzen, gibt es eben trotzdem auch solche die im Restaurant mit dem Handy sitzen, das Essen fuer Instagram fotografieren oder ihren Mantel nicht anhaben (auch das gehört zum Konzept, das alle gleich gekleidet sind). Aber wenn man das Ausblenden kann ist dieses Hotel wirklich ein Ort der Ruhe, die leisen Töne stehen hier im Vordergrund ebenso wie die Entspannung.

Die Osterferien begannen wir dann ersteinmal mit einem Wochenende in der Stuga, der Makler hatte eventuell einen Interessenten und so wollten wir nochmal gruendlich sauber machen. Natuerlich auch vom Alltag entspannen.

Thorben verschlief im Prinzip das ganze Wochenende, er war irgendwie krank, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und eben Muedigkeit.Und wir machten ausser aufräumen und sauber auch nicht viel sondern genossen die Auszeit.

Am Montag bin ich dann mit Thorben erstmal zum Arzt, er hatte so starke Halschmerzen das er nichtmal mehr was essen konnte. Man konnte aber ausser einer Virusinfektion nichts feststellen und so fuhren wir wieder heim. Immerhin, Thorben musste seine erste Blutentnahme ueber sich ergehen lassen, aber zum Glueck nur im Finger.

Ja und am Mittwoch hiess es nur noch die Post abwarten, noch ein paar Pakete zusammenpacken und auf direktem Wege nach Norwegen. Aber von dem Urlaub erzähle ich euch nächstes Mal, muss erstmal noch die Fotos sichten.

Gestern waren wir dann mal wieder in Luelå zum Grosseinkauf. Leif Erik brauchte ein neues Fahrrad, Thorben neue Schläuche fuer seins, alle brauchten auch neue Sommerschuhe und ich noch Pflanzerde um meine aufgezogenen Pflänzchen umzutopfen.

Mit vollem Auto aber um einige Tausend Kronen erleichtert traten wir dann den Heimweg an. Nun kann der Sommer kommen.

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