Roadtrip zur Flatrued und den Moschusochsen 15.07.-19.07.2020
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Unser letzter Roadtrip zum Stekenjokk war zwar noch gar nicht so lange her aber unser Bedürfnis mal wieder rauszukommen war schon wieder groß. Vor allem nach all dem Regen der letzter Zeit. Und nachdem die Vorhersage für das bevorstehende Wochenende gar nicht so schlecht war wurde geplant und gebucht. Und zwar von mir und die Jungs wussten gar nicht wo es hingehen sollte.
Diesmal sollte es schon Mittwoch losgehen, denn so langsam müssen wir den Radius erweitern da wir schon so ziemlich alles in der näheren Umgebung angeschaut haben. Und ein größerer Radius bedeutet mehr Zeit die man benötigt.
Also war der Plan, am Mittwoch ca. 14 Uhr loszufahren.
Und es war wie immer, es ging so ziemlich alles schief bzw. wurde es ein sehr stressiger Vormittag. Sven hatte überdimensional viele Anfragen zu bearbeiten. Dann erwarteten wir noch diverse Lieferungen mit Ware die wir unbedingt noch rausschicken wollten. Aber es kam und kam niemand. Die Post war mal wieder zu spät, normalerweise kommt sie gegen 12 Uhr, heute natürlich erst 13 Uhr und außerdem hatte sie nur 1 statt der 2 erwarteten Lieferungen dabei. Die 3. und 4. Lieferung hatten wir dann schon abgeschrieben und ich wollte gerade den Computer verlassen als doch noch ein LKW vorfuhr. Also schnell noch alles eingepackt und dann hieß es Feierabend, Auto beladen, Umziehen und los. Wir starteten sogar überpünktlich, es war kurz vor 14 Uhr als wir vom Hof rollten.
Am ersten Tag hieß es hauptsächlich Meter machen, einen Großteil der Strecke kannten wir schon und es gab auch nicht wirklich viel zu sehen, außer der tollen Natur natürlich und Rentiere mit Baby und 3 junge Füchse die auf der Straße spielten. Daher legten wir auch nur einen kurzen Stop zum Beine vertreten ein, schließlich sagte Google eine Fahrzeit von 4,5h voraus.
Unterwegs gab es dann auch gleich noch einen Schockmoment als Sven feststellte das unsere Internetseite nicht mehr richtig funktionierte, offensichtlich wirklich ein Fehler denn seit 2 h hatten wir nicht eine einzige Bestellung reinbekommen. Sven hat dann unseren Internetseitenverantwortlichen kontaktiert und tatsächlich, dieser hatte irgendwelche Änderungen vorgenommen welche dazu geführt hatten das die Darstellung nicht mehr richtig funktionierte. Zum Glück war es Sven aufgefallen und wurde nun gleich behoben und als die Seite wieder funktionierte kamen auch gleich wieder Bestellungen rein. Puh, Urlaub gerettet.
Dann gab es zwischen Åsele und Dorotea auch noch unzählige Baustellen. Naja, eigentlich ist das eine Großbaustelle aber immer mal wieder doch durch ein normales Stück unterbrochen. Hier gab es wirklich von allem etwas, aufgefräste Straße mit Steinschlaggefahr, ein Stück mit so richtigen Reifenkillersteinen und sogar eine Ampel mit Verkehrslotse.
Aber wir kamen heil in Dorotea an und trotz einem kurzen Stop im Ica, wir brauchten noch Ketchup, sind wir schon gegen 18 Uhr am Campingplatz, dem Doro Camp Lappland, angekommen.
Das Einchecken ging problemlos und wir nahmen unsere Hütte in Beschlag.
Klein aber fein, mit Kochecke und Badezimmer mit Dusche. Nachdem wir alle Mücken, die sich im Haus befanden erschlagen hatten, ließ es sich hier gut aushalten. Und da wir dieses mal gleich bezogenes Bettzeug mitgenommen haben, bedurfte es gar keines großen Aufwandes sich einzurichten. Nur draußen war es nicht so toll, Muecken und Knott gab es hier im Ueberfluss. Wir liefen zwar eine kleine Runde über den doch ziemlich leeren Campingplatz aber dann ging es gleich zurück zur Hütte damit wir nicht aufgefressen werden.
Hier ließen wir uns dann die mitgebrachten Beefsteaks munden und nachdem Leif Erik nach dem Abendbrot noch Bewegungsdrang verspürte und ich mit ihm noch eine Runde spazieren war, ließen wir den Tag ruhig ausklingen.
Donnerstag 16.07.
Wir hatten ganz gut geschlafen auch wenn die Betten bei jeder Bewegung knarrten. Nachdem wir gefrühstückt und das Haus durchgeputzt hatten machten wir uns kurz nach 9 auf den Weg. Und dieser fing im Prinzip so ziemlich gleich mit einer Baustelle an. Bis Hoting ging es mal über abgefräste Stellen, mal über Absätze, dann kamen wir an eine Stelle wo die Straße immer mal wieder gesperrt wurde damit man in Ruhe arbeiten konnte, die Autos mussten also warten und die Krönung war das wir dann über die frisch verlegten Armierungsstahlgitterplatten fahren mussten und mal wieder über Reifenkillersteine. Aber auch heute überstanden wir und das Auto die Prozedur und die Fahrt konnte weitergehen. Zunächst noch etwas unspektakulär bis Östersund. Natürlich auch hier wieder mit toller Natur und viel Wasser am Wegesrand aber wir hatten noch viel vor heute und konnten nicht ständig anhalten um zu fotografieren.
Wir machten aber irgendwann vor Östersund mal eine Pause auf einem neu angelegten Parkplatz der wirklich auch noch toll am Wasser lag und dann ging die Fahrt weiter Richtung Åre.
Um die Mittagszeit wollten wir irgendwo essen gehen, steuerten schon fast ein Wirtshaus an als Leif Erik im Internet die Berliner Schnitzelstuga 14km voraus entdeckte. Das war ja wie für uns gemacht und so steuerten wir diese an. Seit 13 Jahren von einem Deutschen Ehepaar aus Berlin betrieben liegt sie direkt am Wegesrand an der Straße nach Åre. Hier gibt es allerlei unterschiedliche Schnitzel, Cordon Bleu, Sellerischnitzel, Holsteiner Schnitzel, Hähnchenschnitzel, Ritterschnitzel, Sesamschnitzel und noch einige andere. Sven und Leif Erik entschieden sich fürs echte Wienerschnitzel während ich das Hawaischnitzel bestellte und Thorben ließ sich das Pizzaschnitzel schmecken. Dazu gab es Bratkartoffeln, lecker. Nachdem sich das Haus dann zwischendurch etwas geleert hatte konnten wir sogar kurz mit den Betreibern schwatzen bevor wir uns wieder auf die Straße begaben.
Auch heute ging es nicht ohne an die Firma zu denken. Mir fiel ein das wir vor der Abfahrt vergessen hatten bei einem bestimmten Lieferanten zu bestellen wo wir nur 1x pro Woche bestellen können und das war wichtig da ein Kunde auf die Ware wartete. Also rausgesucht was der Kunde bestellt hat, Telefonnummer des Lieferanten rausgesucht und noch im Schnitzelhaus den Anruf getätigt. Tja, die Firma ist immer mit dabei, so ganz los lässt es einen nie.
Unser nächstes Uebernachtungsziel lag nun schon fast in greifbarer Nähe, nur noch ca. 80km zu fahren bis wir gegen 14 Uhr am Ristafallet Camping ankamen. Meine Güte hier war was los, Menschenmassen, die Autos standen schon den ganzen Zufahrtsweg entlang. Aber wir fuhren vor zur Rezeption, schließlich wollten wir ja auf den Campingplatz und nicht als Tagestouristen nur zum Wasserfall. Ersteinmal einchecken, Hütte in Beschlag nehmen, kurz den Wasserfall inspizieren und dann haben wir uns gegen 15 Uhr nochmal auf Tour begeben, schliesslich gab es hier noch Einiges zu sehen.
Zunächst ging es zum Tännforsen, Schwedens größtem Wasserfall. Unterwegs regnete es sogar, aber gerade als wir am Parkplatz ankamen hörte es auf. Hier gab es mal eine Jugendherberge des STF, diese ist aber heute geschlossen und leider dem Verfall ueberlassen, was wirklich schade ist denn die Gegend ist toll und lädt zum Verweilen ein.
Wir lösten ein Parkticket am Automaten und gingen dann die paar hundert Meter durch den Wald zum Wasserfall.
Wir schauten uns den Wasserfall an, folgten ein paar Pfaden zu unterschiedlichen Aussichtsplätzen von denen man natuerlich auch unterschiedliche Aussichten auf den Wasserfall hatte und als wir dann wieder am Parkplatz waren schien die Sonne so herrlich das wir gleich hier ein Picknick machten.
Dann ging die Fahrt weiter nach Storlien. Ich hatte erst neulich im Internet gelesen das man hier einen riesigen Coop gebaut hatte fuer 1500 Norweger die hier täglich einkaufen kommen, das aber aufgrund Corona diese nun ausbleiben und der riesige Coop jetzt im Prinzip nur für die rund 60 Bewohner des Dorfes da ist. Wir konnten uns das nicht vorstellen und fuhren also dahin um uns selbst davon zu überzeugen. Unterwegs erfreuten wir uns dann wieder an der tollen Natur und den schönen Aussichten.
Als wir dann am Coop ankamen fanden wir tatsächlich einen nahezu ausgestorbenen riessigen Supermarkt vor. Der Parkplatz nahezu leer, ebenso die Geschäfte (ist nicht nur ein Coop sondern auch noch ein paar kleinere Läden wie z.B. Sportringen).
Wir enterten zunächst den Sportladen und machten ein paar Schnäppchen bevor wir dann in den Coop gingen. Gleich am Eingang prall gefüllte Regale, Großpackungen und sehr guenstige Sonderangebote. Als wir dann aber mehr zu den Frischeabteilungen wie Backwaren, Obst und Gemüse sowie Kuehlwaren kamen gab es nur gähnende Leere. Und ein Hinweisschild das aufgrund der norwegischen Grenzschliessungen sich etwas weniger Frischware in den Regalen befinde. Weniger??? Naja, wenn man total leer als weniger ansieht okay.
Nachdem dann doch ein paar Kleinigkeiten in unserem Wagen gelandet sind traten wir die Rueckreise zum Campingplatz an. Aber nicht ohne noch einen Abstecher zum nächsten Wasserfall, dem Handölfall zu machen.
Hier waren wir ganz alleine, stellten das Auto ab und liefen ein paar Hundert Meter zum Wasserfall. Hier konnte man sogar einen Blick durch eine Glaskuppel in ein Wasserkraftwerk werfen. Wir gingen über die Hängebrücke, machten ein paar Fotos, kletterten etwas auf den Steinen herum und dann ging es zurück zum Auto. Schliesslich war der Tag nun doch schon recht weit fortgeschritten, wir waren geschafft und der Rueckweg wuerde auch noch etwas dauern.
Gegen 19.30 kamen wir wieder am Ristafallet an, Zeit fürs Abendbrot. Wir schoben die Focaccia in den Ofen der Gemeinschaftsküche und ließen sie uns dann schmecken. Nach dem Abendbrot bin ich mit Leif Erik noch ein Stück am Fluss entlang auf dem St. Olofsweg spazieren gegangen, es ist einfach so beruhigend von dem Rauschen des Wassers begleitet zu werden.
Als wir wieder zurueck waren von unserem Spaziergang machten die Kinder noch die Schaukeln des Campingplatzes unsicher während wir einfach nur die Auszeit und das tolle Wetter genossen. Schade das man immer nur so wenig Zeit fuer solche Ausfluege hat, hier könnte man es durchaus auch länger aushalten. Vor allem wenn man ein eigenes Wohnmobil hat.
Fuer dieses Mal aber hatten wir nur diese eine Uebernachtung denn schon morgen warteten wieder neue Abenteuer und wieder ein neues Uebernachtungsdomizil auf uns.
Freitag, 17.07.
Heute haben wir es tatsächlich mal verschlafen. Naja, wobei, wir haben ja keinen Zeitdruck aber um 9 erst aufzuwachen, ich weiß nicht wann uns und vor allem mir dies das letzte Mal passiert ist.
Wir frühstückten, aufgrund des Platzmangels auf der Miniterasse funktionierten wir kurzerhand das Auto als Sitzmöglichkeit um,
packten unsere Sachen, versetzten die Hütte wieder in den gleichen Zustand wie sie bei unserer Ankunft war und dann brachen wir auf, nachdem noch ein letztes Foto von der Terasse der Rezeption auf den Fluss gemacht wurde.
Heute sollte uns der Weg über Schwedens höchste offizielle Straße führen, die Flatrued. Aber natürlich mussten wir ersteinmal dort hin kommen.
Die Fahrt ging zunächst am Storsjö entlang mit teilweise wirklich tollen Aussichten über diesen See der seinen Namen wirklich verdient hatte.
Irgendwann bogen wir dann auf einen Weg ab der zum Einen unbefestigt war und zum Anderen ziemlich einsam durch den Wald führte. Hier hatte man wirklich das Gefühl ein Teil der Natur zu sein.
Hin und wieder tauchten so kleine altertümliche Gehöfte auf, wirklich ein malerischer Anblick.
Nach ca. 40km kamen wir dann wieder auf eine asphaltierte Straße der wir folgten. Hin und wieder tauchten am Horizont mal ein paar Berge auf, wenn die Sicht mal nicht vom Wald verdeckt war. Und auch so war die Natur wieder toll, aber nicht ganz so atemberaubend wie hier bei uns im Norden. Die Berge sind einfach viel weiter weg und durch all den Wald sah man oftmals nicht viel.
Um die Mittagszeit fanden wir den nahezu perfekten Rastplatz. Bänke und Tisch auf einer kleinen Anhöhe mit fantastischem Blick auf die Berge in der Ferne. Einziges Minus waren die unzähligen Knott. Aber wir trotzten ihnen und nahmen unser Mittagessen zu uns bevor wir die Fahrt fortsetzten.
Irgendwann kamen wir dann in Ljungdalen an wo die Flatrued begann. Hm, das hatte ich mir aber trotzdem irgendwie anders erwartet, mehr und spektakulärere Berge zum Beispiel, immerhin sollte man hier den Helags sehen können.
Der Anfang der Straße war ersteinmal haarsträubend, unbefestigt, aber das wussten wir, aber eben auch steil, schmal und mit jeder Menge Gegenverkehr. Erst als man schon ein ganzes Stück gefahren war kam man endlich über die Baumgrenze und hier hatte man dann endlich etwas das Gefühl in den Bergen zu sein. Man hatte letztendlich auch einen Ausblick auf den Helags und andere Berge aber irgendwie hatte ich mir das trotzdem anders vorgestellt,, dachte man kommt den Bergen näher. Aber wir sahen zumindest einen Goldregenpfeifer, ein paar Rentiere mit Kalb und auf dem höchsten Punkt hielten wir dann nochmal an, so wie alle anderen auch (mit anderen Worten, man ist hier keinesfalls alleine), um ein paar Fotos zu machen.
Dann setzten wir unsere Fahrt fort, diesmal den Berg wieder runter nach Funäsdalen und weiter zu unserer Unterkunft des heutigen Tages, der Anlage Tännäskröket. Im Prinzip eine Wintersportanlage aber man kann natürlich auch im Sommer hier Quartier finden. Ich hatte eine Ferienwohnung gebucht. Diese war grösser als gedacht, wir waren zufrieden. Eigentlich wollten sich meine Männer heute eine Pizza gönnen, allerdings war die nächstgelegene Pizzeria 20km entfernt, darauf hatten wir nun wirklich keine Lust. Und als wir im super mini Einkaufsladen im Ort nicht einmal Hackfleisch bekamen, begnügten wir uns mit Pulverkartoffelbrei, Dosenbohnen und Rührei und Sven ließ sich Dosenravioli schmecken.
Aber bevor wir dieses Essen zubereiteten machte ich mich mit Thorben nochmal auf den Weg auf einen Spaziergang. Es sollte hier einen 2,5km langen Weg mit Spiel, Spaß und Fragesport für Kinder geben und den wollten wir gehen. Nunja, die versprochenen Hindernisse waren jeweils 2x Reifen wie beim Militär und Seile zum drueberbalancieren. Der Fragesport bestand aus 5 Fragen die man beantworten musste (es gab da so einen Zettel wo man die richtige Antwort ankreuzen konnte). Ehrlich gesagt, wir hatten uns da was anderes vorgestellt aber wir gingen den ganzen Weg und das trotz Regen.
Nach dem Abendbrot dann wollten Leif Erik und ich noch einen Spaziergang machen, die Dame an der Rezeption meinte, wenn wir noch einen Spaziergang unternehmen wollten könnten wir zum Gipfel gehen, dort hätte man eine wunderbare Aussicht. Und das wollten wir nun tun. Also ehrlich, was die Dame als Spaziergang bezeichnete…. Es ging nicht etwa in Serpentinen hoch, nein, geradewegs steil den Abfahrtshang hoch, was für eine Mördersteigung. Ich hätte jeder Dampflok Konkurrenz machen können. Mal von den Millionen Knott die uns begleiteten ganz abgesehen. Ein entspannter Spaziergang sieht wirklich anders aus.
Aber Aufgeben war auch keine Lösung und irgendwann kamen wir doch tatsächlich oben an und die Aussicht war wie versprochen einfach nur toll und wäre vermutlich noch besser gewesen wenn nicht überall die Regenwolken die Berge verdeckt hätten.
Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten, gingen wir wieder herunter, auch kein Zuckerschlecken für die Knie aber wir kamen heil unten an und hatten doch mal etwas Mutter-Sohn-Zeit.
Aber nun war der Bewegungsdrang für heute befriedigt und wir ließen den Tag in Ruhe ausklingen.
Samstag 18.07.
Halb 9 klingelte der Wecker und erinnerte uns daran das wir heute einen Termin hatten. Der Besuch des Moschusochsenzentrums stand an. Um 11 sollte es losgehen und wir mussten ja wieder zusammenpacken und die Wohnung sauber hinterlassen und auch noch zum Treffpunkt fahren.
Wir waren trotzdem schon kurz vor halb 11 dort, aber das war ja kein Problem, lieber zu zeitig als zu spät. Es kamen dann nach und nach noch andere Leute, zumeist Familien mit Kindern hinzu und 11 Uhr war es dann an der Zeit. Unser Guide erklärte uns kurz was zu diesem Zentrum und dann fuhren wir in Kolonne, wegen Corona jeder in seinem eigenen Auto, zum Gehege welches gut versteckt und nicht ausgeschildert im Wald lag. Man wollte einfach nicht das Hinz und Kunz dorthin finden und die Tiere stören.
Nachdem wir noch etwas mehr über die Tiere und das Zentrum erfuhren, zum Beispiel das es derzeit 14 Tiere in der wildlebenden Herde in Schweden gibt und das Besucherzentrum vor allem den Zweck erfüllt das man die wildlebenden Tiere ungestört lässt damit sich der Stamm vergrößert und die Besucher eben statt dessen in das Gehege führt. Da der Moschusochse nämlich nicht als schwedisches Tier zählt weil er noch nicht 200 Jahre hier gelebt hat (das er von Tausenden von Jahren hier schonmal nachweislich ansässig war zählt nicht), ist zu lange her darf das Zentrum die Jungtiere nicht auswildern. Und so sieht man eben zu das in freier Wildbahn so viele Kälber wie möglich geboren werden indem eben die Tiere dort in Ruhe gelassen werden. Das Zentrum selber hat derzeit 2 Bullen, 2 Kühe, zwei Kälber und zwei Jugendliche. Die Jugendlichen werden eigentlich jedes Jahr abgegeben wenn die neuen Kälber geboren werden aber dieses Jahr waren sie noch da, auch virusbedingt.
Dann ging es also rein ins Gehege auf eine Plattform und unten versuchte die Pflegerin, die Tiere anzulocken. Zunächst geschah gar nichts aber irgendwann tauchte dann doch das erste Weibchen auf. Und nur kurze Zeit später kam auch das zweite Weibchen und die zwei Kälber samt ein Jugendlicher und ganz zum Schluss tauchte sogar noch ein Bulle auf. Wir konnten in Ruhe Fotos machen, Fragen stellen und die Tiere beobachten.
Dann ging es noch weiter zum sogenannten Informationszentrum, einer kleinen Hütte wo man nochmal ein paar Fakten nachlesen konnte, Souvenirs kaufen konnte und noch die letzten Fragen loswerden konnte. Thorben wollte unbedingt einen Plueschmoschusochsen haben, den wir dann auf Rambo tauften. Eine wirklich interessante und kurzweilige Tour. Nun war die Tour aber zu Ende und wir sind noch auf den Aussichtsturm gestiegen wo man einen wundervollen Blick über das Gebiet hatte wo der wilde Moschusochsenstamm lebt.
Danach hieß es für uns auf Richtung Sundsvall wo wir für diese letzte Nacht Quartier beziehen wollten. Zunächst tauchten hin und wieder mal ein paar Berge auf, z.B. der Sonfjäll und der Vemdalskalet.
Aber alsbald wurde die Landschaft immer flacher und mehr bewaldet so das man eigentlich nicht mehr viel sah und es eher langweilig war. Einziger Höhepunkt der Fahrt war dann unser Rastplatz für die Mittagspause, absolut neu angelegt mit tollem Ausblick.
Aber nach dieser Pause passierte nichts Spektakuläres mehr, auch das Gefühl, einsam in der weiten Natur zu sein kam hier aufgrund des Verkehrs nicht auf. Und so waren wir froh als wir kurz nach 16 Uhr endlich am Hotel, einem Boot ankamen.
Wir bezogen unsere Zimmer mit tollem Blick uebers Wasser und endlich mussten wir mal nicht das Bettzeug mitschleppen und/oder Betten beziehen, nein, hier waren die Betten schon bezogen. Wir ruhten uns etwas aus aber nicht lange, wir wollten gleich dem Lidl, der nur 750 Meter entfernt war, noch einen Besuch abstatten. Eigentlich war ja der Gedanke, gleich heute einzukaufen damit wir morgen nicht nochmal unterwegs in Skellefteå oder Örnsköldsvik anhalten müssen, allerdings waren es 24 Grad und das Auto stand in der Sonne, so das wir keine Kuehlware kaufen konnten. Wir beschlossen aber, gleich morgen früh nochmal hinzufahren und dann eben ohne Unterbrechung nach Hause.
Nach dem Lidl-Besuch sind wir dann in die Stadt gegangen, die Kinder wollten gerne asiatisch essen gehen. Gesagt getan und da das Restaurant ca. 1km entfernt war bekamen wir zumindest noch ein klein wenig Bewegung und sahen noch was von der Stadt. Was auffiel, hier schien Corona keine Rolle zu spielen, die Gaststätten rammelvoll, Abstand halten gab es nicht und auch generell waren super viele Menschen unterwegs.
Zurück im Hotel habe ich mich dann noch draußen hingesetzt um den Bericht zu schreiben, habe mir ja extra eine Surfplatte zugelegt damit ich die Berichte nicht immer von Hand schreiben muss.
Sonntag, 19.07.
Wir haben ganz gut geschlafen, das waren die besten Betten des ganzen Trips. Das Fruehstueck dagegen….naja. Es stand zwar ein Schild das man aufgrund Corona und um Gedränge zu vermeiden das Angebot auf dem Fruehstuecksbuffet reduziert hätte aber erstens gab es trotzdem Gedränge, das hat ja mit der Auswahl nichts zu tun sondern mit dem Platz und zweitens hatte man es einfach zu sehr ausgeduennt. 1 Sorte Käse, 1 Sorte Wurst. Tomate, Gurke, Butter und Brötchen. Etwas Muesli. Samt noch ein paar Backwaren aus der Grosspackung. Das wars. Ich meine, klar, satt wurde man trotzdem aber mit Hotelfruehstueck hat das nichts zu tun.
Aber egal, nachdem wir gefrühstückt und ausgecheckt hatten ging es ersteinmal zum Lidl. Kurze Zeit später verließen wir Selbigen wieder mit einem prall gefüllten Einkaufswagen. Alles ins Auto verstaut, noch schnell tanken gefahren und dann konnten wir die Heimreise antreten. Diese verlief dann erwartungsgemäß eher langweilig, auf der E4 gibt es nun wirklich nichts zu sehen, vor allem wenn man sie schon so oft gefahren ist. Nach ungefähr der Hälfte der Strecke legten wir eine kurze Mittagspause ein bevor wir dann in einem Zug durchgefahren sind. Punkt 16 Uhr waren wir zu Hause. Nachdem wir das Auto ausgeladen hatten hieß es dann auch gleich noch ein paar Stunden arbeiten damit wir dann am Montag möglichst alle Bestellungen rausschicken konnten.
Es war wiedermal ein schöner Ausflug aber leider hielt die schöne Zeit nur so lange an bis wir wieder zu Hause ueber die Schwelle traten und die Firma uns wieder hatte.