Ein erster Kennenlernausflug mit dem Neuen
Anke Junghans Kommentare 0 Kommentare
Viel Zeit hatten wir nicht um uns mit dem neuen Wohnmobil bekannt zu machen denn schon am Donnerstag starteten wir zu einem ersten Wochenendausflug. Wir haben es ersteinmal notduerftig eingerichtet, mit dem bisschen was wir schon gekauft hatten, Klamotten natuerlich und der Rest wurde improvisiert.
Unsere Bekannten fuhren schon am Vormittag hier los, sie wollten sich unterwegs noch das Ein oder Andere anschauen. Wir mussten natuerlich am Vormittag noch arbeiten aber gegen 13.30 Uhr machten auch wir uns auf den Weg. Wir hatten uns fuer 17 Uhr auf dem Rastplatz in Porjus verabredet.
Zunächst fuhren wir nach Gammelstad um dort ein Ersatzteil zu holen. Tja, die Firma ist halt immer allgegenwärtig. Dann ging es weiter nach Harads wo wir eigentlich nur Mueckenmittel kaufen wollten, denn das hatten wir vergessen. Allerdings fiel uns auf das wir ja noch gar nicht zu Mittag gegessen hatten und so assen wir jeder noch ein Hotdog an der Tankstelle.
Frisch gestärkt ging es weiter und puenktlich kurz vor 17 Uhr trafen wir, gleichzeitig mit unseren Bekannten, am Treffpunkt an. Kurze Pause bevor es weiter ging zum Ziel des heutigen Tages. Wo genau das sein sollte wussten wir allerdings noch nicht, mussten wir noch schauen. Ziel war irgendwie die Gegend um Stora Sjöfallet und wir wollten frei stehen um das Wohnmobil richtig testen zu können.
Zuerst haben wir es in Kebnats auf dem Parkplatz versucht. Wir dachten ja man kann unten auf dem ebenen Platz an dem Bootsanleger stehen, konnte man aber nicht, nur oben auf dem Parkplatz. Und der war doch ziemlich, sagen wir unschön. Daher beschlossen wir auf den Parkplatz des Naturum zu fahren. Den hatte ich sowieso so etwas im Hinterkopf. Hatte im Internet gelesen das man da in der Nebensaison stehen darf. Kurz nach halb 7 hier angekommen waren wir ganz alleine, uns sollte es recht sein. Später kam dann auch noch eine Angestellte des Naturum vorbei und Sven fragte ob es okej ist hier ueber Nacht zu stehen. War es.
Und dann kam schon das erste Malheur des Tages. Richtung Naturum war eine Toilette ausgeschildert und ich meinte gelesen zu haben das diese etwas abseits und immer zugänglig ist. Also sind wir zwei Mädels zum Naturum. Wir liefen da etwas rum, machten Fotos aber keine Spur von einer Toilette.
Diese schien also doch im Gebäude zu sein. Hm, vielleicht war noch offen? Immerhin stand ein Auto auf dem Behindertenparkplatz. Wir gingen um das Gebäude herum und siehe da, eine unverschlossene Tuer. Ich machte sie auf und wollte reingehen…..als der Alarm losging. Upps. ich mein, die Tuer war unverschlossen wie soll ich wissen das die verlarmt ist? Still und heimlich machten wir uns auf den Rueckweg, musste halt die Toilette des Wohnmobils eingeweiht werden. Den ganzen Rueckweg hörten wir im Hintergrund den Alarm tönen…..peinlich.
Dann haben wir gegrillt und uns noch laaange unterhalten. Gegen 24 Uhr war aber dann Schluss fuer heute. Eigentlich. Wir hatten dann etwas Probleme mit dem Verriegeln des Fahrzeuges, das wollte nicht so wie wir und vor allem mit der Heizung. Man hatte uns zwar bei der Uebergabe alles erklärt aber doch nur sehr notduerftig wie sich jetzt herausstellte. Nun hiess es probieren geht ueber studieren, die Bedienungsanleitungen halfen leider ueberhaupt nicht weiter. An und fuer sich kein Problem aber so mitten in der Nacht wo man eigentlich schlafen will doch eher unlustig.
Ich habe dann bis sage und schreibe 9 Uhr geschlafen. Verrueckt. Als ich aufwachte erklärte mir Sven er weiss jetzt wie die Heizung funktioniert. Das war schön, zeigte mir aber das er bei weitem nicht so gut geschlafen hatte wie ich. Naja, immerhin, Heizung wissen wir jetzt, hoffentlich vergessen wir es nicht wieder.
Wir starteten in den Tag, die anderen machten Fruehstueck, ich uebersprang dieses, wollten wir doch nachher ins Naturum, Waffeln essen gehen. Gesagt getan, wir schauten uns die Ausstellung an, machten wieder Fotos und dann wollten wir Waffeln essen. Das stellte sich als Challenge fuers Personal heraus. Irgendwie gab es Probleme mit dem Waffeleisen. Und so warteten wir geduldig fast 45 Minuten. Als Entschuldigung fuers Warten bekamen wir dann noch ein Schälchen mit Rentierwurst, war wirklich sehr lecker.
Gegen 12 Uhr waren wir zurueck an den Autos und haben uns auf den Weg gemacht. Wir wollten zunächst ersteinmal zum Wasserfall wandern. Die Autos also in der Nähe des Beginns des Wanderwegs geparkt
und los ging es. Wir waren ja vor einigen Jahren schonmal mit den Kindern hier, da gab es noch keinen richtigen Weg, man lief oft einfach nur querfeldein. Heutzutage ist ca. 50 Prozent des Weges mit Holzbohlen versehen. Leicht zu laufen. Eigentlich. Es sei denn man ist ich. Das nächste Malheur der Reise. Ich unterhielt mich die ganze Zeit mit unserer Bekannten und konzentrierte mich nicht richtig auf den Weg. Grosser Fehler. Ein Fehltritt, ich verpasste die Holzbohle und fiel spektakulär (wurde mir hinterher gesagt) der Länge nach hin, aber irgendwie fiel ich nicht weich sondern schon so auf Balken und Unterbau der Bohlen. Am meisten schmerzte mir das Decollete. Damit bin ich irgendwie auf einen Holzklotz gestuerzt. Aber es half ja nix, kurz durchatmen, aufstehen, weiter gehts. (im Nachhinein trug ich folgende Blessuren davon: grosser blauer Fleck am Decollete, grosser lila Fleck in Magenhöhe, blaues Knie und schmerzende Schulter, kann den Arm nicht richtig heben. Das ich es aber auch immer gleich so dramatisch haben muss).
Ja und dann kamen wir zum Wasserfall, auch hier wurden wieder Fotos geschossen, kurz Pause gemacht und dann traten wir den Rueckweg an. Also ich muss sagen, auch wenn der Fall nur noch ein Schatten seiner selbst ist im Vergleich zu frueher vor dem Bau der Staudämme, so ist er doch immernoch impossant, da brausen schon grosse Wassermengen vom See herunter.
Wieder zurueck am Auto lenkten wir um und fuhren zur gedachten Uebernachtungsstelle fuer heute. Am Ende gabelte sich der Weg, da wussten wir erstmal nicht wo wir lang mussten. Ich steig aus und ging mal den rechten Weg runter um zu schauen. Da kamen plötzlich Rentiere aus dem Busch und rannten direkt vor mir ueber den Weg. Huh, die waren aber irgendwie schon gross, mit denen hätte ich mich nicht anlegen wollen. Es war aber der falsche Weg und so kehrte ich wieder um und wir nahmen die linke Alternative. Als wir an dem Platz ankamen war der aber so gar nicht wie wir ihn in Erinnerung hatten. Viel kleiner und dann hausten hier schon Leute in Wohnwagen, das sah teilweise so aus als wuerden die hier das ganze Jahr ueber stehen. Wir hätten zwar noch einen Platz gefunden aber irgendwie hatten wir hier kein schönes Gefuehl. Und so beschlossen wir, zurueck zum Naturumparkplatz zu fahren, war doch schön dort und während der Öffnungszeiten hatte man ja sogar eine Toilette.
Unterwegs hielten wir an der Mountain Lodge an um Kekse fuers Kaffeetrinken zu kaufen, hatten wir nämlich keine mit.
Ja und als wir dann zurueck auf dem Parkplatz war konnten wir die gleichen Plätze nehmen wo wir schon gestern standen und machten erstmal Kaffee. Also ich muss sagen, wenn man ueber die anfänglichen Probleme hinweg ist, macht ds Wohnmobilleben schon Spass. Und wir waren auch froh, diese erste Tour zusammen mit unseren Bakannten gemacht zu haben, sie haben schon seit 3 oder 4 Jahren ein ähnliches Wohnmobil und so konnten wir viel von ihnen lernen und sie teilten auch bereitwillig ihr Wissen. Tagsueber waren hier ziemlich viele Wohnmobile am Start aber m Abend leerte sich der Platz und am Ende standen nur noch wir und ein weiteres deutsches Wohnmobil hier.
Kurz bevor das Naturum schloss gingen wir Mädels nochmal aufs Klo. Das ist nämlich so etwas die Schwachstelle eines Wohnmobils. Dank Solarzellen und 24h Tageslicht kommt man gefuehlt ewig mit dem Strom hin und auch Wasser ist kein Problem, zur Not holt man es mit der Giesskanne aus irgendeinem See oder Bach aber die Toilette….. wenn man ausschliesslich diese benutzt ist sie nach ca. 3 Tagen voll. Daher nimmt man eben solche Angebote wie z.B. des Naturum gerne an und wenn man unterwegs ist fährt man eben trotz das man eine Toilette an Bord hat lieber einen Parkplatz mit WC an.
Auch heute wurde wieder gegrillt und auch meine zu Hause gebraten Beafsteaks kamen zur Anwendung. Danach spielten wir noch Schweinewerfen und gingen noch eine Runde zum Naturum spazieren
bevor es heute doch etwas zeitiger als die letzten Tage zu Bett ging, irgendwie haben wir doch etwas Schlafdefizit. Meine Bettlektuere war der Versicherungsschein samt Bedingungen fuers Wohnmobil, wann hat man denn sonst Zeit sich das alles mal durchzulesen. Als ich mit dieser umfassenden Lektuere fertig war, schlief Sven schon.
Samstag: Heute wachte ich 8.25 Uhr auf, 5 Minuten vor dem Weckerklingeln. Wir hatten uns fuer um 9 zu einem letzten gemeinsamen Fruehstueck verabredet. Da es heute ab Mittag fuer den Rest des Tages regnen sollte und das nicht gerade wenig hatten wir gestern schon beschlossen, heute zurueckzufahren. Ist ja dann irgendwie auch sinnlos den Tag im Regen nur im Wohnmobil rumzusitzen während sich zu Hause die Arbeit stapelt. Gesagt getan, wir fruehstueckten noch bei herrlichstem Wetter aber dann zog es auch schon zu und als wir gegen 11 Uhr aufbrachen fielen schon die ersten Tropfen.
Wir fuhren gemeinsam noch bis zur E45, hielten kurz auf dem Parkplatz an um uns zu verabschieden und dann trennten sich unsere Wege. Unsere Bekannten fuhren nach Norden Richtung Gällivare und wir nach Sueden, zurueck Richtung Luleå. Und nun durfte auch ich mal fahren.
Erstmal nur bis Porjus zum Rastplatz wo wir gleich noch die Toilette entleerten, muss man ja auch bissl dran denken. Und dann ging es zum Grossteil im Regen geradewegs nach Luleå wo wir noch schnell den Biltema ansteuerten um noch ein paar der allerwichtigsten Dinge fuers Wohnmobil zu kaufen. Und gegen 15.30 Uhr trafen wir wieder zu Hause ein.
Es war ein gelungener erster Ausflug, nun wissen wir schon einiges mehr, auch was man so braucht und einiges davon habe ich dann gestern und heute auch schon im Internet bestellt. Nun muessen wir unseren Louis (Sven mag den Namen nicht aber so lange kein besserer Vorschlag kommt nenne ich das Womo so) erstmal gruendlich sauber machen. Bei der Produktion hatte man wohl etwas Zeitdruck, jedenfalls sind hier und da noch Reste vom Baudreck vorhanden, die muessen mal noch weg.