Inselwochenende auf Junkön September 2019
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Nun ist der Sommer schon wieder vorbei und auch die Tourboote raus in den Skärgården sollten am 15. sSeptember das letzte Mal fuer dieses Jahr fahren.
Also beschlossen wir, das letzte mögliche Wochenende nochmal auf eine Insel zu fahren. Wir entschieden uns diesmal fuer Junkön, die ist erstens nicht so weit weg von Luleå so das man nicht stundenlang erst mit dem Boot fahren muss und ausserdem sind die zwei Huetten etwas luxuriöser da sie ueber Strom und fliessend Wasser verfuegen. Wir haben also eine Woche vorher die Huette gebucht. Normalerweise soll man den Schlussel donnerstags im Touristenbuero abholen, da wir aber Dienstag zu unserem Bootsfuehrerscheinkurs mussten und keine Lust hatten Donnerstag schon wieder nach Luleå zu fahren, holten wir den Schluessel schon Dienstag, was auch kein Problem war.
Freitag den 13. haben wir dann unsere Sachen gepackt, es kam doch ziemlich viel Gepäck zusammen da man ja trotzdem Bettwäsche, Handtuecher, alles an Lebensmitteln usw mitnehmen muss.
Das Boot sollte 17.15 Uhr fahren und puenktlich 16.30 Uhr waren wir am Bootsanleger. Als wir dann das Boot bestiegen und sagten wo wir hinwollten bekamen wir gleich ersteinmal die Mitteilung das man nicht garantieren konnte uns am Sonntag wieder abzuholen da es eine Sturmwarnung gab und man just Junkön womöglich nicht anfahren konnte. Aber wenn dem so wäre sollten wir halt Montag die Stadt anrufen sie wuerden uns dann holen.
Na das klang ja wirklich nach Abenteuer.
Die Fahrt zur Insel verlief dan reibungslos, wir konnten sogar die Sonne beim Untergehen bewundern.
Gegen 18.20 Uhr kamen wir auf der Insel an.
Alles war nass, es hatte wohl tagsueber geregnet aber nun war es von Oben trocken. Wir bezogen unsere Huette, nahmen die Anlage in Augenschein und Leif Erik und ich gingen gleich noch eine erste Runde in den Wald um Pilze zu suchen. Da wir den Korb gut fuellten mussten diese natuerlich noch geputzt werden und so war dieser erste Tag auch schon vorbei. Am Abend stiessen wir noch auf unseren 10. Hochzeitstag an, der am Donnerstag war.
Der nächste Tag erwartete uns mit perfektem Wetter, Sonnenschein, kaum ein Lueftchen, kaum vorstellbar das sich dies in den nächsten 24h so krass verändern sollte. Jetzt konnten wir die ganze Anlage erstmal richtig in Augenschein nehmen.
Wir schrieben uns ins Saunabuch ein, da wir am Abend gerne in die Sauna wollten und machten uns dann nach dem Fruehstueck auf zu einer kleinen Tour auf der Insel. Den Pilzkorb nahmen wir zur Sicherheit mit und auch einen Rucksack mit Bratwurst und Brot falls wir irgendwo eine geeignete Stelle finden wuerden.
Zunächst statteten wir der Windmuehle einen Besuch ab, so etwas wie das Wahrzeichen der Insel.
Danach ging es weiter, erst durchs Dorf und dann in den Wald mit variierendem Bewuchs, mal Nadelwald mal Mischwald, Mal Kahlfläche. Wir beobachteten einen seltenen Dreizehenspecht auf Nachrungssuche und der ein oder andere Pilz wanderte auch in den Korb.
Das Ziel des Ausfluges sollte eine Badebucht mit Sandstrand sein. Wir kamen auch irgendwann ans Wasser, es war auch eine Bucht und es gab auch einen Sandstrand aber trotzdem hatten wir uns das irgendwie anders vorgestellt und dachten daher das wir hier falsch wären.
Wir beschlossen daher, am Strand Richtung Dorf zurueckzulaufen, da wuerden wir dann sicher auf die richtige Bucht stossen.
Taten wir natuerlich nicht denn es war doch die richtige Bucht. Aber das machte nichts, wir setzten unseren Spaziergang am Wasser entlang fort, sammelten Pilze und irgendwann waren wir dann zurueck an der Windmuehle. Von dort gingen wir noch das letzte Stueck zur Huette.
Dort waren unsere Huettennachbarn gerade am Feuer machen und grillen und wir fragten ob wir unser Zeug auch gleich mit drauflegen können. Das war natuerlich kein Problem und so grillten wir Bratwurst und Huehnchenspiesse und liessen sie uns munden.
Während die Jungs sich dann zur Mittagsruhe in die Huette zurueckzogen , blieb ich draussen in der Sonne und putzte die Pilze. Und genoss das schöne Wetter und vor allem die Ruhe, es war einfach nur toll.
Am Nachmittag ging ich mit Sven noch eine Runde spazieren, liessen die letzten 10 Jahre Revue passieren und genossen die Ruhe und Einsamkeit, wirklich toll.
Und dann hiess es schon wieder das Feuer neu zu entfachen um das Abendbrot zu grillen. Diesmal wanderten Steaks und Hähnchenbrust auf den Grillrost und wir liessen es uns schmecken.
20 Uhr war es dann Zeit fuer die Sauna. Wir hatten uns zwar extra direkt nach anderen Leuten eingeschrieben damit die Sauna warm ist aber diese Rechnung ging nicht auf da diese Leute offensichtlich auch keine Lust auf anfeuern hatten und einfach in die andere Sauna gingen. Das konnten wir aber nicht da diese besetzt war und so hiess es ersteinmal Wasser holen, Holz sägen und hacken und dann ordentlich Lunte geben um den Saunaofen irgendwie auf Temperatur zu bringen. Das Problem, man kann die Sauna nur fuer eine Stunde buchen. Wir hatten gerade so heilwegs Saunatemperatur erreicht kamen schon die Nächsten. Wir erklärten ihnen dann das wir erst anheizen mussten und der Ofen im Prinzip noch immer nicht auf voller Temperatur war und zum Glueck entschlossen sich die Beiden, dann eben auf die Sauna zu verzichten. Und so konnten wir unser Saunabad in Ruhe geniessen und zum Schluss dann endlich auch richtig Schwitzen.
Als wir dann wieder zurueck zur Huette gingen lag das Meer fast spiegelglatt vor uns, es ging kaum ein Lueftchen, wir zweifelten immernoch das das Wetter so umschlagen konnte.
Konnte es. So wolkenlos der Himmel am Vorabend noch war so grau war er am nächsten Tag und es regnete…in Strömen. Und es sollte im Prinzip auch den ganzen Tag ueber nicht mehr aufhören, einzig und allein die Intensivität des Regens variierte.
Und so verbrachten wir den Tag in der Huette, verzichteten auf einen erneuten Pilzesuch-Spaziergang und brieten statt dessen ersteinmal die Pilze die wir bisher schon gefunden hatten.
Vieles steht und fällt halt wirklich mit dem Wetter, so toll der gestrige Tag war so langweilig war der heutige da wir nur in der Huette sassen, wir spielten zwar Jazzy und Karten aber das war auch nur eine Zeit lang lustig. Zum Glueck mussten wir ja dann irgendwann auch zusammenpacken und die Huette sauber machen und dann gings am Abend im Regen Richtung Bootsanleger. Noch war etwas Zeit und wir stellten uns ersteinmal unter.
Das Boot war schon von weitem als weisser Punkt erkennbar und es kam auch langsam näher, Sven verfolgte es zusätzlich auch noch auf einer App im Telefon um sicher zu sein das das Boot auch wirklich zu uns kommt.
Irgendwann kam dann einer zu uns der auch mitfahren wollte und vermutlich Kontakt zum Boot hatte und meinte man versuche uns zu holen, es muesse aber, wenn es klappt, alles ganz schnell gehen bevor die nächste Welle das Boot wegdrueckt. Und wenn es nicht klappen wuerde wuerden wir am nächsten Tag zwischen 9 und 10 Uhr geholt.
Naja, zum Bleiben hatte nun eigentlich niemand mehr Lust und so hofften alle das das Manöver gelingen wuerde.
Mit ca. 10 Minuten Verspätung kam dann das Boot, mittlerweile hatte der Regen richtig Gas gegeben und wir standen im strömenden Regen am Bootsanleger, dazu noch der Wind, innerhalb kuerzester Zeit waren die Klamotten durchnässt aber das war egal, Hauptsache wir kommen aufs Boot. Und tatsächlich gelang es der Besatzung, die sagen wir mal Gangway, auf den Anleger zu schieben, wir rannten mehr aufs Boot als das wir gingen und waren froh das alle mitkamen.
Dann fuhren wir los Richtung Luleå, am Anfang glich es mehr einer Achterbahnfahrt aber schon nach kurzer Zeit wurde das Meer ruhiger da wir in den Windschatten anderer Inseln kamen. So kamen wir wohlbehalten wieder in Luleå an im Gegensatz zu anderen wie wir unterwegs erfuhren denn die Urlauber der Insel Brändöskär hatten nicht so viel Glueck, sie mussten noch eine Nacht auf der Insel bleiben.