Auf der Suche nach dem Midsommarwetter-Roadtrip nach Norwegen

Auf der Suche nach dem Midsommarwetter-Roadtrip nach Norwegen

Das Midsommarwochenende stand vor der Tuer und auch wenn der Freitag kein offizieller Feiertag ist so hat doch zumindest die Post Feiertag und somit hatten wir wieder die Möglichkeit eines verlängerten Wochenendes. Und nun sollte es endlich mal nach Norwegen gehen, angeln, Natur geniessen.

Also hingesetzt und Plan gemacht. Saltstraumen sollte mal wieder schlechtes Wetter bekommen. Wir mussten weiter suedlich. Und so beschloss ich das wir mal zur Atlantikkuestenstrasse fahren, den Torghatten besteigen und hin und wieder auch etwas angeln. Losfahren wollte ich Mittwoch Mittag. Leider hatte ich bei dieser Planung nicht bedacht, das Sven am Mittwoch unbedingt zum Schiesstraining musste, also konnten wir vor Abend nicht los. Okej, Atlantikkuestenstrasse streichen, Strecke kuerzen, nur Torghatten und angeln, dafuer aber nochmal uebers Stekenjokk.

Wie sich herausstellte dauerte das Training dann auch noch länger als erwartet so das Sven vor 19 Uhr nicht zu Hause war. Sollten wir wirklich jetzt noch losfahren? Sven meinte, lass uns nochmal zu Hause schlafen, dann machen wir halt frueh um 4 los, dann kommen wir genausoweit als wenn wir heute Abend noch 3h fahren. Hm, mag sein, aber ich hatte fuer morgen schon 8h Fahrzeit eingeplant (und das obwohl wir ja schon festgestellt hatten das 6h so das Maximum ist wenn es nicht anfangen soll zu nerven). Und die Aussicht nun noch 3h länger fahren zu muessen liess mir das Blut in den Adern gefrieren. Nein, dann lieber auch das Stekenjokk streichen, einen direkteren Weg wählen und erst 7 Uhr losfahren.

Wir mussten wieder nach Arvidsjaur, da Google aber schon wieder Baustellen auf der Strasse aus Piteå raus anzeigte womit wir uns nun schon die letzten Jahre rumärgerten wenn wir da lang fuhren, nahmen wir diesmal die Strecke ueber Älvsbyn. Und das war auch schön. Fuhr man doch auch mal nicht durch Europas grössten Windkraftpark der die Gegend einfach nur unansehnlich aussehen lässt sondern durch die herrliche Natur.

Wir trafen hier und da auch auf Rentiere und irgendwann fuhr leider ein Auto vor uns her dessen Fahrer wohl aus Stockholm oder irgendeiner anderen Grossstadt kam jedenfalls schien der Null Ahnung zu haben wie man sich den Rentieren gegenueber verhält. Es lief also eine kleinere Herde auf der Strasse vor dem Auto her. Aber der Fahrer war wohl der Meinung er könnte sie von der Fahrbahn drängen und fuhr sehr dicht auf. Was die Tiere in Panik versetzte und nur dazu fuehte das sie schneller liefen, aber wenn sie Panik haben schalten sie das Gehirn aus und denken nichtmnal dran, das es doch fuer alle einfach wäre, wenn sie einfach mal von der Strasse runtergehen. Das ging eine ganze Weile so, sobald die Rentiere mal langsamer wurden (das ist immer der Punkt wo sie sich dann besinnen und doch beiseite gehen) fuhr er noch dichter auf und sie rannten wieder weiter. Wir versuchten ihm verständlich zu machen das er Abstand halten musste indem wir den Abstand vergrösserten aber er wollte es nicht verstehen. Er jagde die armen Tiere die Strasse entlang. Aber irgendwann schien er es dann doch zu verstehen und hielt etwas Abstand. Sofort hielten die Rentiere an und mussten erstmal alle pinkeln, mitten auf der Strasse, das ist auch so ne Stressreaktion. Und nachdem sie nun etwas Zeit hatten das Gehirn wieder einzuschalten, machten sie dann auch endlich Platz und wir konnten vorbei. Niedlich ueberigens, sie hatten jede Menge Kälber dabei.

Und weiter ging die Fahrt nach Arvidsjaur. Kaum dort angekommen (gegen 9 Uhr) öffnete sich der Himmel. Aber das war ja so angesagt und sollte heute auch nicht mehr anders werden. Aber heute war ja eh nur Transporttag.

Und ausserdem kuehlt es da wenigstens auch mal etwas ab denn als wir daheim losgefahren sind waren es ja schon frueh 26 Grad.

Wir hatten uns ja vorgenommen, das Handy dieses Wochenende mal etwas mehr an die Seite zu legen. Also wollte ich auch nicht ständig bei Google kucken wo wir lang muessen sondern habe mir im Vorfeld eine Liste mit den ganzen Orten gemacht wo wir durchfahren wollten. Und dachte halt das reicht. leider stehen die meisten Orte gar nicht an den Schildern dran. In Arvidsjaur z.B. steh nur Bodö dran, von Sorsele, die Stadt wo wir als nächstes langkommen sollten, keine Spur. Also diese Idee funktioniert schonmal nicht, man muss da doch irgendwie eine Form von Karte mithaben, ob nun im Handy oder in Papierform.

Kurz nach Arvidsjaur hörte der Regen dann aber zum Glueck wieder auf. Wir passierten Sorsele, ein kleines malerisches Städtchen, umgeben von viel Wasser. Aber wir hatten keine Zeit zum Verweilen.

Wir beschlossen, in Tärnaby nach einem Restaurant Ausschau zu halten, wo wir zu Mittag essen konnten. Tärnaby war der letzte grössere ort vor der Grenze zu Norwegen und in Anbetracht der Tatsache das es ein Wintersportort ist dachten wir da muss es ja zumindest auch Restaurants geben. Gab es auch aber laut Internet hatten die entweder nur Abends geöffnet oder nur am Wochenende oder eben gar nicht. Und so steuerten wir, als wir in Tärnaby ankamen, die einzige Stelle an wo man vermutlich was zu essen bekam………eine Tankstelle. Nunja, zu Essen bekam man hier in Form von belegten Broten oder Hotdogs oder Kebab im Pitabrot. Nichts worauf ich Lust hatte. Sven kaufte sich zumindest ein Hähnchenbaguette.

Und kaum waren wir aus der Tankstelle wieder raus öffnete der Himmel wieder seine Schleusen.

Nun war es nicht mehr weit bis zur Grenze nach Norwegen und auch die ersten höheren Berge konnte man zwischen den Wolken ausmachen.

Doch bevor wir Selbige passierten machten wir noch einen Stop in der Viltbutiken in Boxfjäll. Hatte darueber im Internet gelesen und wollte mal schauen ob es da so ist wie beschrieben. Und war es. Jeden Tag 10-17 Uhr geöffnet. Hauptsächlich kann man natuerlich Rentierfleisch und Elchfleisch in allen möglichen Varianten kaufen aber auch normale Lebensmittel fanden sich in den Regalen, ein kleiner Miniladen sozusagen. Sven kaufte etwas Elchwurst und dann fuhren wir weiter, ueberquerten gegen 12.30 Uhr die Grenze und fuhren durch das Hattfjelltal.

Gegen 14 Uhr erreichten wir den Ort Mosjoen an der E6. Seitdem wir nun in Norwegen fahren hat es ununterbrochen geregnet. 

In dem Ort sind wir gleich ersteinmal an einen Rema1000 rangefahren, ich hatte noch immer nicht zu Mittag gegessen und freute mich nun auf Lefse. Das sind so duenne Brote die mit Butter beschmiert sind und Zucker und meist noch einen Geschmack dabei haben, Vanille oder Zimt sind die häufigsten. Auf die Kalorienzahl darf man da allerdings nicht schauen da man nicht an Butter spart. Aber unheimlich lecker.

Nun war es gar nicht mehr so weit bis zu unserem heutigen Tagesziel, wir wollten irgendwo auf der Insel Sandnesssjöen uebernachten. Aber irgendwie wurde das Wetter nicht besser. Dabei sollte es doch am Nachmittag hier schönes Wetter geben.

Wir fuhren noch ein Stueck.

Aber irgendwann schaute ich dann doch nochmal in die Wettervorhersage. Das durfte doch nicht wahr sein. Seit 10 Tagen verfolgte ich täglich den Wetterbericht fuer die Region und immer sagte man schönes Wetter voraus und nun wo wir hier waren hatte man plötzlich die Vorhersage geändert und es sollte nicht nur den heutigen Tag nur noch regnen sondern auch die kommenden und dazu sollte es auch ziemlich kalt werden, nur einstellige Plustemperaturen. Na toll. Und das zu Midsommar. Zu Hause regnete es zwar auch und fuer Freitag gab es sogar eine Unwetterwarnung fuer sehr grosse Regenmengen aber wir sind ja extra hierher gefahren um an Midsommar mal schönes Wetter zu haben. Denn komischerweise so haben wir immer an Midsommar schlechtes Wetter, das kann super warm und schön gewesen sein vorher, an Midsommar ist das Wetter schlecht. Hatten schon 3 Grad und Schneefall oder aber es regnet.

Nun also auch hier. Und zwar das ganze Wochenende. Darauf hatten wir nun gar keine Lust. Aber was tun? Erstmal anhalten und Plan machen. Sven schaute sich eine Wetterradarkarte von ganz Norwegen an und diese zeigte das wir uns genau in einem Schlechtwetterband von ca. 500km Breite befanden. Das schöne Wetter gab es erst in Höhe Tromsö oder eben viel weiter suedlicher. Also mit ein Stueckchen weiter fahren wuerden wir nicht viel erreichen. 

Und nun? Vor uns lagen jetzt ein paar Fähren die mit Sicherheit einiges an Geld kosten wuerden und das nur um im Regen rumzufahren? Irgendwie doof. Im Endeffekt gab es nur eine einzige Lösung um morgen doch noch gutes Wetter zu haben: wir mussten nach Tromsö. Laut Google 11 Stunden Fahrzeit. Puh.

Gesagt, getan, wir fuhren zurueck zur E6 und machten uns auf den Weg zunächst nach Mo i Rana. Um morgen nicht allzu spät in Tromsö aufzuschlagen mussten wir heute im besten Falle noch ungefähr bis Narvik kommen. Es wuerde also ein laaaanger Tag werden. Wir beschlossen, jetzt einfach so lange zu fahren bis es nicht mehr geht.

Ich uebernahm das Steuer, gab eh nichts zum Fotografieren, die Berge hinter den Wolken versteckt, die E6 verläuft ja auch nicht an der Kueste lang, also landschaftlich auch nicht so toll.

Irgendwann kamen wir dann allerdings ueber ein Hochplateau oberhalb der Baumgrenze und ausgerechnet dort hörte es auch mal auf zu regnen. Wir steuerten einen Rastplatz an wo es eine Toilette gab. Da dies hier auch ein Warteplatz ist wenn die Strasse im Winter nur in Kolonne zu befahren ist gab es in dem Haus neben einem WC sogar Sitzgelegenheiten.

Auf dem Parkplatz waren wir nicht alleine, gleichzeitig wie wir steuerte ein anderer deutscher Camper, aus der Gegenrichtung kommend, den Parkplatz an. Wir unterhielten uns kurz und fuhren dann aber weiter.

Als es dann wieder vom Pass hinunter ging folgte die Strasse einem tosenden Bach/Fluss, hier war wirklich viel Wasser in den Wasserläufen. An geeigneter Stelle mussten wir einfach nochmal anhalten und uns das aus der Nähe ansehen. Was fuer eine Urgewalt.

Mittlerweile regnete es wieder und die Landschaft war nicht wirklich interessant. Unser nächstes Ziel war Fauske. Wir mussten nämlich mal irgendwann noch tanken und ich erinnerte mich daran, als wir auf die Lofoten gefahren sind hatten wir ja die benzinpreise bis Bodö verfolgt und in Fauske waren diese am allerniedrigsten. Wir hofften das es heute genauso sein wuerde. Und war es auch. Nur 16,99 NOK, 17.30 SEK. WOW. Bei uns kostete der Diesel ueber 22 SEK als wir losgefahren sind. Da haben wir natuerlich voll getankt.

Unser Plan war eigentlich, gleich an der Tankstelle zu Abend zu essen, immerhin war es mittlerweile schon 18.30 Uhr aber es gab hier keinerlei Möglichkeiten zum Parken also ging es gleich weiter. Kurz nach 19 Uhr steuerten wir dann einen Rastplatz an um nun zu Abend zu essen. Und wir waren in guter Gesellschaft (man achte auf das Nummernschild)

Und dann kam noch ein sehr grosses Wohnmobil was wir kurz vorher erts ueberholt hatten. Diese standen etwas unschluessig auf dem Parkplatz, offensichtlich wollten sie da uebernachten aber es war gerade alles voll. Ich ging dann zu ihnen hin und meinte, das wir dann wegfahren und sie unseren Platz kriegen könnten, wir wollten nur erst zu Abend essen.

Ja und aus dieser Situation entstand dann gleich eine Einladung zum Wein trinken. Ja, so geht das manchmal. Man nahm unser Angebot dankend an. Jedoch wurde dann neben uns doch noch ein Platz frei und so stellten sie sich dort hin. Natierlich kam man ins Gespräch und man hatte kaum 2 Sätze miteinander gewechselt wurden wir gefragt ob sie uns auf einen Wein einladen duerften. Wir waren etwas verwirrt, sowas ist uns noch nie passiert aber okej. Und dann durften wir noch das Wohnmobil anschauen, ein richtiges Luxusmobil, riesengross. Ja, und irgendwie sind wir dann dort hängen geblieben und haben uns 1,5h super unterhalten. Aber da wir heute noch ein Stueck fahren wollten und daran auch unbeirrt festhielten, mussten wir dem Ganzen dann doch irgendwann ein Ende setzen und weiterfahren. Dies musste ich dann tun da Sven es sich nicht nehmen liess, vom edlen Tropfen zu probieren. 21 Uhr sind wir dann losgefahren, Abendbrot hatten wir noch immer nicht gegessen, ich wollte mich aber damit nicht weiter aufhalten so das Sven nur schnell ne Bemme schmierte zum unterwegs essen. Und das war auch gut so.

Wir waren noch gar nicht weit gekommen fanden wir uns plötzlich in einem Stau wieder. Ja richtig gehört, ein Stau. So richtig mit Still stehen. Der Grund: ein Tunnel der Nachts gesperrt ist und wo nur aller Stunde mal paar Autos durchgelassen werden. Wir waren also 22 uhr dran. Hätten wir auf dem Parkplatz erst noch in Ruhe zu Abend gegessen hätten wir hier bis 23 Uhr gestanden.

Dann haben wir uns mal mit dem Thema Uebernachtungsplatz beschäftigt. Noch immer versuchen wir ja, die Toilette des Wohnmobils nicht zu benutzen also musste wieder ein Rastplatz mit Toilette her, dazu soll er nicht direkt an der Strasse liegen und am besten noch ne schöne Aussicht haben. Und da fanden wir einen der 137 Kilometer entfernt lag. Allerdings sollte es ueber 2h dauern bis wir dort sein wuerden. Merkwuerdig. Aber die Beschreibung klang so gut und wir waren erstaunlicherweise noch immer relativ fit (es macht schon viel aus wenn es Nachts nicht dunkel wirde) so das wir beschlossen das es dieser Rastplatz werden sollte. 

Und so fuhren wir durch den Regen dahin.

Irgendwann sind wir dann auch drauf gekommen, warum die Fahrzeit so lange angegeben wurde. Irgendjemand hatte da unterwegs noch eine Fähre eingebaut. Wir haben erstmal geschaut ob diese Nachts ueberhaupt fuhr, aber kein Problem, machte sie. Wir versuchten zwar alles, die 22.40 Uhr Fähre noch zu erwischen aber als wir am Fährhafen ankamen sahen wir sie nur noch davonfahren. Also hiess es warten bis zur nächsten Fähre welche laut Fahrplan 23.20 Uhr kommen sollte. Als es dann aber 23.20 Uhr war und die Fähre noch nichtmal in Sichtweite war haben wir nochmal nachgeschaut und siehe da, es war wie zu Hause mit dem Bus. Aufgrund Personalmangels fiel die Fähre 23.20 Uhr aus und wir mussten auf die 23.59 Uhr Fähre (kein Witz, eine Minute vor 24 Uhr ) warten. So langsam wurden wir muede und die Warterei zehrte an den Nerven.

Die Mitternachtsfähre kam dann aber zumindestens, wir löhnten 130 NOK und setzten ueber. Nun waren es nur noch 17 Kilometer bis zum Rastplatz wo wir gegen 1 Uhr ankamen.

Nur noch schnell aufs Örtchen und ins Bett, Fotos konnten wir auch am Morgen noch machen.

Was fuer ein Tag. Ich wollte keine 11 Stunden fahren und habe deshalb die Route geändert und nun hatten wir einen 19 Stunden Tag hinter uns mit 15 Stunden reiner Fahrzeit und ueber 1000 zurueckgelegten Kilometern.

23.06. Midsommarabend

Die Nacht war eher durchwachsen, auf dem Parkplatz stand auch ein Kuehl-LKW der immer mal sein Aggregat anwarf und die Krönung war dann als er 4 Uhr morgens sein Fahrzeug anliess und dann erstmal eine halbe Stunde den Motor laufen liess bevor er weg fuhr. Aber so ist das eben, will man das vermeiden muss man auf einen Campingplatz fahren. Gegen 7.30 Uhr sind wir dann in den Tag gestartet, was verwunderlich war, da waren die meisten schon aufgebrochen, normalerweise sind wir diejenigen die immer als letztes kommen und als erstes wieder fahren.

Als allererstes mal Fotos machen, das war ja auch mal wieder ein herrliches Fleckchen Erde und heute hingen auch die Wolken nicht so tief so das man sogar etwas von den Bergen sehen konnte.

Gefruehstueckt haben wir dann aber im Auto da selbst zu dieser fruehen Tageszeit die Muecken schon sehr aktiv waren. 

Ja und nach dem Fruehstueck (gegen 9 Uhr) machten wir uns wieder auf den Weg, nächstes Ziel Narvik.

Unterwegs haben wir einen Elch gesehen, leider sind nur unscharfe Fotos dabei herausgekommen denn sobald wie man nur etwas die Geschwindigkeit reduziert wird man sofort von den LKWs hinter einem angehupt.

Hier wollten wir in einen Supermarkt und noch etwas Midsommartypisches zu Essen kaufen. Wir haben auch ein Einkaufszentrum mit vielen Supermärkten gesehen, nur die Strasse dorthin haben wir irgendwie nicht gefunden und ehe wir uns versahen waren wir schon fast aus Narvik raus. 

Hier fanden wir dann aber zum Glueck noch einen weiteren Supermarkt. Leider scheint man in Norwegen nicht ganz soviel Wert auf Midsommar zu legen oder man hat einfach da andere Traditionen auf jeden Fall gab es weder Erdbeeren noch Erdbeertorte zu kaufen und so mussten wir uns mit einer anderen sommerlichen Torte bzw. halt zwei Stueck davon, zufrieden geben.

Nachdem wir Narvik passiert hatten haben wir beschlossen, einen Abstecher auf die Insel Senja zu machen, dort soll man ja gut angeln können. Mittlerweile haben wir uns auch entschieden auf welchen Campingplatz wir danach fahren wollten, es sollte der Skittenelv Camping werden, ca. 1h östlich von Tromsö gelegen.

Aber wie gesagt, wir hatten noch Zeit und wollten vorher noch etwas angeln, denn schliesslich sind wir unter anderem auch deswegen ueberhaupt nach Norwegen gefahren. Die Strecke nach Senja verlief auf Nebenstrassen, landschaftlich wunderschön.

allerdings ziehen sich diese Nebenstrassen unheimlich in die Länge, man kann nicht besonders schnell fahren bei all den Kurven und man muss ja um jeden Fjord drumherum. Und so verging die Zeit und irgendwann beschlossen wir dann, da waren wir schon kurz vor Senja) das Ganze abzubrechen, Senja auf wann anders zu verschieben. Wir wollten zum Kaffeetrinken auf dem Campingplatz sein und wenn wir jetzt erst 12 Uhr auf Senja sind und dann noch angeln wuerde dieser Plan einfach nicht halten. Also bogen wir irgendwann statt nach links Richtung Senja einfach nach rechts Richtung Baduforss ab.

Dann wurde es auch schon Zeit fuers Mittagessen, wir suchten uns ein schönes Plätzchen. Heute gab es Linseneintopf aus der Dose. Hm, war jetzt nicht so das Highlight aber die Aussicht war auf jeden Fall toll.

Kaum waren wir nach unserer Mittagspause wieder losgefahren, klarte der Himmel von einer Minute zur anderen auf und die Sonne kam raus, einfach nur herrlich. Wir fuhren zunächst nach Barduforss wo man einen Blick ueber den Flughafen hatte und von dort ging es weiter Richtung Tromsö. Nun konnte man auch die gefuehlt immer höher werden Berge sehen die sich am Horizont auftuermten. Ja das ist Norwegen wie wir es lieben.

Dann kamen wir irgendwann nach Tromsö, wie der Name schon sagt liegt die Stadt eigentlich auf einer Insel, wir sind aber heute quasi nur am Rand vorbeigefahren und noch ca. 50km weiter bis zum Campingplatz.

Puentklich 15.30 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz an, checkten ein und suchten uns einen Platz mit Blick aufs Meer. Einfach nur toll, das Wetter spielte auch mit, zu Hause regnete es Bindfäden und wir konnten hier in der Sonne sitzen und unsere Midsommartorte geniessen.

Nach dem Kaffeetrinken hat Sven dann mal sein Angelglueck versucht, leider war es hier zu flach als das etwas gebissen hätte aber das weiss man ja erst wenn man es versucht hat.

Und dann war es irgendwie schon Zeit fuers Abendessen kochen. Dafuer bin ich in die Campingplatzkueche gegangen, man muss ja nicht das eigene Gas benutzen wenn es in der Stellgebuehr von immerhin 455NOK mit drin ist.

Ja und dann gab es ein Midsommaressen, so gut es eben unter den Bedingungen ging, neue Kartoffeln, gekochte Eier, eingelegter Hering. Lecker, der lange Tag gestern hatte sich trotz allem gelohnt.

Uebrigens, auch die Duschen/Toiletten waren toll, das war so in kleinen Räumen angeordnet, je 1 Dusche, Toilette und ein Waschbecken in einem Raum, wie ein kleines Bad eben. Haben wir so auch noch nicht gesehen aber ist echt nett.

Abends kam dann auch noch die MS Nordlys von Hurtigruten vorbeigefahren die wir am Nachmittag in Tromsö im Hafen hatten liegen sehen und auch wenn wir uns dann am Abend ins Wohnmobil zurueckzogen da es draussen doch ziemlich frisch wurde so hatten wir doch den ganzen Abend eine wundervolle Aussicht.

24.06. Midsommartag

Als wir am Morgen aufwachten hatten sich die Berge wieder hinter die Wolken verzogen und so beschlossen auch wir uns wieder zu verziehen. Wie gesagt der Platz war toll aber eben auch teuer und da man hier eh keine Fische fangen konnte beschlossen wir, lieber schon ein Stueck Richtung zu Hause zu fahren und unterwegs noch hier und da unser Angelglueck zu versuchen.

Aber trotzdem mussten wir ersteinmal noch die Szenerie auf uns wirken lassen. Die landschaft war wie ausgewechselt. Es war völlig windstill, der Fjord nahezu spiegelblank. Und es herrschte eine Stille, unglaublich. Nur ein paar Seevögel schriehen herum. Aber sonst….es war nahezu gespenstig still.

Gegen 10.15 Uhr haben wir den Capmpingplatz verlassen und sind zunächst Richtung Tromsö gefahren. Der erste Halt erfolgte beim Eurospar, wir hatten nämlich bisher noch nicht dran gedacht unsere norwegischen Pfandflaschen die wir nun schon seit zu Hause mit uns spazierenfuhren mal wegzuschaffen. Aber jetzt sollte es werden. Eurospar, ein Laden wo wir bisher noch nie waren. Aber auch ganz interessant. Etwas teurer als der Rema 1000 aber gefuehlt auch viel grösser und das Angebot fand ich jetzt besonders fuer Touristen besser da man hier viele so fertige Mahlzeiten bekam, nicht nur Tiefgefroren, auch an der Frischetheke. Hat halt seinen Preis aber wenn man nicht ständig kochen möchte wird man hier fuendig.

Genau als wir den Laden wieder verliessen fing es an zu regnen. Wir fuhren ueber die Bruecke nach Tromsö und dort waren wir wirklich erstaunt, ging es doch plötzlich unter die Erde. Das Strassennetz Tromsös besteht nämlich aus zwei Ebenen, die normale oberirdische, wenn man irgendwohin direkt ins Stadtzentrum will und eine unterirdische wenn man sozusagen ehrer nur durch die Stadt durch will. Aber das war ein richtiges Strassennetz da unter der Erde, nicht einfach nur ein Tunnel, nein, ganze Kreuzungen und sogar Kreisverkehre gab es hier. Verrueckt.

Ja und dann ging es ueber die zweite Bruecke und schon hatten wir Tromsö wieder verlassen. 

Wir hatten uns eine Strecke ausgesucht die auf Nebenstrassen im Prinzip immer am Wasser entlang fuehrt und hofften, unterwegs hier und da mal eine Stelle zu finden wo man angeln konnte. Das Problem ist nur, da wo man mit dem Auto halten konnte war es viel zu flach zum angeln und da wo es gut aussah konnte man nirgends anhalten, und so blieb uns nichts anderes uebrig als die Natur zu bewundern.

Dann kamen wir irgendwann an eine Stelle wo wir eigentlich links hätten fahren muessen. Aber Sven erspähte ein Schild wo Malangen drauf stand und meinte, da könne man gut angeln. Okej, kurz nachgeschaut ob dieses Angel-Malangen auch wirklich dieses hier war (also es handelt sich um den Malangenfjord) und dann haben wir beschlossen, unser Glueck hier zu versuchen und bogen nach rechts ab. Aber auch hier wollte sich ewig keine passende Stelle finden, wir kamen an einem Resort vorbei, wo man sicherlich hätte angeln können aber das war schon eher sehr gehobener Standart da fuehlten wir uns etwas fehlplatziert. Doch dann, die letzte Stelle die laut Karte noch in Frage kam und wo man mit dem Auto anhalten konnte. Wir versuchten unser Glueck. Also, eher Sven, ich habs nur kurz probiert und mich dann eher dem Fotografieren und zukucken gewidmet.

Lustig war, auf einmal klappert es oben auf der Strasse, da kommen doch tatsächlich zwei Rentiere auf der Strasse vorbeigetrabt als sei es das natuerlichste auf der Welt.

Zurueck zum angeln, viel war nicht los, aber einmal hing doch was an der Angel, ein kleiner Dorsch. Der hatte aber nicht gebissen sondern war quasi dem Haken in die Quere gekommen und am Ruecken aufgespiesst. Den haben wir dann von seinem Leid erlöst und beschlossen, ihn am Abend zu grillen.

Nachdem dann angeltechnisch nix mehr ging sind wir weitergefahren. Wir befanden uns auf einer Halbinsel und hatten mittlerweile den Punkt erreicht wo es genausoweit nach vorn wie zurueck war also beschlossen wir die Runde noch fertig zu fahren. Eine geeignete Angelstelle fanden wir nicht mehr und als wir das nächste mal an die Stelle kamen bogen wir dann wirklich links ab.

Unterwegs liessen wir es uns nicht nehmen, bei herrlicher Aussicht unseren Nachmittagcappuchino zu trinken bevor es weiter ging Richtung Finnland.

Ich hatte wie immer in der Stellplatz App einen Platz fuer die Nacht auserkoren, dieser Lag zwar noch in Norwegen aber es war nicht mehr weit bis nach Finnland. Unterwegs aber kamen wir noch an einem Parkplatz vorbei der beschrieben war mit: hier kann man fast direkt vom Parkplatz angeln. Das mussten wir natuerlich noch probieren.

Wir waren die ersten dort, blieben aber nicht die einzigen. Und es war wirklich eine super Angelstelle. Man konnte direkt vom Parkplatz runter ans Wasser gehen und es ging auch direkt tief rein, ohne Kraut und anderen Hindernissen.

Wir angelten und angelten, plötzlich schnauft es im Wasser. Was war das denn? Da kam doch tatsächlich ein Schweinswal vorbeigeschwommen, da wo wir gerade die Angel ausgeworfen hatten. Na da beisst natuerlich nix.  Aber das war schon ein tolles Erlebnis.

Ich hatte das Angeln längst aufgegeben als Sven doch noch einen Biss hatte. Und was befördert er da ans Ufer? Einen schönen Dorsch von ungefähr 70 cm.

Es sollte aber bei diesem einen Biss bleiben und so packten wir irgendwann unsere 7 Sachen wieder zusammen, es war mittlerweile schon ziemlich spät geworden und wir wollten ja noch grillen.

Wir fuhren zu dem Parkplatz, hier hatten sich schon einige Wohnmobile eingefunden aber fuer uns gab es auf jeden Fall noch Platz. Nachdem wir einen heilwegs geraden Platz gefunden hatten wurde erstmal der viele Jahre alte Einweggrill rausgeholt. Nach etwas Startschwierigkeiten funktionierte der auch ganz gut und während Sven draussen, gegen Muecken ankämpfend, den Fisch und Steaks grillte spielte ich im Wohnmobil: Pimp meinen Kartoffelsalat. Ich hatte einen Bescher Kartoffelsalat gekauft, der wie sich herausstellte aber sehr wenige Kartoffeln enthielt und viel was auch immer, Majonäse, Joghurt, keine Ahnung. Aber wir hatten ja von Midsommar noch gekochte Kartoffeln und auch gekochte Eier uebrig und auch saure Gurken waren mit an Board und so wurde am Ende doch noch etwas draus was den Namen Kartoffelsalat auch verdient hatte.

Und als wir dann mit Essen fertig waren war es auch schon fast Zeit, ins Bett zu kriechen, zumal draussen eh nur die Muecken lauerten.

25.06. Heimfahrt

Der Tag begann wieder mit Regen und so hielten wir uns nicht lange mit den morgendlichen Dingen auf, selbst das Zähneputzen verschoben wir auf später.

Gegen 8.30 Uhr fuhren wir los Richtung Schweden. Wir quälten das Auto den Berg hinauf und das Wetter wurde immer besser, es hörte auf zu regnen und die Wolken hingen nicht mehr ganz so tief.

Irgendwann hielten wir dann an um Zähne zu putzen, nichts ahnend stiegen wir aus und wurden sofort von gefuehlt Millionen von Muecken umringt. Ein richtiger Ueberfall. Nur in ständiger Vorwärtsbewegung war es ueberhaupt möglich, die Zähne zu putzen und als wir dann wieder ins Wohnmobil wollten ging das nicht ohne auch eine grössere Anzahl Muecken mit hineinzunehmen denn die sassen ja ueberall auf einem drauf. Die mussten wir natuerlich dann erstmal erledigen bevor wir weiterfahren konnten.

Irgendwann zwischen Kilpisjärvi und Karesuando haben wir dann sogar die Sonne wiedergefunden.

Dann hatten wir mal wieder das Problem des Tankens. In Kilpisjärvi kostete der Diesel 1.84 Euro. Nunja dachten wir, an der grenze ist es ja meistens teurer, lass mal noch warten. Was wir ja nicht bedacht hatten, bis Karesuando, wo man schon ueber die Grenze nach Schweden fährt kommt ja gar keine Ortschaft mehr und auch keine Tankstelle und die einzige Tankstelle in Karesuando wiess einen Literpreis von 1.94 Euro auf, da konnten wir ja auch in Schweden tanken, also dachten wir. 

Also erstmal ueber die Grenze nach Schweden und in Vittangi kurz vor 12 Uhr dann die Tankstelle angesteuert, so langsam MUSSTEN wir tanken und so blieb uns nix anderes uebrig als die 22,56 SEK pro Liter zu zahlen. Diesmal hatten wir kein gutes Händchen was die Wahl der Tankstelle anging.

Wir kauften uns dann noch ein Hotdog fuer jeden, es war ja gerade Mittagszeit, gingen noch schnell auf Toilette (wer weiss wann es in der nordschwedischen Einöde die nächste Möglichkeit geben wuerde und dann fuhren wir weiter.

Wir nahmen die Route die uns Google Maps vorschlug bis wir dann in einen unbefestigten Waldweg einbiegen sollten der noch dazu Baustelle war und ca. 50 Kilometer lang. Also das mussten wir uns nicht antun und so folgten wir der Strasse die im Prinzip immer am Tornefluss entlang verläuft, also an der grenze zu Finnland. Ob das nun wirklich die bessere Wahl war sei dahingestellt denn hier gab es auch eine Vielzahl von Baustellen wor eine Strasse quasi unbefindlich war, also das was da teilweise von der Strasse ueberig war war eine Huckelpiste mit Reifenkillersteinen. Aber sowohl wir als auch das Auto haben auch diese Herausforderung unter Einbusse von ein paar Nerven gut ueberstanden und so sind wir gegen 16 Uhr zu Hause angekommen.

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