
Zum Eishockey nach Finnland 06.03.-09.03.2025
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Nun ist es mir endlich gelungen heilwegs bezahlbare Fluege fuer unseren Jahresurlaub zu finden, das hat mich jetzt seit Wochen beschäftigt und bald zur Verzweiflung gebracht. Und auch die Unterkunft habe ich gebucht, auch hier darf man dieses Jahr tiefer in die Tasche greifen.
Es geht nach Gran Canaria. Wir wollten ja ersteinmal nicht mehr nach Teneriffa, und ganz eigentlich wollten wir ja eine Kreuzfahrt machen aber eine 3 wöchige Kreuzfahrt ueber Weihnachten und Silvester liegt dann doch etwas oberhalb unserer das-sind-wir-bereit-zu-zahlen Grenze. Also gehts wieder auf die Kanaren, nur eben mal auf eine andere Insel.
So und nun zum Bericht unseres Kurzzausflugs zu den Nachbarn.
Donnerstag, 06.03.2025 los gehts
Gestern Abend bis 22 Uhr Versand gemacht, einfach damit noch so viele Bestellungen wir möglich auf den Weg gehen. Heute dann 5 Uhr aufgestanden um auch die Bestellungen von heute Nacht noch einzupacken.
Da es draussen ziemlich ueppig schneite (offensichtlich ist den Wetterverantwortlichen ausgerechnet heute eingefallen das wir diesen Winter ja noch viel zu wenig Schnee bekommen haben und das da jetzt mal fuer Nachschub gesorgt werden muss) wollte ich gerne etwas eher los aber am Ende war es trotzdem kurz vor 7 Uhr als wir endlich loskamen.
Die Fahrt nach Umeå war dann mal wieder nichts fuer meine Nerven, was nicht am Fahrer sondern an den Wetterverhältnissen lag. Wie gesagt, bei uns ersteinmal ueppiger Schneefall.
Da wir noch Minusgrade hatten wurde dieser natuerlich dann aufgewirbelt und die Sicht war entsprechend. Je suedlicher man kam umso wärmer wurde es. Nun wurde der Schnee nicht mehr aufgewirbelt sondern blieb als Matsch auf der Strasse liegen, auch nicht gerade toll.
Dazu noch alle Blitzer und LKW und einspurigen Strecken….. ja, man merkt, nicht wirklich erfreuliche Erlebnisse. Erst kurz vor Umeå war es dann so warm das die Strassen nur noch nass waren. Trotz allem kamen wir puenktlich 10 Uhr an der Fähre an. Unterwegs fanden wir noch Schwedens vermutlich billigste Tankstelle in Umeå, woanders kam der Diesel meist so zwischen 17.22 und 17.34 SEK. Da haben wir natuerlich noch die 18 Liter, die wir seit dem letzten Mal tanken verfahren hatten, nachgetankt.
Und dann hiess es im Hafen warten, das Schiff war ja noch nichtmal da und nur weit entfernt am Horizont sichtbar. Die Einfahrt in den Hafen uebrigens super einfach zumindest wenn man vorgebucht hat. Eine Kamera liesst das Nummernschild aus und wenn man an den Bildschirm kommt muss man nur noch die Anzahl der Personen bestätigen, dann bekommt man die Boardingkarten und fertig. Allerdings denke ich das es ohne Vorbuchung gar nicht mehr funktioniert denn es gibt keinen bemannten Schalter mehr, weiss gar nicht was da passiert wenn man da ohne Buchung ranfährt und mit will.
Kurz nach 11 Uhr wurde dann das Schiff beladen und 11.30 Uhr legten wir ab. Wir hatten nahezu freie Auswahl was die Sitzplätze anbelangt, das Schiff war doch ziemlich leer.
Ich habe dann gleich Mittag gegessen, hatte kein Fruehstueck. Blumenkohl, Kartoffeln, Leberkäse, habe ich mir gestern Abend zusammen angebraten und heute kalt verzehrt. Sven hatte schon während des Wartens einen Teil seiner Pizza zu sich genommen.
Und dann hiess es warten, die Ueberfahrt dauert 4h, das zieht sich. Ca. 1,5h vor der Ankunft kam dann das Eis. Wow, was fuer ein Erlebnis, ich habe mich ja schon immer gefragt wie sie den Fährbetrieb im Winter aufrecht erhalten können. Nun weiss ich es. Das Schiff hat die höchste nationale Eisklasse und ist fuer bis zu 1m dickem Eis geeignet. Wenn ich da dran denke das das Schiff mit dem wir in der Antarktis waren nur Eisklasse 1C hat….Das erklärt natuerlich auch etwas den Preis der Ueberfahrt, 1700 SEK ist jetzt nicht direkt ein Schnäppchen aber klar, so ein tolles Schiff kostet eben auch, ausserdem ist es nahezu neu, hatte erst 2020 Stapellauf.
Die Fahrt durch das Eis dauert aber, das Schiff kann da nicht so schnell fahren und so kamen wir mit ca. 30 Minuten Verspätung in Vasa an. Und ehe wir dann vom Schiff waren war es schon nach 17 Uhr. Zum Glueck erfolgte der Zugang zu unserer gemieteten Wohnung mittels einer Schluesselbox so das wir uns nicht stressen mussten weil jemand wartet. Und so fuhren wir auch ersteinmal einkaufen. Diese Reise war irgendwie ziemlich planlos, klar, Fähre und Unterkunft waren gebucht aber ich habe z.B. erst am Vorabend ueberhaupt angefangen zu packen. Und so ist dann irgendwie die Verpflegung zu kurz gekommen, ich habe nur mitgenommen was da so zu Hause rumstand ohne einen Plan zu machen was man eigentlich braucht. Und so hatten wir z.B. ueberhaupt nix fuers Fruehstueck mit. Lange Rede kurzer Sinn, wir waren im Prisma und waren einerseits beeindruckt von der Grösse dieses Ladens und dem Angebot, andererseits waren wir schockiert ueber die Preise. Du meine Guete. Ueber 2 Euro fuer einen Quarkplunder, 4 Euro fuer 5 Brötchen (also nicht frische, nur so eingetuetete die alt schmecken)…. da waren die Orangen fuer 1,29 das Kilo und der Schinken schon Megaschnäppchen.
Fuer das bisschen hier (und 2 Flaschen Saunaduft den wir im Auto gelassen haben) haben wir fast 80!!! Euro bezahlt.
Nachdem der Schock verdaut und der Einkauf ins Auto verladen war fuhren wir zur Unterkunft. Wir fanden sogar einen Parkplatz in der Nähe.
Als wir dann endlich alles in der Wohnung hatten war es schon gegen 19 Uhr, wir assen zu Abend, fuer mich gab es Lachs und Kartoffelsalat
danach entspannten wir noch in der Sauna bis wir dann ziemlich erschöft ins Bett fielen.
Freitag, 07.03. Eishockey und mehr
Als ich mich gestern Abend ins Bett legte fand ich es eigentlich ziemlich bequem, meine Huefte war da anderer Ansicht, am Ende hatte ich solche Schmerzen das selbst Rumdrehen nicht mehr half und ich 5.30 Uhr aufstand. Ich legte mich noch etwas auf die Couch, bequem ist die zwar jetzt auch nicht aber zumindest konnte ich hier ohne Schmerzen liegen und bin sogar nochmal eingeschlafen.
Kurz vor 9 Uhr starteten wir den Tag mit Fruehstueck und danach wollten wir mal in den Motonet, schauen ob wir dort was fuers Wohnmobil finden, waren ja damals so begeistert von diesem Laden. Und damit ich heute wieder auf meine 5 Kilometer komme beschlossen wir, zu Fuss zu gehen, der Laden war ca. 2,5 Kilometer weg. Und so sind wir gegen 10 Uhr losgelaufen. Jedoch kamen wir nur ein paar hundert Meter und dann war der Weg den wir laut Google gehen sollten, fuer Fussgänger verboten. Na toll, was soll das Google? Natuerlich hätte man jetzt einen anderen Weg suchen können aber da weiss man dann nicht wie weit das am Ende wird und so kehrten wir um und nahmen das Auto.
Der Motonet war dieses Mal eher eine Enttäuschung, wir fanden so gar nix fuers Wohnmobil. Aber immerhin Scheibenwischwasser fuers Auto. Und dann ist Sven zurueck gefahren und ich habe meine 5 Kilometer in Angriff genommen. War richtig schön, die Vögel haben gezwitschert, die Weidenkätzchen kucken schon raus und auch die Gegend wo ich da langgelaufen bin hatte doch wirklich Dorfcharakter. Aber es war wohl ziemlich kalt. Merkt man ja so beim Laufen nicht aber als ich zurueck kam habe ich einfach nur gefroren und musste ersteinmal unter die heisse Dusche.
Mittagessen, kurz ausruhen und 13.45 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zu unseren Bekannten. Wir wollten gemeinsam zum Hockeyspiel gehen, vorher hatten sie uns aber noch zum Essen bei sich eingeladen.
Nach 10 Minuten Fahrt kamen wir bei Ihnen an und stellten fest das wir am Donnerstag schon dort ganz in der Nähe waren, nämlich da wo wir einkaufen waren. Zur Feier des Tages gab es selbstgemachte Pizza, aber meine Guete, jeder hat ja so seine eigene Art der Zubereitung. Hier war das Motto: mehr ist weniger. Unmengen an Hackfleisch, geräuchertem Schinken, Salami, Käse und Tomaten landeten auf dem Teig, am Ende war die Pizza sicher 3cm hoch, mindestens. Und sie war wirklich super lecker, nur schaffte man natuerlich nicht viel davon. Wir durften dann auch gleich noch welche mitnehmen fuer den nächsten Tag.
17.45 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zur Eishalle. Hier ist das etwas anders als bei uns, die Parkplätze direkt an der Halle kosten 10 Euro Parkgebuehr, das ist dann doch relativ viel und es fällt einem leicht, lieber etwas weiter weg zu parken und die 15 Minuten Fussmarsch in Kauf zu nehmen.
Nun will ich euch nicht langweilen, die Meisten werden eh nicht so interessiert sein an Eishockey, wir schauten uns das Spie an, es endete leider mit Verlust nach Penaltyschiessen aber es war mal wieder interessant ein Spiel in einem anderen Land zu sehen. Es ist doch bemerkenswert wie gross doch die Unterschiede im Spielstil sind. Und etwas lustig war es das die Gesänge der Fans teils auf finnisch teils auf schwedisch waren, wir befanden uns ja hier in einem schwedischsprachigen Teil Finnlands (wobei nur ca. 50 Prozent schwedisch sprechen).
Nach dem Spiel sind wir noch in die Stadt gefahren in eine Rooftopbar. Wir waren etwas erschrocken ueber die Preise, aber gut wir waren schliesslich in Finnland. Und als man dann hinterher drueber nachgedacht hat war es eigentlich billiger als bei uns in Schweden, so absolut okej, vor allem fuer diese super Location.
Irgendwann hörte der DJ auf Musik zu spielen und man machte das Licht an. Ich dachte was denn jetzt los, machen die schon 22 uhr zu oder was? Doch der Blick auf die Uhr verriet, es war schon 23.30 Uhr. Ui, wie doch die Zeit vergeht wenn man in netter Runde ist. Um 24 Uhr macht die Bar zu und wie gesagt, es ist wohl so ueblich das eine halbe Stunde vorher die Beleuchtung hochgefahren wird um zu signalisieren das man jetzt nur noch eine halbe Stunde hat.
Aber diese halbe Stunde wollte man uns dann nicht gewähren, 23.45 Uhr spielte man mit dem Lichtschalter, an-aus-an-aus, wir waren die Letzten und man wollte uns nun ermuntern auch endlich zu verschwinden. Was wir dann natuerlich auch taten.
Lustige Geschichte am Rande, als wir mit dem Fahrstuhl hoch zur Bar fuhren stiegen unterwegs 4 Deutsche ein, und natuerlich nicht nur Deutsche, nein es waren Sachsen. Aber irgendwie hatte ihnen die Bar nicht zugesagt und sie waren dann plötzlich weg. Aber trotzdem. Um diese Jahreszeit, um diese Tageszeit und dann auch noch zur gleichen Zeit im Fahrstuhl…..
Wir fuhren unsere Bekannten noch heim bevor auch wir uns zurueck zur Unterkunft begaben wo wir kurz vor halb 1 ankamen. Heute werde ich mal die Couch testen, schlimmer als das Bett kann es nicht werden.
Samstag, 08.03.2025 Erinnerungen
Diese Nacht hatte ich besser geschlafen auch wenn die Couch wie schon erwähnt nicht wirklich superbequem ist, bereitet sie mir doch zumindest keine Schmerzen. Und Sven konnte auch besser schlafen wenn man nicht jemanden neben sich hat der sich mindestens alle halbe Stunde rumdrehen muss.
Heute hatten wir schönes Wetter und so machten wir uns am Vormittag mal auf den Weg nach Replot. Also da wo wir nun schon 2x mit dem Wohnmobil waren. Es war wirklich herrlich dort, der Blick aufs Meer wo sich weiter draussen die Eisschollen zusammenschieben…. leider wehte ein eiskalter Wind so das man es kaum draussen aushielt. Aber auf den Aussichtsturm musste ich natuerlich trotzdem hoch, auch wenn ich oben fast runtergepustet wurde.
Danach sind wir noch dahin gefahren wo Sven damals die leckere Fischsuppe gegessen hatte. Und es hat sich mein damaliger Verdacht bestätigt, man hat inzwischen hier einen Stellplatz errichtet. Es stand jetzt kein Preis dran aber so ein Platz mit Strom und Wiese ist sicher schöner als nur auf dem Parkplatz zu stehen. Und oben am Himmel kreiste majestätisch ein Seeadler. (habe hinterher mal im Internet geschaut, der Stellplatz kostet 38 Euro pro Nacht, ganz schön heftig dafuer das es offensichtlich ausser Strom und nem Klohäuschen nichts gab).
Danach sind wir noch zum Replothafen gefahren, da waren wir noch gar nicht, auch ein herrliches Fleckchen Erde, mit Blick auf dei Bruecke und sogar einen Sprungturm gibt es hier, sicher super im Sommer.
Danach ging es zurueck nach Vasa
und zum Lidl. Und was soll ich sagen, so schockiert ich noch vor zwei Tagen ueber die Preise im Prisma war so euphorisch war ich ueber die Preise beim Lidl. Hier waren sogar viele Dinge billiger als bei uns im schwedischen Lidl. Da haben wir natuerlich mehr gekauft als geplant.
Danach gings zurueck zur Wohnung und heute haben wir wieder problemlos einen Parkplatz gefunden, gestern Abend mussten wir ein Stueck weiter weg stehen da hier alles voll war.
Mittlerweile war es 14.30 Uhr und wir assen ein verspätetes Mittag in Form der Pizza die wir gestern mitbekamen.
Und dann haben wir uns etwas ausgeruht, schliesslich sollte es ja auch etwas Urlaub sein. Im Fernsehen lief NHL Hockey mit finnischen Kommentaren, immerhin, einer der Kommentatoren hat vor nicht allzu langer Zeit in Luleå gespielt, so etwas Bezug hatte man trotz der immernoch vollkommen unverständlichen Sprache. Bevor ich mich 18 Uhr auf meine 5-Kilometer-Runde begab habe ich noch die Sauna angemacht damit diese dann warm ist wenn ich wieder zurueck bin.
Und damit war auch dieser letzte Tag und somit auch der Kurzurlaub auch schon wieder vorbei.
Sonntag 09.03.2025 zurueck nach Hause
Nachdem wir gefruehstueckt und unsere 7 Sachen zusammengepackt hatten haben wir gegen 9.30 Uhr den Heimweg angetreten. Ueber die Fahrt gibt es auch gar nicht viel zu sagen, ausser das das Fehlen von Parkplätzen mit Toilette ein wirklich echtes Problem in diesem Land ist. Und im Winter ist das noch schlimmer, da sind nämlich von den paar wenigen die es gibt auch noch ein Teil geschlossen und machen erst im April auf. Super.
Zurueck in Schweden konnte man dann endlich auch mal wieder Gas geben. Und ich dachte schon die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Schweden sind nervig aber in Finnland sind die noch schlimmer. Auf einer 4 spurigen Strasse (also zwei in jeder Richtung, so wie in Deutschland kleine Autobahnen) mit Mittelstreifen durfte man ganze 100 km/h fahren. Also ich bin mir tausend Prozent sicher das man da letztens noch 120 fahren durfte. Ehrlich, mit 100 ueber so eine perfekte Strasse zu schleichen grenzt an Psychoterror. Und da wo nicht zweispurig ist darf man nur 80 fahren, Ausnahmen nur nach unten. Furchtbar. Vor allem da es eh kaum Verkehr gibt. Gefuehlt trifft man mehr Blitzer als Autos.
Aber am Ende kamen wir doch irgendwann zu Hause an und dank der Zeitverschiebung war es auch gerade erst 16 Uhr so das ich noch in aller Ruhe ein paar Stunden arbeiten konnte.