Norwegen Klappe die Dritte
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Bevor uns die Eishockeysaison bald in ihrem Griff hat und man (fast) kein freies Wochenende mehr hat, sind wir letztes Wochenende nochmal nach Norwegen gefahren. Wir wollten nochmal angeln, wollten nochmal grosse Fische fangen. Waren extra vorher nochmal in Piteå im Angelgeschäft um uns mit einer grösseren Auswahl an Ködern zu versorgen.
Und das Wetter sollte auch nochmal gut werden bevor dann entgueltig der Herbst seinen Griff um die Natur legt.
Donnerstag nach Arbeit, gegen 14 Uhr, ging es los. Dieses Mal sind wir wieder ueber Piteå gefahren. Es war einfach erschreckend dieser Windradpark. Unglaublich was man da mit der Natur veranstaltet. Ist ja nicht nur so das diese riessigen Dinger von ueberall zu sehen sind, nein es muss ja auch Massen an Wald abgeholzt werden und zu jedem einzelnen Windrad muss ein befestigter Weg fuehren damit man es warten kann. Grausam. Und da sollen am Ende ueber 1000!!!! Stueck stehen. Es blutet einem das Herz.
Diesmal zogen wir durch, keine Essenspause unterwegs, nur eine kurze Toiletten- und Beine-vertret-Pause am Polarkreis. Immer wieder landet man auf diesem Rastplatz. Kein Wunder, es gibt gar nicht so viele zur Auswahl, eigentlich ist er im Grossen und ganzen der Einzige mit Toilette, wenn man mal von dem mit dem ueberlaufenden Plumpsklo kurz vor der norwegischen Grenze absieht.
Gegen 20 Uhr sind wir an unserem Stellplatz fuer die Nacht angekommen. Auch diesmal war gerade noch ein Platz frei, genau der gleiche wie letztes Mal. Die anderen 3 Plätze waren besetzt von 2 Päärchen aus Bayern im Wohnmobil (die gleiche Art wie unseres) und einem dazugehörenden Alleinreisenden mit einem unglaublich alten Golf Kombi in welchem er sogar geschlafen hat. Immer wenn du denkst du hast schon alles gesehen.
Noch bevor wir zu Abend assen ging es ersteinmal angeln, es sah grad ganz gut aus.
Aber die Fische wollten einfach nicht beissen und so sind wir irgendwann dann doch zurueck zum Wohnmobil, haben zu Abend gegessen und dann wurde es wie eigentlich immer, ein super langer Abend mit unseren “Nachbarn” und wir sind erst gegen halb 1 zu Bett, nachdem wir sogar noch das erste Nordlicht dieser Saison gesehen hatten.
Dementsprechend schliefen wir bis sage und schreibe 8 Uhr am nächsten Morgen, wir wurden vom Muellmann geweckt der hier immer Freitags den Muell leert. Wie versprochen war das Wetter einfach nur super, Sonne satt. Nach dem Fruehstueck, fuer mich bestehend aus Lefse und einem Monster Java Getränk, also Energidrink mit Kaffeegeschmack, vielleicht ist da ja sogar wirklich etwas Kaffee drin? (gesundheitsmässig eher 1 von 10 Punkten, geschmacksmässig 10 von 10) ging es zum angeln. Um das Ganze kurz zu machen, wir angelelten wirklich den ganzen Tag, selbst unsere Nachbarn angelten was das Zeug hielt aber es wollte einfach kein Fisch beissen. Und dennoch war es ein wunderbarer Tag an der frischen Luft ohne Kundentelefonate, Probleme und anderem Mist. Wir genossen einfach das Hier und Jetzt, das tolle Wetter, die frische Luft. Es war ein fast perfekter Tag, bis auf das Fehlen der Fische halt. Ich bin dann auch mal kurz auf die Bruecke gelaufen, was fuer eine Aussicht. Und unsere Nachbarn hatten eine Drohne mit und haben damit Bilder gemacht, wirklich spektakulär.
Am Abend beschlossen wir dann das wir es am nächsten Tag woanders probieren wollten. Wieder wurde es ein toller geselliger Abend aber diesmal gingen wir schon gegen 23 Uhr zu Bett während die Anderen noch vergeblich draussen ausharrten um nochmals das Nordlicht zu sehen. Ich muss sagen, das wird mittlerweile doch ziemlich kalt nachts.
Auch am Samstag schliefen wir wieder bis gegen 8 Uhr. Und wieder erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Irgendwie hatten wir aber beide keine riessige Angellust mehr und stellten folgende Ueberlegung an: sollen wir wirklich jetzt noch weiter fahren, Diesel verfahren, um am Ende auch an dem anderen Platz nur nichts zu fangen und dann frustriert heim zu fahren? Wo dann wieder so viel Arbeit wartete das das Chaos schon vorprogramiert war? Oder sollte man nicht den tollen gestrigen Tag noch etwas verlängern, hier noch zu Mittag essen und dann einfach heim fahren, am Sonntag in Ruhe schon anfangen zu arbeiten und Thorben zu seinem Training fahren? Wir entschieden uns fuer letzteres. Nach dem Fruehstrueck versuchten wir nochmals unser Angelglueck. Und tatsächlich hatte Sven einen Biss, ein ca. 70-80 cm grosser Seelachs. Leider war ich da noch nicht am Angelspot, aber ich war diejenige die das Gaff hatte. Beim Versuch, den Fisch irgendwie so an Land zu befördern ging er leider ab (ich hörte es noch knallen als ich gerade ans Wasser kam). Das war dann aber auch der einzige Biss dieses Tages.
Zum Mittag gab es dann Kartoffeln mit Königsberger Klopsen, mal was anderes als immer nur Ravioli oder Suppe.
Ja und nach dem Mittagessen traten wir zufrieden die Heimreise an. Wenn man so drueber nachdenkt, schon verrueckt das man 600 Kilometer (einfache Strecke) fährt um im Endeffekt einen schönen Tag zu haben, aber egal, auch die Fahrt muss man mit einbeziehen.
Als wir auf dem Rueckweg durch Jäkkvik fuhren standen zwei am Strassenrand und versuchten zu trampen. Bevor das Gehirn aber realisierte das sie gar keine andere Wahl hatten hier weg zu kommen da ja am Wochenende hier gar kein Bus fährt war man schon vorbei. Aber nur ein paar hundert Meter weiter bekamen wir die nächste Chance fuer eine gute Tat, da standen wieder zwei und wollten mitfahren. Diesmal hielten wir an. Es waren zwei Deutsche die irgendwo mitten im Nirgendwo zwischen Arjeplog und Aridsjaur raus wollten. Eigentlich hatten sie gehofft, wenigstens nach Arjeplog zu kommen aber wir fuhren ja direkt da vorbei wo sie hinwollten, so das war perfekt. So wurde auch die mittlerweile etwas langweilige Fahrt mal etwas unterhaltsamer und verging etwas schneller.
Diesmal fuhren wir wieder ueber Älvsbyn, den Windkraftpark wollten wir uns nicht noch einmal antun, stellten aber im Nachhinein fest, das die Strasse ueber Piteå deutlich besser ist.
Den Sonntag haben wir dann genutzt und das Wohnmobil wieder in seinen Urzustand versetzt, sprich, unser Zeug rausräumen und alles von meinen Eltern, was wir rausgeräumt hatten (also im Prinzip so ziemlich alles) wieder reinräumen. Und natuerlich sauber machen. Denn vermutlich war dies der letzte Ausflug fuer uns mit dem Wohnmobil, von der Rueckfahrt nach Deutschland in ca. 4 Wochen mal abgesehen.