Spa-Wochenende in Lycksele

Spa-Wochenende in Lycksele

Freitag, 3. März

Eigentlich, gaaaanz eigentlich wollten wir ja heute gar nicht arbeiten. Aber wie das immer so ist…. Da ist gestern mal wieder eine Lieferung nicht gekommen aus der wir noch hätten Zeug verschicken muessen. Also musste ich dann heute frueh, nachdem ich Thorben zum Bus gefahren hatte (er spielt am Wochenende in Gällivare um die Distriktsmeisterschaft und da fahren sie von Luleå aus mit dem Mannschaftsbus hin), noch bei DHL vorbei und die Pakete holen. Und dann mussten wir auch unsere Route umplanen denn wir mussten das Paket an den Kunden auch zu DHL schaffen und da war das nächste Terminal in suedlicher Richtung in Skellefteå.

Kurz vor 12 Uhr sind wir zu Hause losgefahren und wie gesagt so ging es ersteinmal nach Skellefteå zum DHL. Danach weiter nach Lycksele. Gegen 15.30 Uhr sind wir im Hotel angekommen, unterwegs haben wir online Thorbens erstes Spiel des Wochenendes verfolgt welches sie gewonnen haben. Ansonsten war die Fahrt ziemlich langweilig, dadurch das alles mit Schnee bedeckt ist sieht irgendwie alles gleich aus, man sieht keine Seen, nur Bäume, Weiss und ab und an mal paar Häuser.

Wir waren ja etwas skeptisch bezueglich des Hotels da wir ja hier schonmal eher negative Erfahrungen gemacht hatten aber ich muss sagen wir waren positiv ueberrascht. Das Personal super freundlich, das ist man ja hier oben schon gar nicht mehr gewohnt. Das Zimmer super, gross, renoviert, sauber.

Wir hatten ja das Spapaket gebucht, welches neben dem Eintritt in das 2022 neu eröffnete Spa auch Fruehstueck und 3-Gänge Abendessen beinhaltete. Das Ganze kam 2790 SEK pro Nacht fuer uns zwei, klingt erstmal teuer aber ich hatte mir auch andere Spahotels angeschaut, z.B. Piteå aber dort bekommt man fuer den gleichen Preis nur eine Tischreservierung und das Spa ist viel kleiner. Auch das Spahotel in Haparanda bietet wesentlich weniger fuer den gleichen Preis, ausserdem war es ausgebucht.

Nun galt es zu ueberlegen, wie man sich den Tag am besten einteilt, erstmal Spa und dann spätes Abendessen? Oder zeitig Abendessen und später Spa? Wir entschieden uns fuer Variante zwei und reservierten den Tisch im Restaurant fuer 17 Uhr. Das sollte sich als goldrichtig erweisen. Zum einen war das Spa am Nachmittag ziemlich voll was man schon vom Eingang aus sah, zum anderen waren wir um diese Zeit beim Abendessen fast die einzigen.

Man konnte sich aus der Speisekarte jeweils eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert aussuchen. Auch hier das Personal super freundlich.

Als Vorspeise wählten wir beide Confiterate (also das ist ne spezielle Zubereitsungsart zumeist aus Frankreich) Entenkeule, dazu Apfelkompott, eingelegte Polkabeete und getoastetes Brot. War sehr lecker. Zum Hauptgang gab es fuer Sven ueber Nacht gebackenen Hirschbraten mit geschlagener Gin- und Wachholderbeerbutter samt Kartoffel-Palsternackenpueree und fritierte Austernsaitlinge. Ich entschied mich fuers Pilzrisotto mit Västerbottenkäsecrisp und fritierten Austernsaitlingen. Es schmeckte uns wirklich hervorragend wobei ich das Risotto als etwas schwer empfand aber sehr lecker. Als Dessert wählten wir beide die Creme Brulee, auch diese war sehr lecker, alles in allem ein sehr gelungenes Abendessen.

Gegen 19 Uhr sind wir dann ins Spa gegangen und waren wirklich positiv ueberrascht. Wir mussten zwar erstmal eine Weile suchen um wirklich alle 11 Pools zu finden aber es gab sie. Das Problem war nur das 4 der Pools im alten Teil des Spas waren welcher etwas versteckt liegt. Zu den Pools kamen dann noch 4 Saunen, eigentlich auch noch eine fuenfte aber die diente momentan als Lager fuer Baumaterial. Auch der Lichttherapieraum war noch im Bau befintlich. Zu den Pools: sie hatten unterschiedliche Temperaturen, da war fuer jeden was dabei, zwei befanden sich auch draussen. Dazu gab es dann noch jede Menge Liegen oder Betten oder wie man es nennen möchte wo man einfach nur entspannen konnte. Und das allerbeste: Wir waren fast alleine denn  alle anderen sassen nun beim Abendbrot. Und so konnten wir frei wählen in welchen Pool oder welche Sauna wir gehen wollten, es war einfach nur herrlich entspannend. Während wir im Spa entspannten spielte Thorbens Mannschaft das zweite Spiel des Tages, dieses endete leider mit Verlust aber aufgrund des guten Abschneidens im ersten Spiel sprich einer guten Tordifferenz hatten sie sich trotzdem schon einen Halbfinalplatz gesichert.

Gegen 21 Uhr gingen wir zurueck ins Zimmer und sanken in die sehr bequemen Betten, uebrigens hatte jeder von uns ein 1,60 Meter breites Bett fuer sich alleine, Luxus pur.

Samstag, 04.03.

Gegen 8 Uhr gingen wir fruehstuecken. Da im Spapaket kein Mittagessen enthalten war beschlossen wir, ein ausgiebiges Fruehstueck einzunehmen damit es den ganzen Tag reicht. Dumm nur wenn man eigentlich danach ins Fitnesstudio will. Ich brauchte erstmal einen Verdauungspaziergang. Das Wetter war ja auch toll.

Zunächst versuchte ich den Aussichtshuegel gleich hinterm Hotel zu erklimmen. Ging auch ganz gut bis ich merkte das unterm Schnee das blanke Eis war. Hochzu ja kein Problem aber runterzu. Nun verstand ich warum es da keine Spuren hoch gab. Ich kehrte auf halbem Wege um und ging erstmal zur Bruecke, ein paar Fotos machen.

Dann ging ich zum See wo man offensichtlich ein Schneemobilrennen plante. Hm, man hatte ziemlich viel Vertrauen in die Tragkraft des Eises bei der Menge an Fahrzeugen die auf Selbigem geparkt waren. Ich bin dann noch ein Stueck Richtung Campingplatz gelaufen, dann aber umgekehrt. Und auf dem Rueckweg zum Hotel habe ich mal wieder einen Hund gefunden. Dieser hatte aber praktischerweise gleich eine Leine dran. Er wollte nicht wirklich mit mir mit aber ich setze mich durch, schliesslich war weit und breit kein Besitzer zu sehen. Ich nahm ihn mit zum Hotel wo der Besitzer dann schon auf dem Parkplatz nach ihm suchte.

Also Hund abgegeben und dann gings ins Fitnesstudio. Ich erspare mir jetzt Details aber einen Spruch da an der Wand fand ich super:

Und nach dem Training gingen wir dann wieder ins Spa. Wir hofften das am Vormittag/Mittag nicht viel los sein wuerde, schliesslich waren alle die ueber Nacht geblieben waren schon abgereist und die neuen Gäste wuerden erst am Nachmittag kommen. Und genauso war es auch. Als wir kurz nach 11 Uhr ins Spa gingen waren wir die ersten dort. Diese Chance nutzte ich um mal paar Fotos zu machen. Bin ja sonst nicht so diejenige die solche Orte unbedingt fotografieren muss, bin eher der Meinung das generell Handys da nicht hingehören aber wie gesagt heute machte ich eine Ausnahme.

Auch wenn dann noch vereinzelt Leute kamen war es doch genauso wenig besucht wie am Abend zuvor.

Bevor uns aber noch Schwimmhäute wuchsen, zogen wir uns irgendwann aufs Zimmer zurueck, verfolgten die anderen Spiele der Distriktsmeisterschaft, schauten nach Ewigkeiten mal wieder schwedisches Fernsehen.

Auch heute hatten wir das Abendessen fuer 17 Uhr gebucht, diesmal aber aus einem anderen Grund. Nebenan gab es noch ein OLearys Restaurant und hier hatten wir fuer 18 Uhr Plätze reserviert um das Hockeyspiel der Herren zu schauen.

Zum Abendessen hatten wir lange ueberlegt ob wir das gleiche wie gestern essen sollten oder was neues probieren. Leider entschieden wir uns fuer letzteres. Als Vorspeise in Dillsalz eingelegter Dorschruecken mit Cruditè (was auch immer) vom Fenchel, Körnerknäcke und schwarzer Aioli. Ich sag mal so, ich fand es jetzt nicht unbedingt soooo schlecht aber die Ente war halt besser. Als Hauptgang wählte ich heute den Hirsch, sehr lecker und Sven den gegrillten Röding aus Malgomaj (also regional gefangen) mit brauner Buttervinigrette und gestampften Mandelkartoffeln. Damit war er nicht zufrieden. Der Essig total dominierend, die Kartoffeln einfach im Ganzen und mit Schale und der Röding war nichtmal rot, vermutlich war es also gar kein Röding (habe mich aber mittlerweile informiert, der regionale Röding ist eher nur an der Aussenseite rot)

Sven setzte dann zumindest bei der Nachspeise auf altbewährters während ich es mit dem Eis mit lokal gepflueckten Moltebeeren probierte. Das Eis war auch super lecker. Aber die Moltebeeren…..ich wollte es einfach nochmal probieren ob die auch anders als Muelleimer schmecken können und wir bisher eben immer Pech hatten. Aber schon eine Geruchsprobe sagte mir, es muss so sein, die riechen und schmecken einfach wie Muelleimer und ich kann ueberhaupt nicht nachvollziehen das Leute soviel Geld fuer diese Beeren bezahlen (zwischen 15 und 18 Euro das Kilo, also direkt vom Pfluecker). Die Beeren waren mit viiiiiel Zucker angeruehrt und zusammen mit dem Eis gingen sie schon zu essen aber das war nun wirklich das allerletzte Mal das ich sie probierte (okej, wenn ich mich mal irgendwann im Wald oder den Bergen verlaufe und es nichts anderes zu Essen gibt dann vielleicht).

Achja, ich habe ja auch noch gar nicht die fantastische Aussicht erwähnt die man hier beim Essen hat. Wirklich toll

Dann war es aber Zeit ins OLearys zu wechseln. Leider lief es bei den Herren nicht so gut wie bei Thorbens Mannschaft und sie verloren in der Verlängerung aber es war trotzdem ein toller Abend (und wir waren froh, einen Tisch reserviert zu haben, die Sportsbar war brechend voll). Während die Herren spielten, spielte auch Thorbens Mannschaft das Halbfinale und gewann, doch ziemlich ueberraschend, immerhin trafen sie auf den Gruppenersten der anderen Gruppe und die hatten nicht ein einziges Spiel bis dahin verloren. Aber eben jetzt und somit war Thorbens Mannschaft im Finale, wo sie ausgerechnet auf die Mannschaft treffen wuerden gegen die sie im Gruppenspiel verloren hatten.

Sonntag, 05.03.

Wir schliefen aus und begaben uns gegen 9 Uhr zum Fruehstueck. Leider waren wir mit der Idee nicht alleine. Das Hotel hatte sich am Vorabend noch ziemlich gefuellt und 9 Uhr scheint irgendwie so die Zeit zu sein wo jeder Fruehstuecken will. Ich nahm mir erstmal ein Tablett und schaute ob es ueberhaupt noch einen freien Tisch gab. Gab es, direkt am Fenster. Aber als ich dann zurueck zum Buffett ging reichte die Schlange mittlerweile bis zur Rezeption. Das war mir zu viel. Ich nahm mir ersteinmal paar Eierkuchen, (die standen etwas abseits und niemand interessierte sich dafuer) ich hatte eh darueber nachgedacht ob ich heute nicht einfach mal ein reines Eierkuchenfruehstueck machen sollte. Aber als ich diese gegessen hatte war die Schlange am Buffet verschwunden und so kam ich doch noch zu einem heilwegs normalen Fruehstueck. 11 Uhr machten wir uns dann auf den Heimweg.

Und während wir unterwegs waren war es fuer Thorben Zeit fuers Finale. Oh, was fuer eine Spannung, ich traute mich gar nicht zu schauen. Ich habe immer das Gefuehl wenn ich da immer kucke, kassieren sie nur Gegentore also liess ich es sein. Als ich das erste Mal kurz schaute stand es 1:0 fuer Luleå. Wow. Als ich das zweite Mal schaute stand es 3:0 fuer Luleå. Was fuer ein Ding. Ich traute meinen Augen nicht. Das nächste Mal schaute ich dann erst zu Hause und da waren noch 3 Minuten zu spielen und Luleå fuehrte 4:1. Näher als 4:2 kam Kiruna nicht mehr ran und die Ueberraschung war perfekt, keiner ist besser in ganz Norrbotten als Thorbens Mannschaft. Was fuer ein herrlicher (Fast)abschluss der Saison. Aber irgendwie auch traurig das sie so als Mannschaft nächstes Jahr nicht mehr zusammen spielen werden, nur wenige werden in die Elitmannschaft gewählt und der Rest muss woanders hin oder hört auf.

Während wir gewartet haben das wir los muessen den Thorben wieder vom Bus zu holen habe ich schonmal angefangen die aufgelaufenen Bestellungen zu bearbeiten. Dann haben wir Thorben vom Bus geholt und da heute auch Leif Erik mal nach Hause gekommen ist gab es einen in letzter Zeit seltenen Moment nämlich das mal die ganze Familie wieder zusammen zu Hause war.

Ja, am Montag kam natuerlich dann gleich mal wieder der Hammer, bloss gut das wir uns grad etwas erholt hatten. Nach dem Mittag entdeckte ich draussen auf der Strasse einen Sattelzug. Will der etwa zu uns? Erwarten wir Lieferung? Ja schon aber eigentlich nur mit Schenker. Und vor allem, Sattelzuege haben meistens die dumme Eigenschaft das sie keine senkbare Ladebordwand haben und man sie nur ueber Rampe oder mit Gabelstapler entladen kann was wir beides nicht haben. Dann kam der Fahrer und fragte ob er richtig wäre. Hm, ja, der wollte wirklich zu uns und es war genauso wie wir es dachten, er hatte 3 Paletten mit, ganze 5 Tonnen Gewicht und nix zum Abladen. Auch sprach er kein Schwedisch, nur mittelmässiges Englisch da er aus Litauen war, genauso wie sein LKW. Und der hatte natuerlich auch Sommerreifen drauf und mit denen wollte er heute noch nach Finnland. Naja, sein Problem aber wie lösen wir das jetzt mit der Lieferung? Er telefonierte mit seinem Superwiser um eine  Lösung zu finden, wir mit unserem Lieferanten. Am Ende gab uns der Lieferant das okej und die Zusage fuer die Kostenuebernahme das wir hier jemanden vor Ort anrufen können der mit dem Radlader kommen und abladen kann. Zum Glueck hatte dieser gerade auch Zeit. Ende gut alles gut, nun mussten nur noch die 5 Tonnen Ware irgendwie ins Haus geschleppt werden. Zum Glueck haben die Kinder gerade Ferien und konnten mit anpacken.

Leider wissen wir langsam nicht mehr wohin mit all der Ware so das wir sie nur einfach ueberall hin verteilt haben wo noch Platz war, in den Gängen, auf dem Packtisch, in der Werkstatt. Am Dienstag haben wir dann erstmal einen Tag lang versucht, alles vernuenftig wegzuräumen, schliesslich sind noch weitere Grosslieferungen unterwegs die auch noch irgendwie ins Lager gepresst werden muessen.

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