Roadtrip nach Åre Midsommar 2021
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Auch dieses Jahr fiel uns, wie immer, die Decke auf den Kopf und wir wollten mal wieder raus. Ich hatte mir mal wieder was ueberlegt und meine Jungs mussten mit.
Da ja dieses Jahr viele Feiertage auf einen Samstag fielen war Midsommar im Prinzip die einzige Möglichkeit fuer ein verlängertes Wochenende. Und so ging es am Mittwoch nach Arbeit los, da wir alle 4 gut zusammengearbeitet haben war dies schon gegen 14.30 Uhr. Das Wetter war absolut in Ordnung und so fuhren wir gen Sueden.
Ich hatte eine Huette auf einem Campingplatz in Vännäs bei Umeå gebucht. Den ersten Stop machten wir allerdings mal wieder im Lidl in Skellefteå. Bisl was zum Abendbrot kaufen. Leider sind wir zwei Minuten zu spät wieder auf die E4 gefahren und gerieten gleich erstmal in einen Stau.
Ein Schwerlasttransport bestehend aus mehrereren LKW und genausovielen Begleitfahrzeugen musste mitten am Tag mitten durch die Stadt. Da musste immer jede Bruecke gesperrt werden da schon ein LKW die Traglast der Bruecke herausforderte. Auch in Kreisverkehren ging es nur im Schrittempo voran. Wir waren heilfroh als der Convoi dann schliesslich die E4 in Richtung Landesinnere verliess.
Aber auch wir folgten der E4 nicht mehr so ewig weit, das Navi bzw. heutzutage Google fuehrte uns heute mal ueber ein paar Nebenstrassen. Das war mal was Anderes auch wenn es hier nicht ganz so zuegig voran ging, die Strassen waren, sagen wir mal, nicht von allerbester Guete aber wir hatten ja Zeit. Und so fuehrte uns die Strecke durch viele kleine Dörfer bis wir schliesslich irgendwann in Vännäs ankamen. Der Campingplatz war leicht gefunden und direkt nach dem Bezug der Huette mussten wir ersteinmal das Freibad in Beschlag nehmen. Dessen Benutzung war fuer Campingplatzgäste gratis, das konnten wir uns nicht entgehen lassen, zumal die Becken aufgewärmt waren. Natuerlich nicht auf Badewannentemperatur aber trotzdem ganz okej. Und so war sogar ich baden.
Das Bad machte 19 Uhr zu und so war es dann fuer uns an der Zeit zurueck zur Huette zu gehen, uns erstmal einzurichten und Abendbrot zu essen.
Danach gingen wir noch eine Runde ueber den Platz, dieser war klein und ueberschaulich, am Waldrand gelegen mit 2 kleinen Seen. Eigentlch ganz idyllisch nur diese tolle Lage ist eben auch leider wie ein Magnet fuer die blutsaugenden Insekten und so hielt man es draussen gar nicht aus so das wir den restlichen Abend in der Huette zubrachten.
Am nächsten Tag wurden wir vom Wecker geweckt. Denn bevor unsere Reise weiter Richtung Åre ging, stand noch ein Abenteuer auf dem Program: Wildwasserrafting. Den Weg zum Treffpunkt waren wir am Vortag schon zufällig gefahren und wussten das es 20 Minuten dauern wuerde bis wir beim Eisbauern eintreffen wuerden.
Und die Huette musste ja auch wieder ausgeräumt und sauber gamacht werden, was natuerlich ich uebernahm während die Männer das schöne Wetter genossen und ueber Superhelden fachsimpelten.
Puenktlich kamen wir dort an und halfen erstmal beim Vorbereiten des Bootes mit. Dann hiess es, sich die Neoprenanzuege anzulegen, Schwimmweste an, Helm auf den Kopf, kurze Einweisung und dann ging es los.
Erstmal das Schlauchboot nen steilen Hang runterschleppen, da kamen wir ganz schön ins Schwitzen. Aber als wir dann mit den Beinen im Wasser standen waren wir auch ganz schnell wieder abgekuehlt, das Wasser des Vindelälv hatte nicht wirklich Badetemperatur. Wir erklommen das Schlauchboot und los ging die Fahrt. Erst ein Stueck in ruhigem Wasser, wir trieben eher dahin und genossen die Aussicht und das schöne Wetter, dann kam die erste Stromschnelle, ueber 2km lang. Welch ein Spass, und ordentlich nass wurde man auch. Und hier hiess auch paddeln was das Zeug hielt, zumindest war die Ansage unseres Guides.
Als wir dann wieder in ruhigeres Wasser kamen meinte dieser dann, wer mag könne jetzt mal reinhuepfen in den Fluss. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen und so nahmen wir jeder (ja auch ich) nacheinander ein Bad im eiskalten Fluss. Wir trieben dann noch eine Weile dahin, erfuhren das Eine oder Andere ueber die Natur der Gegend, bis wir die zweite Stromschnelle erreichten. Diese war etwas kuerzer, hatte aber etwas grössere Wellen und man wurde immer wieder mal durchs aufspritzende Wasser abgekuehlt.
Danach trieben wir wieder in ruhigem Wasser bis zur Ausstiegsstelle. Hier konnten wir nochmal baden gehen bevor wir das Boot zum bereitstehenden Auto schleppten welches uns dann wieder zurueck zum Eisbauern brachte. Hier pellten wir uns aus unseren Anzuegen und dann gab es noch ein leckeres Eis fuer jeden, ich hatte ja nicht ganz ohne Grund die Eistour gebucht. Und die Aussicht war auch nicht schlecht.
Und dann war es Zeit zum Aufbrechen Richtung Åre wo das Hotel auf uns wartete. Urspruenglich war der Plan, in der Berliner Schnitzelstuga einzukehren und dort Abendbrot zu essen. Allerdings stellten wir am Vortag fest das diese nur bis 18 Uhr offen hatte und beschlossen, statt dessen zum Burger King zu fahren und die Schnitzelstuga auf den Rueckweg zu verschieben da wir befuerchteten, das wir es gar nicht bis 18 Uhr schaffen wuerden.
Wir waren noch gar nicht weit gekommen da schlug es mich plötzlich, hatte denn die Schnitzelstuga am Wochenende ueberhaupt auf? Ein kurzer Blick ins Internet bestätigte meinen Verdacht, hatte sie nicht. Also mussten wir es doch heute schaffen. Kurz durchgerechnet, wenn alles klappt muessten wir gegen 17 Uhr da sein. Nun hiess es Gas geben, wir flogen dahin, Geschwindigkeitsbegrenzungen konnten wir nicht beachten, schliesslich war es sozusagen ein Notfall. Natuerlich gab es so auch keine Pausen oder Fotostops. Aber wir kamen gut voran und schon gegen 16.30 Uhr fuhren wir an der Schnitzelstuga vor. Geschafft.
Wir liessen uns jeder ein Schnitzel mit Bratkartoffeln schmecken, redeten ein bisschen mit den Eigentuemern (die uns dann gleich mal eröffneten das sie in 2-3 Jahren in Rente gehen wollen, also muessen wir schauen das wir die nächsten Jahre immer mal nen Weg dort vorbeihaben). Nachdem wir uns dann noch mit Elch- und Hirschsalami versorgt hatten und es gerade anfing zu regnen setzten wir unsere Fahrt nach Åre fort.
Ich hatte am Vortag eine email vom Hotel bekommen, das man alles vorbuchen muss, Fruehstueck, Bad, Fitnessstudio. Das passte mir ja eigentlich gar nicht so richtig das man sich zeitlich so festlegen musste aber naja so waren nunmal die Coronaregeln immerhin konnte man ja froh sein das z.B. das Bad ueberhaupt geöffnet hatte.
Gegen 18.30 Uhr kamen wir im Hotel an und ich buchte gleich noch 1h Bad 20Uhr, schliesslich war es ja inklusive.
Und so bezogen wir unser Zimmer mit Aussicht auf den Berg,
richteten uns ein und gingen dann erstmal Baden. Das Bad ueberraschte uns wirklich. Fuer ein Bad in einem Hotel war es wirklich recht gross, mit mehreren Becken und die meisten wirklich warm. Selbst die Whirlpools konnte man benutzen (aber immer nur eine Gesellschaft gleichzeitig) und dank der Vorbuchregel waren so wenige im Bad so das man immer einen Platz fand. 21 Uhr schloss das Bad und fuer uns war es Zeit uns aufs Zimmer zurueckzuziehen.
Der nächste Tag, Freitag, Midsommar. Fuer heute war eigentlich geplant, mit dem Lift auf die Åreskutan zu fahren, dort dann auf den Gipfel zu wandern und in Schwedens höchst gelegendsten Waffelstuga eine leckere Waffel zu geniessen. Leider hatte das Wetter andere Pläne. Als der Wecker klingelte, hingen die Berge in dicken Wolken und es regnete. Na super. Und es war keine Besserung in Sicht, zumindest nicht vor dem Abend und da fuhren die Lifte nicht mehr. Also gingen wir nach dem Fruehstueck ersteinmal eine Runde um die Umgebung zu erkunden. Wir waren kurz am Strand, aber es war zu kalt, nur 13 grad, um hier länger zu verweilen.
Dann gingen wir noch in den ICA, schliesslich war Freitag und auch der Godislördag (Suessigkeitensamstag) stand ja bevor.
Nachdem wir unseren Einkauf aufs Zimmer gebracht hatten wollten wir natuerlich den Tag nicht nur auf dem Zimmer rumhängen. Und so nahmen wir das Auto und fuhren ersteinmal zum Tännforsen. Gemäss der Schnitzelstugabesitzerin sei dort momentan besonders viel Wasser. Naja, ich fand das gar nicht, Sven schon.
Wir verweilten allerdings nicht lange, kannten es ja noch von letztem Jahr. Trotzdem genossen wir die gemeinsame Zeit, machten ein paar Fotos und fuhren dann weiter. Der Plan war, eine Runde zu fahren. Die Strasse fuehrte nach Norwegen, geht dann ein paar wenige Kilometer durch Norwegen und dann zurueck nach Schweden wo man zurueck nach Åre fahren kann. Diese Runde wurde uns letztes Jahr empfohlen, man meinte da, man könne die paar Kilometer fahren, die Kontrollen kämen erst, wenn man weiter rein nach Norwegen fährt.
Wir fuhren also durch eine fantastische Natur.
Ueberall standen Schilder uns wiesen auf Steinbogenbruecken hin, bei einem dieser Schilder hielten wir an und wollten uns mal anschauen was da ueberhaupt gemeint ist. Und tatsächlich, neben der Strasse verlief ein alter, teilweise zugewachsener Transportweg und diese fuehrte ueber unzählige alte Steinbruecken die man mit etwas Suchen auch entdecken konnte.
Irgendwann kamen wir dann nach Norwegen. Leider stand die Kontrolle eben genau an der Stelle wo wir hätten wieder Richtung Schweden abbiegen muessen. Man fragte uns nach einem Coronacertifikat oder einer Arbeitsbestätigung was wir natuerlich beides nicht hatten. Wir erklärten wo wir hinwollten, aber man machte da keine Ausnahme, wir mussten wieder umkehren. Was aber jetzt nicht sooo schlimm war, erstens hatten wir irgendwie damit gerechnet und zweitens konnten wir nun die Natur nochmal geniessen.
Zurueck in Åre gingen wir in etwas was man Pizzeria nannte. Naja, das Essen war nicht wirklich gut, mal davon abgesehen das keiner von uns ueberhaupt Lust auf Pizza hatte, war das Essen einfach nur minderwertig. Aber gut was hatten wir denn eigentlich erwartet.
Danach gings erstmal ins Hotelzimmer und fuer 18 Uhr hatten wir das Fitnesstudio gebucht. Das war ja perfekt um gleich mal einen Teil der Kalorien des Mittagessen wieder loszuwerden. Nach dem Training hatten wir dann nochmal eine Stunde Bad gebucht, der perfekte Abschluss fuer diesen Tag.
Samstag, Midsommardagen. Fuer heute stand wieder Action auf dem Program, gut also das das Wetter sich nun wieder von der netten Seite zeigte.
Aber zunächst ging es nach dem Fruehstueck erst noch einmal ins Bad, da die Aktivität erst fuer 12.40 Uhr gebucht war. Noch vor dem Baden hatten wir ausgecheckt. Das Auto liessen wir allerdings auf dem Hotelparkplatz zurueck und gingen zu Fuss zum Treffpunkt am Fusse des VM:6 Lifts. Hier wurden wir schon erwartet und mit einem Mountainkart ausgestattet samt etwas Schutzausruestung.
Nach einer Weile kamen dann auch die anderen 3 die an der Tour teilnehmen sollten und nach einer kurzen Einweisung ging es los zum Lift. Hier musste jeder sein Kart auf den Lift heben, sich daneben setzen und los ging die Fahrt hoch auf den Berg.
Oben angekommen half uns der Guide beim abladen.Und dann ging es zum aufwärmen und probieren ersteinmal ein Stueck den Berg hinunter, und zwar zum nächsten Lift der uns noch weiter nach oben bringen sollte. Hier habe ich mir beim Kart auf den Lift laden Selbiges ins Gesicht gehauen und stellte dann beim Lift fahren fest das ich irgendwie im Gesicht blutete, wo genau konnte ich gar nicht feststellen. Oben angekommen nahm Sven erstmal den Jack in Augenschein. Aber es hatte nun aufgehört zu bluten, ich bekam vom Guide ein Wundreinigungstuch damit ich mir mal dasGesicht sauber machen konnte, noch schnell ein paar Fotos gemacht und dann ging es los.
Das war wirklich lustig und ging auch recht fix, wenn man sich traute. Wir blieben immer recht dicht hinter dem Guide aber zwei der drei anderen waren etwas vorsichtig und so mussten wir immer wieder auf sie warten. Was jetzt auch nicht sooo schlimm war, schliesslich war das Wetter toll und die Aussicht ebenso.
Auf jeden Fall hatten wir alle 4 viel Spass, wir haben keinen Fahrradfahrer umgefahren, die ja hier zu Hauf den Berg runterfahren, auch die Fussgänger haben wir unversehrt gelassen, ein voller Erfolg also.
Nachdem wir wieder zurueck bei der Talstation waren gaben wir die Karts zurueck, liefen wieder zum Auto und machten uns auf den Weg. Wir wollten noch ein paar Stunden fahren und in Strömsund auf dem Campingplatz uebernachten damit es dann am Sonntag nicht mehr ganz so weit ist.
Da wir ja nun Donnerstag doch nicht beim Burger King waren stand dies fuer heute auf dem Program. Und da hatten wir sogar mal riessen Glueck, ganz ungeplant. Wir fuhren nach Östersund, gingen in den Laden rein, bestellten unser Essen. Kaum das wir Selbiges bekommen hatten machten die plötzlich das Licht aus und schlossen die Tueren zu (wir sassen draussen bei dem tollen Wetter). Ein Blick ins Internet verriet das man ausgerechnet heute schon 16 Uhr zu machte, ein Blick auf den Bestellzettel offenbarte das wir unsere Bestellung nur 6 Minuten vor 16 Uhr abgegeben hatten. Glueck gehabt.
Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es also weiter nach Strömsund auf den Campingplatz wo wir gegen 17.30 Uhr ankamen. Auch hier gab es ein aufgeheiztes Schwimmbad was man gratis benuzten konnte, leider machte dies aber schon 18 Uhr zu so das dies fuer uns heute mal keine Option war. Statt dessen spielten wir abends noch eine Runde Minigolf und entspannten noch auf der Terasse, bis uns die Muecken versuchten bei lebendigem Leibe zu verspeisen. Diese Plagegeister können einem echt den Sommer vermiessen und dieses Jahr gibt es extra viele davon.
Am Sonntag stand dann nur noch die Heimfahrt an, 5,5 h gemäss Routenplaner. Nachdem es in der Nacht geregnet hatte war es heute wieder sonnig aber recht frisch, nur 14 Grad, das war aber ja nicht so schlimm da meine Klimaanlage im Auto nicht funktioniert. Der Gedanke war, unterwegs irgendwo Mittag zu essen. Die erste Gelegenheit dachten wir wuerde sich in Lycksele ergeben aber ehe wir uns versahen waren wir schon durch die Stadt durch ohne auch nur ansatzweise eine ansprechende Futterstelle zu finden. Auch im weiteren Verlauf bot sich keine Gelegenheit mehr und so kehrten wir schliesslich in Piteå in unserer Lieblingspizzaria ein. Diese scheint aber mittlerweile den Besitzer gewechselt zu haben, 3 von 4 bestellten Essen waren nicht mehr so wie wir das kannten. Das war schade. Wir wurden satt aber waren trotzdem irgendwie enttäuscht. Hier werden wir wohl nicht mehr hingehen.
Gegen 15 Uhr fuhren wir dann wieder zu Hause vor, räumten noch das Auto aus und gleich alles weg, tranken einen Cappuchino auf der Terasse und danach ging es an den Computer arbeiten bis Abends. Wie immer, es waren ein paar schöne Tage aber die Realität holt einen schneller ein als einem lieb ist.