Roadtrip nach Finnland, 17.05.-20.05.2023
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Am Freitag geht es wieder los auf Tour, höchste Zeit also, von unserem letzten Ausflug zu berichten.
Ueber Himmelfahrt hat man ja bekanntermassen ein langes Wochenende und das wollten wir fuer einen Ausflug mit dem Wohnmobil nutzen, so viele Gelegenheten mit Feiertagen gibt es ja auch wieder nicht. Der Gedanke war zunächst, ueber Haparanda nach Finnland, dort an der Kueste runter und dann von Vasa aus nach Umeå mit der Fähre und wieder heim.
Mittwoch wollten wir zumindest ein Stueck fahren, so bis kurz vor Haparanda. Jedoch verhiess der Wetterbericht nichts Gutes, es sollte regnen. Und dabei hatte ich so ein schönes Uebernachtungsplätzchen rausgesucht mit Feuerstelle, direkt am Meer aber was nuetzt das wenn es eh nur regnet. Und auch der Donnerstag sollte nicht so viel besser werden. Also beschlossen wir kurzerhand, die Runde andersherum zu fahren, die Schlechtwettertage als Transporttage zu nutzen und dann, wenn das Wetter wieder besser ist, zu geniessen.
Gesagt getan. Am Mittwoch machten wir uns auf nach Umeå. Auch dort hatte ich einen Stellplatz rausgesucht wo man kostenlos stehen kann, war ja wirklich nur zum Uebernachten. Und da man im Regen eh nix machen kann beschlossen wir, so spät loszufahren das wir im Prinzip am Uebernachtungsort ankommen und gleich zu Bett gehen können. Also sind wir 18.10 Uhr zu Hause gestartet.
Die Fahrt verlief mal wieder ziemlich eintönig, auf der E4 gibt es eben nix zu sehen. Auf dem Rastplatz Marsjön (gegen 20 Uhr) haben wir eine kurze Toilettenpause eingelegt, mir war es nämlich gelungen, mir noch vor Abreise die Blase zu erkälten. Der Rastplatz ist eigentlich ganz schön, an einem See gelegen, mit Sitzbänken und Feuerstellen.
Und als wir das letzte Mal hier waren waren auch die Toiletten in Ordnung. Heute leider nicht. Die fuer Damen war gesperrt, die fuer Behinderte…. da ging die Tuer nicht zuzuriegeln und sie war auch total dreckig und das Toilettenpapier war auch alle, aber es nuetzte nix. Lange hielten wir uns aber hier nicht auf.
3 Stunden nachdem wir losgefahren waren sind wir in Umeå an die Ingo (Tankstelle) gefahren um nochmal vollzutanken. Du meine Guete, das Wohnmobil hat aber einen grossen Tank, 95 Liter, da wird einem ja schwindelig. Ueber 1700 SEK. Aber was will man machen.
Nach weiteren 9 Kilometern erreichten wir den geplanten Uebernachtungsplatz. Hier standen schon 2 Wohnmobile, eins aus Deutschland, eins aus den Niederlanden und ein Wohnwagengespann aus Schweden. Aber alle waren schon am Schlafen, okej, es war ja auch kurz vor 22 Uhr. Ich suchte dann erstmal das angeblich vorhandene Plumpsklo und wurde auch ohne Probleme fuendig. Wird ja noch nicht dunkel um diese Zeit. Aber es wurde ziemlich kalt so das wir, wie geplant, nur noch ins Bett krochen.
Donnerstag, 18.05.
Wir haben ziemlich gefroren (Sven mehr als ich) diese Nacht und ich musste im Abstand von 2-3 Stunden aufs Örtchen. Mit anderen Worten die Nacht war so lala. Entsprechend zeitig waren wir munter (6.45 Uhr). Nachdem ich das mittlerweile auch sehr ausgekuehlte Klo aufgesucht hatte (wie soll man da bloss gesund werden?) bin ich mal ueber die Bruecke gelaufen um mal zu schauen was es da auf der anderen Seite so gibt. Von der Bruecke aus konnte ich einen Biber beobachten der seelenruhig in der Nähe des Ufers fruehstueckte. Und als ich wieder zurueckkam von meiner Erkundungstour waren es sogar zwei Biber. Während ich allerdings auf dem Weg war um meine richtige Kamera zu holen ist jemand mit 3 Hunden vorbeigekommen und schwupp, waren sie weg.
Der Stellplatz war an und fuer sich wirklich toll, am Wasser gelegen, auf der anderen Seite der Bruecke war eine Insel wo es einen angelegten Weg gab. Im Sommer muss hier einiges los sein. Aber heute nicht. Da unsere Fähre erst 11.15 Uhr ging hatten wir noch mehr als genug Zeit und so liefen wir mal diesen Weg um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Eigentlich sollte da irgendwo ein Beobachtungsturm sein, den haben wir nicht gefunden. Aber schön war es trotzdem wobei ich sagen muss, im Sommer sind hier sicher reichlich Muecken vorhanden da es ziemlich sumpfig ist da wo kein Weg ist aber jetzt um diese Zeit halten sich die Muecken zum Glueck noch zurueck.
Gegen 8.30 Uhr waren wir zurueck am Wohnmobil und haben erstmal gefruehstueckt und ich habe die Verpflegung fuer die Fähre zurrecht gemacht (bei den Dieselpreisen muss man halt woanders sparen). Dabei habe ich festgestellt das ich meinen Rucksack vergessen hatte um die Brote reinzutun. Kurzerhand wurde die Tasche aus dem Wohnmobil, welche vermutlich eigentlich der Muelleimer ist, zur Tragetasche umfunktioniert.
Dann machten wir uns langsam aber sicher auf den Weg zur Fähre. Immernoch viel zu zeitig (1h45min vor Abfahren) waren wir am Hafen und hatten somit das Vergnuegen, gleich als erstes in der Schlange zu stehen. Ich hatte uebrigens auch meine etwas wärmere Hose vergessen mitzunehmen und hatte nun nur Leggings und 3/4 Leggings. Nicht ganz so optimal aber naja. Ich muss wohl das nächste Mal die Gedanken mehr zusammen nehmen.
Apropos vergessen, Zähne mussten wir mit Sprudelwasser mit Zitronengeschmack da ich auch vergessen hatte, Wasser mitzunehmen.
An der Fähre angekommen stellte ich ersteinmal fets das es hier ueberhaupt keine bemannten Schalter mehr gibt. Ich meine, man ist es ja mittlerweile gewohnt das viel ueber Automaten geht aber man hat doch im Normalfall trotzdem mal immer nicht ein bis zwei besetzte Schalter wo man Hilfe bekommt wenn es Probleme gibt. Hier aber eben nicht, selbst wenn man nicht vorgebucht hat und erst vor Ort ein Ticket lösen will muss man dies an der Schranke am Automaten tun.
Wir hatten ja vorgebucht und mussten nun am Automaten nur den Fuehrerschein scannen, bestätigen das die zwei gebuchten Personen wirklich mitfahren und dann bekamen wir die Tickets ausgedruckt.
Und dann war es endlich soweit, nachdem das Schiff aus Finnland angekommen und entladen war, durften wir endlich drauf fahren und die Ueberfahrt konnte beginnen. Und je weiter wir aufs Meer fuhren umso besser wurde das Wetter.
Wir suchten uns einen Sitzplatz wor wir im Prinzip die ganze Ueberfahrt ueber verbrachten. Irgendwann gab es dann sogar Livemusik, naja war jetzt nicht so unser Musikgeschmack aber man hatte etwas Unterhaltung und es wurde nicht langweilig.
Wir gönnten uns dann doch noch einen Cappuchino aus der Bar, etwas Luxus muss dann doch auch sein.
Gegen 16 Uhr haben wir dann puenktlich in Vasa angelegt. Wir mussten zunächst durch die Stadt wo es nur langsam voran ging aufgrund von vielen Ampeln die absolut nicht synkron geschalten waren. Aber was man so sehen konnte ist Vasa eine schöne Stadt mit viel Natur.
Nachdem wir dann auch noch schnell in einem Supermarkt unsere Vorräte komplettiert hatten (und angesichts der Preise fast einen Herzinfarkt erlitten hatten) ging es auf zu unserem heutigen Tagesziel, ein Stellplatz auf der Insel Replot nördlich von Vasa.
Die Bruecke dorthin wurde uebrigens erst 1997 gebaut und ist die längte Hängebruecke Finnlands (1045 Meter). Wusste ich natuerlich nicht, habe ich erst hinterher im Internet herausgefunden.
War ja das erste Mal das wir auf einem offiziellen Stellplatz stehen wollten, so einen wo man bezahlen musste und wir waren gespannt wie das so wird. Den Platz hatte ich in einer App rausgesucht die beschreibung und die Bewertungen klangen super aber man weiss ja nie ob das dann auch wirklich so ist.
Aber…… es war wirklich wie beschrieben. Ein super Stellplatz. An einem kleinen Hafen, direkt am Wasser, es gab einen Stromanschluss und im Hafengebäude eine Toilette. Gegen 17.30 Uhr sind wir angekommen.
Preis: 15 Euro, diese konnte man irgendwie ueber irgendeine App bezahlen oder bar in einen Umschlag in den Briefkasten stecken. Nun hatten wir ja extra Bargeld mitgenommen, nur leider nicht dran gedacht, das wir es auch passend brauchen. Wir hatten nur nen 50 Euro- Schein.
Also gleich erstmal zum Stellplatznachbarn gegangen. Zum Glueck ist dieser Teil Finnlands schwedischsprachig. Ein sehr grosser Vorteil, kann man sich doch dadurch sehr gut verständigen und bekommt einen Zugang zu Land und Leuten, das bleibt einem ja im restlichen Finnland oft verwehrt.
Unser Nachbar konnte zumindest schonmal in 1×10 und 2x 20 Euro wechseln, ein Anfang war gemacht. Zur Not hätten wir halt 20 Euro bezahlt aber wir gaben die Hoffnung nicht auf. Am Hafen lief noch ein Mann herum, den haben wir dann auch noch angespochen und wie sich herausstellte war dies der Betreiber der kleinen Brauerei vor Ort und er war gerade am Bier brauen. Und natuerlich konnte er uns das Geld wechseln.
Nachdem wir unseren Obolus bezahlt hatten (man hätte fuer 18,87 Euro auch noch Zugang zu Dusche, Sauna und Kueche buchen können aber das war noch komplizierter, da muss man irgendeine Nummer anrufen, dann wird das Geld automatisch auf die Telefonrechnung geschrieben und man bekommt einen Code. Aber weiss man ja nicht ob man da ein finnisches Handy braucht. Wir wollten zwar uspruenglich auch dieses Angebot nutzen, verzichteten aber nun doch drauf, Toilette und Waschbecken mussten fuer heute reichen.)
Auf dem Rueckweg besuchten wir noch die Brauerei, diese hat immer dann geöffnet wenn gerade gebraut wird.
Sven hat ein paar Flaschen zum Probieren gekauft (fuer mehr ist es mit 3.95 Euro fuer eine 0,33l Flasche einfach etwas zu teuer) und während er sich dann noch etwas mit dem Brauer unterhielt bin ich mal auf den Aussichtsturm geklettert und habe die Aussicht genossen.
Mit zu der Anlage gehört auch eine Grillhuette die man mit benutzen darf wenn man auf dem Stellplatz steht, Holz ist auch vorhanden. Das wollten wir ja schon immer mal machen.
Also so eine Grillhuette ist wirklich was feines. Mittlerweile hatte der Wind etwas aufgefrischt und es war ziemlich kalt draussen aber in der Huette war es natuerlich windstill, sie hatte einen tollen Blick uebers Wasser. Hier haben wir also unser Abendessen gegrillt und genossen.
Und dann war es auch schon ziemlich spät und wir zogen uns ins Wohnmobil zurueck. Hier hatten wir einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang.
Freitag, 19.05
Als ich mich gegen 4.30 Uhr auf den Weg zur Toilette machte, ging gerade die Sonne auf. Irgendwie konnte ich es mir nicht nehmen lassen, in meinem Kimono auf den Turm zu klettern, sicher ein amuesanter Anblick aber ausser mir war hier keine Menschenseele und erst recht keine die schon munter war.
Dann bin ich nochmal ins Bett gekrochen aber um 7 wurden wir dann jäh vom Krach der Maschinen aus dem Schlaf gerissen (naja, Schlaf, wir doesten vor uns hin). Man war hier nämlich dabei den Hafen auszugraben, die Maschinen hatten wir ja gestern gesehen aber haben uns nix weiter dabei gedacht. Nunja, heute war aber eben kein Feiertag mehr und da legte man los.
Uns war aber eh nicht wie länger schlafen. Irgendwie ist die Matratze in dem Wohnmobil nicht wirklich bequem, uns tut alles weh vor allem Ruecken und Huefte, da muss unbedingt noch eine andere Lösung her. Auch war es wieder ziemlich kalt, ich hatte ja gehofft, dadurch das die Sonne ja eigentlich gar nicht sooooo lange verschwindet, das es nicht so auskuehlt und man am Morgen schon in einem von der Sonne aufgewärmten Wohnmobil erwacht aber da hatte ich mich getäuscht.
Also raus aus den Federn und in den Tag gestartet. Wir hatten uns gestern Abend schon entschieden wo es heute hingehen sollte und da das ein Stellplatz war den man vorbuchen MUSSTE (warum dazu später), hatten wir das gleich noch erledigt. Dadurch wussten wir aber auch das heute doch einige Kilometer vor uns liegen wuerden und so machten wir uns nach dem Fruehstueck auf den Weg.
Wir nahmen zunächst die E8 Richtung Norden, bogen aber dann auf die Kuestenstrasse Richtung Nykarleby ab, schliesslich wollten wir ja was von der Landschaft sehen. In Soklot folgten wir der Strasse bis zum Meer nach Grissleören, hach war das hier ein idylisches Plätzchen. Ein kleiner Hafen, ein kleiner Kiosk der aber zu hatte, Gefriertruhen wo man Fisch kaufen konnte (einfach Geld irgendwo mit ner App hinschicken und Fisch mitnehmen). Hier wollten wir eigentlich eine Pause einlegen, wäre auch der perfekte Ort gewesen wenn da nicht die Tatsache wäre das die Toilette verschlossen war.
Daher konnten wir nur schnell paar Fotos machen und mussten dann weiter.
In Jakobstad gingen wir nochmal in einen grossen Supermarkt, eine Kleinigkeit zum Mittag besorgen und fuhren dann weiter ueber die Insel Larsmo, immer auf der Suche nach einem schönen Platz fuer die Mittagspause.
Leider fand sich kein schöner Platz. Also ja, es gab welche aber man sah sie immer erst wenn man schon vorbei war. Und so landeten wir zum Schluss einfach nur auf einem Parkplatz an der Strasse (aber zumindest an einem See), zum Glueck haben wir ja unsere Stuehle dabei und das Wetter ist auch perfekt. Mittlerweile war es auch schon 14 Uhr.
Nachdem wir uns gestärkt hatten war das nächste Ziel Raahe. Eine Stadt deren historischer Kern typ uralt ist und aus sehr alten Holzhäusern besteht. Da wir nun mal etwas vorankommen mussten fuhren wir in Kokkola wieder auf die E8 und folgten dieser bis Raahe, hier ein paar Bilder von unterwegs:
In Raahe angekommen fanden wir sogar auf Anhieb einen Parkplatz inmitten der Stadt (auch hier war touristisch nicht viel los). Mein Ziel war eigentlich ein historisches Cafè wo man in so alten Trachten von frueher bedient wird und im Vorbeifahren hatten wir gesehen das es heute sogar geöffnet war. Also sind wir durch die Strassen zum Cafè gelaufen, ins Cafè gegangen………und fuehlten uns plötzlich fehl am Platze. Alle Gäste hier ganz in schwarz gekleidet, offensichtlich wurde hier ein Trauerkaffee abgehalten. Gut, woher sollten wir das wissen. Wir gingen wieder, liefen noch etwas durch die Stadt aber kehrten dann auch zum Auto zurueck, es war noch immer nicht Sommer und recht kuehl, dazu windig. Und wir waren ehrlich gesagt ziemlich uebermuedet da wir nicht wirklich gut schliefen nachts.
Nun war es nicht mehr weit bis zu unserem heutigen Tagesziel, dem BestPark Caravanpark.
Ein ganz neu eröffneter Wohnmobilstellplatz mit allerlei Technik und ohne Personal, alles geht automatisch. Deswegen muss man den auch im Internet vorbuchen, denn ohne Buchung hat man ja keinen Zugangscode. Aber vermutlich reicht es auch, die Buchung zu tätigen wenn man vor Ort ist da man den Code sofort bekommt.
Ein pflegeleichter Schotterplatz. Aber es gibt alles was man braucht, Dusche, Sauna, Toilette, Frischwasser, Abwasserentsorgung…. alles in einem containerähnlichen Construct. Was fuer mich etwas ungewohnt ist es gab hier nicht Toiletten und Duschen getrennt nach Männlein und Weiblein sondern die eine Toilette und zwei Duschen wurden von allen benutzt.
Das Ganze fuer 24.90 Euro pro Wohnmobil egal wieviele Personen, recht okej dafuer das es auch eine Sauna gibt die man fuer sich alleine hat (man muss sich in eine Liste fuer eine Zeit einschreiben).
Direkt neben dem eingezäunten Platz befindet sich ein Kiosk (der sogar geöffnet hatte), öffentliche Toiletten, ein Turm zum hochklettern und ein kleiner Fischerhafen sowie ein Parkplatz. Also wenn man nicht unbedingt Strom und Dusche braucht kann man auch kostenlos hier stehen.
Auch einen Sandstrand gab es, nur das Wetter lud nicht wirklich zum Baden ein. Dafuer aber in die Sauna. Nachdem wir uns alles angeschaut hatten, ich auf den Turm geklettert war (wo man tolle Uebersichtsfotos machen kann) war es nämlich Zeit fuer uns. Es war nicht viel los und somit konnten wir etwas eher in die Sauna zumal man diese dann erstmal richtig auf Temperatur bringen muss.
Hach das war wirklich herrlich. Eine herrliche Entspannung in der Hitze der Sauna.
Danach haben wir zum ersten Mal das Gas im Wohnmobil genutzt, ich wollte heute mal Essen kochen. Naja, die Kartoffeln habe ich gekocht, die Krautrouladen waren aus der Dose.
Wir sind dann heute auch zu dem Entschluss gekommen, das wir morgen schon nach Hause fahren. Eigentlich wollten wir bis Sonntag bleiben und in Oulu auf dem Campingplatz noch eine Nacht verbringen aber wie gesagt wir schliefen nicht wirklich gut und es fuehlte sich nicht richtig an nochmal Geld fuer eine unbequeme Uebernachtung auszugeben wenn man auch locker bis nach Hause fahren konnte. Zumal ja meine Blasenentzuendung auch immer schlimmer wird.
Samstag 20.05.2023
Diese Nacht war die Beste von allen, hätten wir alle Nächte so gut geschlafen wären wir wohl nicht heute schon nach Hause gefahren. Am Morgen waren es ganze 5 Grad mehr im Wohnmobil, woran das lag, ob es draussen einfach wärmer war oder ob es geholfen hat das Sven die grössten Durchzugverursachenden Stellen mit Decken ausgestopft hat, wissen wir nicht aber wir haben auf jeden Fall nicht gefroren und auch ganz gut gelegen.
Aber egal unser Entschluss war gefasst. Doch bevor wir uns auf den Heimweg machten standen noch zwei Punkte auf dem Tagesprogram.
Gegen 9 Uhr waren wir abfahrtsbereit. Das Komische, bei den anderen Wohmobilen schien noch immer niemand munter zu sein. Das war ja auch schon die letzten Nächte so das wir im Prinzip schon losfuhren als die anderen noch nichteinmal in den Tag gestartet waren. Hm, vielleicht machen wir was falsch. Oder eben nur anders.
Unser erstes Ziel fuer heute war die Insel Hailuoto (auf schwedisch Karlö). Gegen halb 11 kamen wir am Fähranleger an, die Insel erreicht man nämlich nur mit einer kostenlosen Fähre.
Bewohner der Insel samt Busse, Rettungsfahrzeuge und andere wichtige Gefährte haben hierbei ein Vorrecht, das heisst eine eigene Spur und der Rest kann nur mit wenn Platz ist, wenn die Fähre voll ist muss man auf die Nächste warten. Aber wir hatten Glueck und haben drauf gepasst und so sind wir 11 Uhr mit der Fähre uebergesetzt.
Die Ostsee lag fast spiegelblank, das war schon toll.
Ich hatte mir im Internet schon ein paar Punkte auf der Insel ausgesucht, die ich gerne ansteuern wuerde und diesen Plan verfolgten wir nun. Erster Halt: ein herrliches Fleckchen Erde mit Plumpsklo und sogar Sandstrand, hier kann man auch sehr gut ueber Nacht stehen mit dem Wohnmobil, wenn man da nicht direkt 10 Meter daneben ein Wohnhaus hingebaut hätte. Man sieht das dieses neu war, also frueher sicher ein toller Uebernachtungsplatz.
Dann ging es weiter zum nächsten Punkt, auf der Karte war da das Zeichen fuer Ausblick vermerkt und es stand sollte ein Organum geben. Was auch immer das nun ist, wir wollten es herausfinden. Also da hingefahren. Auch hier gab es ein Plumpsklo und eine Rasthuette sowie eine Feuerstelle, also auch ein toller Platz zum Uebernachten ich denke aber im Sommer sehr mueckig da umgeben von Feuchtgebieten wo Vögel brueten.
Zunächst haben wir uns also das Organum angeschaut. Hm, was soll ich sagen, Kunst ist ja ohnehin nicht so unseres. Offensichtlich hat sich hier ein Deutscher Kuenstler ein Denkmal gesetzt?
Dann bin ich noch raus aufs Steinpier gelaufen zum Fotos machen, war schon ein toller Ausblick aber eben auch nicht mehr als das. Also zurueck zum Auto und weiter ging es.
Nun ging es bis auf die andere Seite der Insel. Hier ist sozusagen touristisch am meisten los. Ein Hafen, ein Leuchtturm, Ferienhäuser, Wohnmobilstellplätze, Restaurant, ich glaube da war sogar ein Hotel oder sowas ähnliches und es gab einen Sandstrand. Und auf dem Wasser schwammen noch Eisstuecke herum, die sind bestimmt von Schweden ruebergeschwommen.
Fuer uns war es Zeit fuers Mittag und so kehrten wir ins Cafe Kaija ein. Muss man auch mögen. Ziemlich rustikal. Man darf nicht vergessen wir waren mittlerweile wieder im finnisch sprachigen Teil von Finnland und die können eben meist auch wirklich nur finnisch, selbst an touristischen Stellen. Wir sahen wohl etwas unsicher aus jedenfalls fragte uns die Bedienung ob wir was essen wollten, sie hätte auch eine englische Speisekarte (und darauf schien sie ziemlich stolz zu sein). Die Englischkenntnisse hörten aber dann schon auf als sie mir erklären wollte wie ich zur Toilette komme, ich musste also selber suchen, wusste nur die Richtung.
Jedenfalls bestellten wir etwas was fuer uns ganz gut klang, Fleisch mit Käse, Ei, Ananas (ich dachte das sei ein Steak ueberbacken mit eben Ananas und Käse) Pommes, ja und das hier bekamen wir:
Aber ich sage mal so fuer 12.90 Euro an einem so touristischen Spot ja fast ein Schnäppchen. Und die Bedienung schien auch froh ueber Kundschaft zu sein denn besonders viel war hier nicht los. War eben noch keine Saison. Uns war das aber natuerlich Recht.
Nachdem wir uns gestärkt hatten sind wir noch bis ans Ende der Mole gelaufen aber hier gab es im Prinzip auch nur Meer zu sehen und so beschlossen wir, diesen, im Sommer sicherlich total ueberlaufenen, herrlichen Platz wieder zu verlassen.
Die Insel soll ja bekannt sein fuer seine Sandstrände und Sandduenen, die meisten sicherlich nur durch eine Wanderung erreichbar aber bei unserem letzten Stop sollten wir doch zumindest ene Ahnung bekommen was damit gemeint war. Wirklich herrlich. Unendlicher Sandstrand, ich denke hier kommen im Sommer viele bewohner aus Oulu her um einen Strandtag einzulegen. Aber noch war das Wetter nicht wie Strandtag und wir beschlossen, nun zurueck zur Fähre zu fahren.
Man muss ja den gleichen Weg zurueck nehmen, es gibt im Prinzip nur die eine Strasse die ueber die Insel fuehrt. Natuerlich gibt es viele kleine Abstecherstrassen aber das sind meist Sackgassen.
schon 14.15 Uhr kamen wir an der Fähre an, viel zu zeitig dachten wir da diese erst 15 Uhr fahren sollte aber zu unserem Erstaunen standen doch schon etliche Fahrzeuge in der Schlange und das obwohl die letzte Fähre erst vor 15 Minuten abgelegt hatte. Dies liess die Vermutung zu das da wohl nicht alle draufgepasst hatten. Und so sollte es auch mit unserer werden, wir waren letztendlich froh schon so zeitig dort gewesen zu sein denn als ich nach dem Ablegen einen Blick zurueck warf standen da noch einige Autos die auf die nächste Fähre warten mussten und die fuhr erst 16.30 Uhr.
Heute wollten wir uns mal einen Cappuchino gönnen und da sollte endlich mal mein Wasserkocher zum Einsatz kommen der mit dieser 12V Dose funktioniert. Ich wusste ja das der wohl ne Weile brauchen wuerde und wir wollten den Cappuchino an unserem nächsten Ziel geniessen. Also bin ich, kaum von der Fähre runter, Wasser holen gegangen und haben den Kocher angesteckt und dann auf dem Schoss gehalten da das Kabel zu kurz war um ihn auf den Fussboden zu stellen.
Nun fuhren wir also weiter zum Nallikari-Leuchtturm. Das soll ja der Instagram Spot Finnlands der letzten Jahre sein, ziemlich modern, 1988 erst erbaut sein. Als wir ihn dann endlich gefunden hatten war ich echt enttäuscht, wenn man da von weitem auf ihn zufährt sieht der aus wie ein Spielzeuggebäude.
Aber immerhin, das Wasser kochte nun, es braucht also wirklich fast 30 Minuten. Ich goss den Cappuchino auf, ging dann mal schnell auf die Mole um zumindest ein paar Bilder der Enttäuschung zu machen (ehrlich, schaut mal bei google was es da fuer tolle Bilder von diesem Leuchtturm gibt, da erwartet man ja sonstwas).
Als ich zurueck war hatte der Cappuchino Trinktemperatur erreicht und wir konnten Kaffee trinken.
Und damit war der letzte Punkt des Ausflugs auch schon abgearbeitet. Nun sind wir auf dem kuerzesten Weg nach Tornio gefahren wo wir nochmal im Prisma und im Lidl waren. Denn auch wenn es in Finnland teurer als in Schweden ist so gibt es doch hier Sachen die es bei uns nicht gibt z.B. mariniertes Huhn zum Grillen. Gibts in Schweden nur mit so einer Einheitswuerze, pfui Teufel.
Ja und dann ging es heim. Momentan herrschte in den Fluessen arges Hochwasser (das Schlimmste seit ueber 50 Jahren) aufgrund der Schneeschmelze und Dauerregen in den Bergen. Auch das war mit ein Grund warum wir heute schon heimfahren wollten, es waren schon die ersten Strassen gesperrt und der Scheitelpunkt der Flut wurde erst fuer morgen erwartet.
Der Torneälv fuehrte schon ziemlich viel Wasser, ich denke der Fisch auf dem Bild schwimmt eigentlich nicht im Wasser aber es war jetzt noch nicht dramatisch meines Erachtens. Der Kalixälv fuehrte auch sehr viel Wasser und ein einer Stelle reichte das Wasser schon ziemlich nah an die Strasse heran, das könnte bei noch mehr Wasser zum Problem werden.
Aber heute ging es noch und wir kamen gegen 20.30 Uhr gut nach Hause an.
Zusammenfassung: Unser erster richtiger Test des Wohnmobillebens und ich muss sagen wir hatten ein paar wirklich schöne Tage und haben Gefallen an dieser Art des Reisens gefunden. An den Nächten muessen wir noch etwas arbeiten, so ein Wohnmobil muss man eben auf seine Beduerfnisse anpassen was natuerlich bei einem Geborgten nur begrenzt möglich ist. Aber wir geben nicht auf, am Freitag gehts wieder los, diesmal mit extra Matratze und extra Decken zum Abdichten von zugigen Stellen samt einem Schlafsack fuer Sven (ich kriege ja in den Dingern Platzangst, so fuer mich ist das nix). Auch sind wir beide mittlerweile wieder heilwegs genesen (Sven war dann nach dem Ausflug auch erkältet ebenso wie ich).
Eigentlich wollten wir nach Norwegen zum Angeln, das Wetter sagte aber fuer jeden tag Regen voraus samt 3-4 Grad während den Nächten, das muss ja auch nicht sein, tagsueber nur um die 7 Grad da wird ja auch das Angeln zur Qual statt das es Spass macht. Also haben wir lange geschaut wo es etwas wärmer ist aber auch hier in Schweden ist das Wetter ueberall schlecht, egal ob in Åre oder in Kiruna oder die Kueste runter oder rauf, vermutlich die Eisheiligen. Dort wo es noch am wärmsten war was jetzt so in der Reichweite eines verlängerten Wochenendes liegt ist….. Tada, Finnland. Ja, richtig gelesen, uns hat es dort so gefallen das wir gleich nochmal da hinfahren, wieder gehts Richtung Vasa aber diesmal auf dem Landweg, ist sowohl billiger als auch schneller als die Fähre.