Und wieder ein Kapitel abgeschlossen

Und wieder ein Kapitel abgeschlossen

Nachdem wir im Herbst mal vergeblich versucht hatten, Leif Eriks A-Traktor trotz Motorschadens zu verkaufen stand das Auto ja immernoch hier rum und ruehrte sich nicht vom Fleck, wie auch. Aber er musste eigentlich nun endlich mal weg, bevor er erst wieder einschneit.

Und wie es der Zufall will war neulich beim Hockeyspiel der Herren die Firma Norrbottens Bildemontering, also quasi ein Schrottplatz wo Autos verschrottet werden, wo man aber auch gebrauchte Teile kaufen kann, ich habe dort vor Jahren schonmal Schneemobilersatzteile geholt, also die waren jedenfalls Matchsponsor. Ja und wenn man Matchsponsor ist macht man halt auch Werbung fuer seine Firma. Und da Leif Erik mal meinte man wuerde mittlerweile Geld fuers Verschrotten bekommen dachte ich ich kann ja zumindest mal fragen. und tatsächlich, solange das Auto einen Katalysator besitzt bekommt man 2500 SEK dafuer, egal ob es noch fährt oder nicht. Dieses Angebot gilt aber nur bis 29.12. diesen Jahres und man muss das Auto selbst dorthin bringen.

Aber gut nuetzt ja nichts, wenn nicht jetzt wann dann. Also haben wir uns gestern nachmittag einen Autoanhänger gemietet (das war ja auch wieder ein Drama, der war natuerlich ein- und festgefroren und es dauerte eine halbe Stunde und brauchte einen Hammer, Sand, eine Heissluftpistole und am Ende einen Heisswasserhochdruckreiniger um den Hänger zum Rollen zu bringen) und haben dann gestern abend in klirrender Kälte und ein bisschen logistischer Meisterleistung das Auto verladen, damit ich gleich heute frueh starten konnte.

Konnte nicht richtig schlafen, war zu aufgeregt und hatte Angst der Hänger wuerde ueber Nacht wieder einfrieren. Bin 5.30. Uhr aufgestanden, da konnte ich gleich noch den Versand in der Firma vorbereiten, wollten wir zwar heute mal ausfallen lassen aber ich hatte ja nun etwas Zeit uebrig. Ich wollte nämlich absolut nicht im Dunkeln fahren, das hat mir gestern abend schon gereicht. Der Hänger war breiter als mein Auto, was ja kein Problem ist er ist ja beleuchtet und man sieht ihn, was ich aber nicht gesehen habe war der Strassenrand. Man sah also den Hänger, aber nicht wo er fuhr, also ob er gleich die Leitplanke beruehrt oder nicht. naja und das wollte ich heute nicht. Hatte mich nur etwas verkalkuliert wann es hier mittlerweile erst hell wird und so bin ich letztendlich doch kurz nach 7 Uhr im Dunkeln los aber die Dämmerung liess zum Glueck nich lange auf sich warten. Der Hänger war gluecklicherweise auch nicht wieder eingefroren.

Leider hatten wir beim Beladen des Hängers nicht bedacht das bei dem Atraktor das meiste Gewicht hinten ist. Und wir haben ihn natuerlich mit dem Motor nach vorne aufgeladen. Diese Tatsache fuehrter zu einer sehr abendteuerlichen Fahrt, ab 70 km/h begann nämlich der Hänger, hinterm Auto hin und her zu…. ich will nicht sagen schleudern aber so ähnlich. Und da der Hänger so schwer war konnte das auch mein Auto ab einer gewissen Stärke nicht mehr richtig parrieren und wurde vom Hänger auch hin und her bewegt. Das war sehr sehr unbehaglich. Aber ich konnte ja nun auch nicht mit 50 im Berufsverkehr ueber die E4 kriechen? Auf den Schreck wollte ich erstmal einen Parkplatz ansteuern, ging aber nicht, kam nicht zum stehen und musste vorbeifahren. Bei nächster Gelegenheit schaffte ich es, anzuhalten und telefonierte erstmal mit Sven und fragte um Rat wie ich mich in so einer Situation richtig verhalte. Am besten natuerlich gar nicht erst soweit kommen lassen. Zum Glueck lagen nun nur noch ein paar hundert Meter E4 vor mir bevor es auf die Landstrasse ging und da konnte ich in meinem eigenen Tempo rumgurken.

Mit 60km/h duempelte ich dahin, war mir egal, zumindest verhielt sich so der Hänger ruhig. Draussen sanken die temperaturen auf bis zu minus 23 Grad. Hatten wir uns ja den kältesten Tag des Jahres ausgesucht oder wie? Jetzt wäre eine Panne wirklich nicht angebracht. Aber ich bin ja extra alleine gefahren damit im Fall einer Panne Sven mich mit seinem Auto holen kann und ich nicht in der Kälte stundenlang auf das Bergungsauto warten muss. Aber besser wäre es ja, gleich erst gar keine Panne zu haben.

Mittlerweile ging die Sonne auf, ach, ein herrliches Gefuehl. Und je weiter man ins Inland kam, je mehr Schnee gab es. Irgendwann schaute ich auf mein Handy und stellte mit Entsetzen fest das dieses nur noch 24 Prozent Akku hatte. Nanu, was war denn da passiert? Ich brauchte es doch zum Navigieren? Erstmal angehalten, Bankverbindung aufgeschrieben, die muss man nämlich dort angeben und ich wusste nicht ob mein Handy dann ueberhaupt noch funktionieren wurde. Dann erstmal alle Apps zugemacht und dann hiess es hoffen.

Ich brauchte fast zwei Stunden fuer die 90 Kilometer. Zur Beruhigung und um mich abzulenken habe ich die ganze Zeit mit meinem Auto geredet, war ziemlich einseitig das Gespräch aber das war mir egal.

Und irgendwann war ich dann endlich da. es kam auch gleich jemand und während ich erstmal aufs Klo musste hat er schonmal das Auto in Augenschein genommen. Als ich zurueck kam war er schon fertig und meinte nur ich solle mal noch 100 Meter vorfahren, das Auto abschnallen es kommt gleich einer mit dem Radlader. Gesagt, getan und das Auto trat seine letzte Reise an.

Und dann durfte ich wieder heim fahren, ohne irgendwas in die hand zu bekommen, ohne eine Aussage ob ich die 2500 SEK bekomme, nix. Bloss gut das ich wenigstens Bilder gemacht habe da habe ich zur Not nen Beweis.

Rueckzu nahm ich eine andere Strecke. Diese war ca. 20 Kilometer kuerzer man hatte mir aber geraten, lieber ueber Älvsbyn zu fahren da dieser Weg im Winter besser zu fahren sei. Zum Glueck hatte ich drauf gehört. Nun mit leerem Hänger war es ja egal aber der kuerzere Weg ueber Piteå war schmaler und eigentlich eine Eispiste, hier hätte ich mit dem beladenen Hänger wirklich nicht langfahren wollen. Aber jetzt konnte ich es sogar geniessen, die Landschaft war wirklich toll mit dem Schnee und der tief stehenden Sonne.

Und damit ist das Kapitel A-Traktor nun fuer uns abgeschlossen, Thorben will keinen und ich hoffe er bleibt bei dieser Meinung. Habe den Hänger zur Vermietstation zurueck geschafft und kurz nach 11 Uhr war ich dann wieder zu Hause.

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